„Auf der Mauer“ – die Chronik

HU 100 – 1959

das Reych AUF DER MAUER

Die 100. JAHRUNG ALLSCHLARAFFIAS hat begonnen.

Es ist 100 Jahrungen hat seitdem im profanen Prag der Grundstein zu unserem Bunde gelegt wurde. Doch es ist auch das profane Geschehen nicht unbemerkt und nicht ohne Folgen an Schlaraffia vorbeigegangen aber am Gedankengut unseres Bundes könnte auch der größte Sturm nichts ändern. Und so besteht auch die berechtigte-Hoffnung, daß das nächste Jahr hundert unserem Bunde nichts anhaben kann. Woher die Kräfte kamen aus denen diese unerhörte Widerstandskraft erwuchs, war allen überzeugten Schlaraffen klar. Die Treue und die wahre Freundschaft sind die Grundpfeiler auf denen das Gebäude aufgebaut ist. Wenn wir in Zukunft verständig am Hoch gedenken und an den Bräuchen festhalten, dabei eine kluge Anpassung an die wechselnden Erscheinungsformen des gesellschaftlichen Lebens nicht außer acht lassen, dann muß uns um die Zukunft Schlaraffias nicht bange sein.

Wenn auch ein welterschütternder Brand die ganze Erde zu vernichten drohte und das Band, das weltumspannend uns einte tzerrissen schien, die letzten 10 Jahrungen haben den glänzenden Beweis dafür erbracht, daß der überall vorhandeng gute Wille und das unwiderstehliche Zueinanderdrängen gleichgesinnter Menschen dieses Band neu geknüpft haben,

und die anbrechende Jahrung sollte die Krönung dieser Bemühungen sein,

Das Wiedererstehen ALLSCHLARAFFIAS !

Die geleistete-Arbeit so schwer und wechselvoll sie auch gewesen war, sie ist nicht umsonst gewesen. Die Freude am gelungenen Werke sei ihnen allen der beste Lohn. Diese Freude darf nicht dazu verleiten, die Hände in den-Schoß zu legen, sondern es galt, den inneren Ausbau zu vervollständigen. Jeder einzelne sollte sich bemühen, der Verflachung in den Reychen, wo immer sie sich zeigen sollte, entgegenzuarbeiten und dessen stets bewußt sein, daß unsere Schlaraffia kein Geselligkeitsverein ist, sondern eine hohe ethische Aufgabe zu erfüllen habe.

Und so gab man mit berechtigter und froher Zuversicht der Hoffnung Ausdruck, daß das blühende Leben unseres Bundes so lange dauern wird, bis einmal die Zeit kommt, die den uralten Dreieinigkeitsgedanken Unserer schlaraffischen Vorfahren von Kunst, Frohsinn und Freundschaft in anderer

Form betätigt. Bis dahin soll ALLSCHLARAFFIA stehen als glänzende, prangende Halle, getragen von den Reychen als festen Säulen.

 

Ehrenritter ALLSCHLARAFFIAS

O. GOSCHELBAUER

der Naseweis

im Eismond a.U. 100

 

vernehmen wir eine Veröffentlichung der Zeitschrift "Die Schweiz" über SCHLARAFFIA :

"Gewiß die Welt würde auch heute nicht weniger weit fortgeschritten sein, gäbe es keine Schlaraffia-und diese ist natürlich nicht die einzige Pflegestätte der Freund schalt; aber schon die Tatsache allein, daß Tausende von Jungen und Alten durch ein Band und durch die Überlieferung miteinander verknüpft sind, der Wert allein, daß in jeder Stadt der Welt, wo Schlaraffen sind,der fremde Schlaraffe sofort hilfsbereite Freunde findet, das Bestreben endlich auf künstlerischen und literarischen Gebieten, die beide ernsthaft in den Reychen gepflegt werden, den Mitgliedern etwas zu geben-das alles spricht für die Berechtigung der Schlaraffia und es kommt nicht von ungefähr, daß die große Mehrzahl der Schlaraffen gereifte Männer sind, Männer, die den jugendlichen Übermut weit hinter sich haben, die längst in Amt und Würden stehen, und wer an einem Concil die lange Reihe der Alten, und Ergrauten überblickte, die Sechziger. und Siebziger und die noch Älteren, die seit drei und vier Jahrzehnten der Allschlaraffia angehören, der konnte unmöglich mit einer Ulkgesellschaft das Ganze etikettieren, sondern er mußte sich sagen, daß die Wurzeln der Schlaraffia viel tiefer sitzen und .das der schlaraffische Gedanke nicht nur der Person, sondern auch dem Herzen mancherlei zu geben weiß, Diese Alten haben im Schlaraffenreych die stille Insel gefunden, wo Freude und Heiterkeit herrscht und gerade sie finden hier das Mittel ,trotz der Last der Jahre, sich Jugend im Herzen zu bewahren.

So konnte sich aus kleinen Anfängen heraus der schlaraffische Gedanke, weit in der Welt herum, überall dort, wo die deutsche Zunge klingt, fest einbürgern."

 

Zum hunderjährigen Bestehen der Schlaraffia

schreiben internationale Zeitungen und würdigen das Jubileum unseres Bundes:

"Die Schlaraffen tragen die Farben ihrer Reyche in Form von seidenen Mützen,"Helme" genannt; ihre Männerbrust ist von Schärpen, "Ahnen" oder "Orden" geschmückt; oft tragen sie bunte Talare; auf alle Fälle ist ihnen ihr bun ter und blinkender Schmuck die "Rüstung", die Stimmung gibt, die den Alltag mit seinem Griesgram von der Schwelle bannt, die ihre Brust zum Liedersingen schwellen läßt. Das Rittertum ist von ihnen zum "Rittertum". des Geistes im Sinne des Esprit wie im Sinne der Bereicherung des Gemüts durch den höheren Intellekt gestaltet, und ob sie auch einige Formen dieses Rittertums, dem des Schwertes von Maximilian I. ("des letzten Ritters") entlehnen, so führen sie doch höchstens das Schwert des kämpfenden Humors und Witzes. Ihr Ordenstand ist Ulk, ist humorvolle Verneigung vor menschlichen Eitelkeiten, ihr Prunk ist Feierkleid der Phantasie, ihre Titulaturen und Stufen sind köstliche Geistesdemokratie,

denn sie haben nur den Zweck, die Träger allen profanen, d.h. im gewöhnlichen Leben geltenden sozialen Unterschieden zu entrücken und eine beglückende Gleichheit der Freundschaft zu schaffen."

Mit dieser allgemeinen Darstellung "Wesen und Inhalt SCHLARAFFIAS u von heutiger Warte aus gesehen zu beleuchten, betrachten wir unsere Aufgabe als erfüllt.

Unsere hohe Pflicht und Aufgabe ist es als Nachgeborene, an dem großen Werke unserer Schöpfer und Baumeister liebenden Anteil zu nehmen, es in ihrem Geiste weiter und immer schö ner auszubauen und, unseres uns gewordenen hohen geistigen Erbteils würdig, uns emportragen zu lassen in seine sonnigen lichten Höhen!


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518. Sippung

 

am 5.des Eismond a.U.100

profan das Jahr 1959

Schlaraffiade.

Fungierender: Hkt.Unser INSCHI, Schatzmeister Rt.BOHRFEST,

Bericht: Reichsschatz .................................. RM. 5.922.-

Forderung L.V ................................ RM 4.904.-

RM. 1.017.-

Außenstände, .......................... 6.000.-

Junkermeister UHUGO meldet die Knappen 72-77 zur Junker prüfung an.

Pilger Kronawetter und Bodingbauer kommen auf die Prüflingstafel.

 

Dann beginnt eine AHA Festsippung.

Hkt.Rt.MEDIKARUS Vors.des SRA, zelebriert Groß Ursippenfeyer für die Ritter GNUG vom Isonzo, und MAL EUCH WAS .

 

519. Sippung

 

am 12.des Eismond a:U.100

Am Throne die Oberschlaraffen:

Hkt.Unser INSCHI, Hkt.MOBIL, Hkt.INNERLICHT,

Fungierender: Hkt.INNERLICHT,

Die Knappen Nr.72 - 77 werden vorerst mit Brandlethe gestärkt und es gelingt ihnen auf diese Weise, die schweren Fragen des Rt. SCHULRAT zu beantworten und das Knappenexamen zu bestehen. Anschließend folgt der gar feyerliche Akt der Standeserhebung.

Die neuen Junker erhalten die Namen:

Knappe 72 der Junker NORBERT,

Knappe 73 der Junker RUDOLF,

Knappe 74 der Junker OTTO,

Knappe 75 der Junker FRANZL, (mit "L" )

Knappe 76 der Junker JÖRG,

Knappe 77 der Junker FRANZ, (ohneliLu )

Nach der Junkererhebung erfolgt eine Kugelung des Prüflings Musil, welche positiv ausfällt.

Nach vielen Vorträgen, stammelt der neugebackene Junker JÖRG im Namen aller Junker, Dankesworte und verspricht der Sassenschaft und dem Reych AUF DER MAUER,für immer treue Mitarbeit zum Glück und Gedeih SCHLARAFFIAS.


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520. Sippung

 

des Reyches AUF DER MAUER

am 19.des Eismond a.U.100 Wienerlied Sippung.

 

Am Throne die Oberschlaraffen

Hkt.Unser INSCHI, Hkt. INNERLICHT, Hkt. MOBIL,

Fungierender: Hkt. MOBIL

Eingeritten: Rt. HO-PEI-FU v.h.R. STELLA ALPINA,

Rt. GRINSINGER, VINDOBONA,

Rt. OST v.d.WEST, VINDOBONA,

Rt. PIRRI, VINDOBONA,

Rt. DAR-WIEN, LINZIA,

Jk. EMMERICH II. An DER KLAUSEN,

Jk. HEINRICH, AQUAE THERMAE, ft

Kn. Nr.76, AN DER KLAUSEN

Eingeführte Pilger,die Herren

Josef Zeh, Fritz Kernthaler, Bruno Witozek, Wilh.Gizicki.

 

Schriftführer: Rt. SCHLAUFUCHS.

Zu Beginn der Sippung erhält Ritter BAMBI zum Geburtstag Glückwünsche Der Prüfling MUSIL wird zum Knappen Nr.80 eingekleidet.

Zum Motto der Sippung, „Das Wienerlied ".

 

Rt.GLASMALAN bringt Lichtbildervortrag über Wien aus besonderer Blickrichtung.

Das Reych singt das Lied von -Rt. POETERL, "I wüßt net was

i tät,wenn i d'Schlaraffia net hätt' ". (Clavic.Rt.TöN OHR)

Rt.MERKANTIL , " Ein Abend in Schönbrunn ", Prosa.

Rt.GRINSINGER, singt "Das Wirtshaus zum silbernen Kanderl ",

und " Die Wiener Spezialität ".

Rt.DAR-WIEN, Sage aus Krems,über Walther v.d.Vogelweide.

Jk.EMMERICH II. singt zwei Lieder vom Junker HEINRICH :

"I bin a'Weaner Kind " und " Jessas,jessas....", (Clavic.Rt.TöN OHR)

Weitere Lieder vom Jk.HEINRICHI••gesungen vom Rt.TöN OHR und

Rt.BASS DO TON :n Ja,ja 'der Wein is guat " und das Lied

" Drunt in der Lobau ". (Clav.Rt.TöN OHR )

Rt.TöN OHR und Rt.BASS DO TON " An der Donau wenn der Wein Blüht ".

 

Jk.HEINRICH, Wo bist du mein schönes Wien , ( eigene Fechsung,)

Rt.WANDERER" Das Wienerlied ", (Prosa)

Rt.POETERL, " Mach' dein Herzerl auf " und I bin a Patschachter ".

(eigene Fechsung,Clavic.Rt.TÖN-OHR)

Kn.80, " Mein Steckenpferd ", Lied.

Hkt.MOBIL, " Nächtliche Heimkehr ". (Prosa)

Pilger ZEH,KERNTHALER, und WITOSZEK singen die Lieder:

" Zauber der Vorstadt im uralten Wien " und

„Da drunt am Ulrichsbergerl ".

Jk.EMMERICH II. „Die alte Zahnradbahn“,

" In Maria Enzersdorf,da wachst ft,

( am Clavicimbel Rt.TÖN-OHR,)

Schluß der Sippung Glock 11:45 des Abends, mit dem Liede

"Wien,Wien nur du allein ".


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Zu dieser Zeit wurde die Wienerlied Sippung nicht als Turney um die liebe Augustinkette abgehalten, doch war es im allzeytfröhlichen Reyche AUF DER MAUER schon seit langer Zeit Tradition, das Wienerlied zu pflegen. Ein Reych welches im wahrstem Sinne des Wortes, das "Wiener lache " in seinen Sippungen ganz oben auf erklingen läßt. Alljährlich wird das Wienerlied aber in ganz besonderer Weise gepflegt und die besten Fechsungen und deren Interpreten des Wienerliedes geehrt.

Man fand auch im Reyche AUF DER MAUER, daß trotz aller schrillen Töne unserer Tage, keine Welt von Gestern hier ausklingt. Das Wienerlied, wehmütig, fröhlich und ein wenig sentimental. Es wird immer die Welt von Heute sein und auch die Welt von Morgen, wenn wir das Wienerlied, das alte und neue Wienerlied, den Schatz zu wahren wissen.


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524. Sippung

 

am 16.des Hornung a.U.100

legt der Knappe Nr.79 die Junkerprüfung mit Erfolg ab und wird als Junker FRITZ eingekleidet.

 

528. Sippung

 

am 16.des Lenzmond a.U.100

werden die Prüflinge Rohrmoser und Uhlenhut als Knappen Nr.81 und 82 in Schlaraffia aufgenommen und eingekleidet.

 

529. Sinpung Der Ritterschlaq

 

am 23.des Lenzmond a.U.100

Am Throne die Oberschlaraffen: Hkt.Unser INSCHI,

Hkt.INNERLICHT, Hkt.Unser MOBIL.

Fungierender Oberschlaraffe Hkt.Unser MOBIL.

In einen gar feyerlichen Ritterschlag werden die Junker zu Rittern geschlagen. Künftig und für alle Zeyt wird der

Junker NORBERT, nun der Ritter SCHNORRBERT van der Pitze,

Junker FRANZL, der Ritter TRANSPARENT von der Rolle,

Junker JÖRG, der Ritter FLECKERL vom Sannwald,

Junker FRANZ, der Ritter ZORRO der geflickte Franzl,

Junker OTTO, der Ritter ROTSCHOPF der Meistersinger,

Junker RUDOLF, der Ritter GIGS der Zündfunke.

 

Der Thron wurde von den neuen Rittern mit einem Baldachin und zwei Leuchtern ausgestattet.

Diese Festsippung des Reyches AUF DER MAUER. wurde von vielen Freunden, aus insgesamt 14 Reychen eingeritten, zu einer großartigen Feyer der Uhubrüderlichkeit. Es gab eine lange und wunderbare Vortragsfolge, die bis zur Mitternachtsstunde ihren Ausklang fand.

 

533. Sippung

 

am 27.des Ostermond a.U.100

Wahlschlaraffiade .

Fungierender Oberschlaraffe Hkt. INNERLICHT,

 

Die fungierende Herrlichkeit gibt kund, daß folgende Auszeichnungen verliehen wurden:

Das hohe Reych FERROSTADIA hat verliehen: An Hkt.Unser INSCHI und Hkt.INNERLICHT den Hausorden 1.Klasse,an Rt.KARIKATER den Hausorden 2.Klasse, Hkt.Unser MOBIL wird zum Botschafter ernannt.

 

Das hohe Reych FERROCHALYBBSIA verleiht Rt.FLECKERL und dem Rt.POETERL den Fundamentusorden.

 

Es folgt der Bericht des Reychsschatzmeisters:

Kassastand 14.940.-

Burgbaufond 10.122.-

Außenstände 5.000.-

Bericht des Junkermeister: 4 Knappen, 1 Junker.

Hkt.Unser INSCHI wird zum Legaten, Erb.Hkt.VONGRATZ zu dessen Stellvertreter erkürt.

Es folgt die Wahl der Würdenträger.Hkt.Unser MOBIL schlägt Rt.WANDERER zur Herrlichkeit vor.

Die Wahl der drei Oberschlaraffen ergibt:

Die Ritter Unser INSCHI, Unser MOBIL, INNERLICHT. Die übrigen

Reychswürden wurden wie folgt erkürt:

Kantzler, Rt.KARIKATER

Reychsmarschall, Rt.BAMBI

Junkermeister, Rt.UHUGO

Reychsschatzmeister, Rt.BOHRFEST

Ceremonienmeister, Rt.POETERL

Anschließend wird der neue Ceremonienmeister angelobt.

Die Reychsämbter werden folgend besetzt:

Schulrat, Rt.FASER-PHIL

Wappen u.Adelsmarschall, Rt.TRANSPARENT

Archivar, Rt.Erb.Hkt.VONGRATZ

Burgvogt, Rt.HOBBY

Zinkenmeister, Rt.MUSS I KUSS

Mundschenk, Rt.MERKANTIL

Fanfarenmeister, Rt.GIGS

Herold, Rt.SCHNORRBERT

Truchsesse, Rt.TASTMANI und Rt.NARRATIO

Säckelmeister, Rt.KAPETAN

Schwertträger, Rt.KAPETAN

Burgwart, .Kn.82

In den Oberschlaraffenrat wurden erkürt:

Die Ritter MERKANTIL und TRANSPARENT,

In den großen Schlaraffenrat, die Ritter BAMBI und POETERL.

 

Nach Wiederaufnahme der Sippung erhält Ritter SCHNORRBERT den Hausorden 2. Klasse überreicht, dem Ritter WANDERER wird der Hausorden 1. Klasse verliehen.

 

Auf Vorschlag des Ritter FLECKERL wird Ritter NARRATIO zum Badewasch-1 von Deuche und Wanne ernannt.

 

Rt. FLECKERL wird zum Reychsspiegelträger ernannt, mit der Verpflichtung, in jeder Sippung den Spiegel zur Hand zu haben. Es wird noch bekannt gegeben, daß jeden ersten und dritten Montag des Monats, bei Rt. TONI Kegliaden stattfinden.

 

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Im Wonnemond a. U. 100 wird die ALLSCHLARAFFISCHE Hundertjahrfeyer

für den 8. bis 10. Lethemond a. U. 100 zu NORIMBERGA angekündigt.

8. Lethemond 100 Sippung der Fränkischen Reyche, die besonders den nicht mehr bestehenden Reychen gewidmet ist. Glock 19 im großen Festsaal des Messehauses.

9. Lethemond 100 Allschlaraffisches Concil zu NORIMBERGA

im Festsaale des Messehauses.

10. Lethemond 100 Festeippung: Allschlaraffische Hundertjahrfeyer in der großen Messehalle. Beginn Glock 19 des Abends.

Zur gleichen Zeit und Stunde: Festabend für Burgfrauen im großen Saal des Messehauses. Anschließend gelenkte Kristalline 'im Festsaal des Messehauses sowie in der Messehalle.

Zur gelenkten Krystalline können Vorträge angemeldet werden.

 

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In der Schlaraffenzeytung im Heumond a. U. 100

Allschlaraffische Hundertjahrfeyer 8. bis 10. Lethemond,

zu NORIMBERGA ei. U. 100

Der feyerliche Einritt

zur Festsippung am 10. Lethemond

Leitspruch: Gut eingeritten ist halb gesippt.

 

Der feierliche Einritt zur Festsippung der Jahrhundertfeyer soll das glanzvolle Vorspiel eines glanzvollen Festes werden. Es soll als festlicher Zug diese machtvolle Kundgebung der hundertjahre alten schlaraffischen Idee einleiten-würdig einleiten. Darum verdenkt es uns nicht, Ihr Freunde, wenn wir, damit das große Werk gelinge, kleine Weisungen geben.

Aufstellung zum Einritt. Ein breiter, neunzig Meter langer Wandelgang verbindet Messehaus (Burgfrauensaal) und Messehalle (Festburg). In dieser Wandelhalle formiert sich der Festzug.

Glock 18. 30 rufen die Fanfaren zur Aufstellung. Jede Kolonie, jedes Reych, auch die reychsunmittelbaren Recken, ordnen bis drei Vertreter für den Einritt ab. Einer davon trägt das Banner (ein anderer vielleicht ein das Reych kennzeichnendes SymPol). Die jüngste Kolonie bildet die Spitze, die Ritter der hohen PRAGA und die Mitglieder des ALLSCHLARAFFENRATES das Ende des Zuges.

 

Der Einritt. Glock 19. 10 künden die Fanfaren den Beginn des feyerlichen Einrittes. Der Festzug betritt durch die rechte Pforte den Burgfrauensaal, bewegt sich durch den ganzen Saal, verläßt ihn durch die linke Pforte und nimmt von hier seinen Weg durch den Wandelgang zur Festburg. Unsere Burgfrauen bereiten den Eynreitenden einen jubelnden Empfang. Mit Blumen grüßen und schmücken sie die Vertreter

von nahezu 200 Reychen des ganzen Uhuversums.

 

Glock 19. 20 verkünden Fanfarenstöße, daß die Spitze des Zuges an der Pforte der Festburg angelangt ist. Durch die Mitte des Saales bewegt sich der Zug zum Thron. Die Recken verneigen sich und begeben sich ohne Verzug zu ihren Plätzen.

Nur. die Bannerträger der letzten 20 Reyche bleiben vor dem Thron stehen. Nach dem Thronwechsel stellen sie ihre Banner in rechts und links vom Thron angebrachte Halter und nehmen ihre Plätze ein.

Glock 19. 55 verläßt das Ende des Festzuges den Burgfrauensaal und um 20:10 etwa stehen die PRAGARITTER und die Mitglieder des Allschlaraffenrates vor dem Thron.

NORIMBERGA begrüßt die Gastrecken, ein Vertreter der hohen PRAGA sagt Dank. - Glock 20. 20 nimmt die hohe PRAGA den Thron ein. - Glock 20. 25 beginnt die Festsippung.

 

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Festsippung

 

der ALLSCHLARAFFISCHEN HUNDERTJAHRFEYER

 

zu NORIMBERGA am 10.Tag des Lethemonds anno Uhu 100

 

Dieses (so quasi)Protokoll soll all den Schlaraffen, die dabei waran, noch einmal die glücklichen Stunden in die Erinnerung zurückrufen und allen anderen ein kleines Bild von dem, was sich in NORIMBERGA begab an dem Tage, da die hohe Praga und ALLSCHLARAFFIA auf die Stunde genau ihren hunderteten Jahresring vollendeten. Bedenkt aber, Freunde, daß es ein vergebliches Unterfangen ist, ein solches Fest, das die profane Presse das merkwürdigste Fest nannte, daß je in Nürnbergs Mauern gefeiert wurde, den Schimmer, den Glanz und die Farben eines solchen Festes mit dem bescheidenen Mittel

des geschriebenen Wortes nachzuzeichnen. Auch große Worte vermögen das nicht, und eben darum sei es den Chronisten nicht verdacht, wenn er versucht, nur mit ein paar einfachen Strichen den Sippungsverlauf zu schildern.

Glock 17. 30 wurde die Zugdrücke herabgelassen, und eine halbe Stunde später waren der Festsaal des Messehauses mit anderthalbtausend Burgfrauen und die Messehalle selbst mit dreitausend Schlaraffen aus dem ganzen Uhuversum bis auf dem letzten Platz gefüllt.

Drei Minuten vor Glock 19, wie es der Zeitplan bestimmte, verweisen Fanfarenstöße die dreitausend Schlaraffen auf ihre seßhaften Plätze. Es waren zweitausendneunhundertfünfundachtzig Knappen, Junker und Ritter aus zweihundert Reychen und Colonien. Am Tisch der PRAGA, in der Nähe des Thrones, hatten drei Pilger Platz genommen: der Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, der Generalintendant der städtischen Bühnen und der Verkehrsdirektor der Stadt.

Im Burgfrauensaal ertönen die Fanfaren und unter Führung der Ceremonienmeister DISTANZ, ANODERICH und LINDWURM durchschreiten die Colonien und Reyche den Saal, vertreten durch Abgesandte der zweihundert anwesenden Reyche und Colonien, jubelnd von den Burgfrauen begrüßt.

Herrlichkeit CONDENZ beauftragt den Ceremonienmeister ADDIO die Gastrecken in die Burg zu geleiten.

Die Festfanfaren schmettern durch den Saal und es öffnen sich die Pforten der Burg. Die Spitze des festlichen Zuges betritt den Rittersaal. Der Ceremonienmeister und sechs Pagen gehen den Zug entgegen, etwa bis zur Hälfte des Saales, wo der UHU steht. Alle, verbeugen sich.

Ceremonienmeister ADDIO nimmt das Wort und nach Nennung der Namen schreiten die jüngsten Vertreter UHUS, vom Ceremonienmeister geführt unter Fanfarenklängen zum Thron. Reych um Reych, der Bannerträger voran, zieht durch die Mitte des langen Burgsaales am UHU vorüber zum Thron.

Fast eine Stunde währte der feyerliche Einritt, es schien nur ein paar Augenblicke zu dauern, so rasch wechselten die Bilder, so vielfarbig waren sie. In die Klänge der Fanfaren mischte sich das Klirren der Schwerter und das freudige Lulu der Dreitausend.

Der Jubel brandet auf, wenn ein Reych aus fernen Gemarkungen angkündigt wird, aus Brasilien, Kanada, Argentinien, USA, Japan, China, oder wenn statt des Namens nur die Nummer des Reyches bekanntgegeben wird. Jeder wußte was das zu bedeuten hatte. Sie hatten nicht den weiten Ritt hinter sich wie unsere Freunde von drüben überm großen Meer, aus der Schweiz oder aus Österreich aber ihr Ritt war voll Fährnisse und Beschwerden.

Und immer stürmischer werden die Freudenrufe, je älter das angemeldete Reych ist. Es kommen die letzten, nein die allerletzten Reyche: die hohe GRAZIA, das Reych mit der Nummer 3, das älteste noch bestehende Reych, die hohe BEROLINA.

Ritter VORNDRAN läßt die große Fanfare schmettern. Geleitet von den Ceremonienmeistern BAROKKO, EIKO und dem Ceremonienmeister ZICK-ZACK ziehen die hochweisen ALLSCHLARAFFENRÄTE durch den Festsaal zum Thron.

Glock 20 wird die PRAGA angekündigt.

Die Pragafanfaren erklingen. ADDIO und DISTANZ gehen durch die Mitte der Halle zur Burgpforte und nehmen die hohe PRAGA in Empfang. Der Saal wird hell erleuchtet, die Wogen der Festfreude schlagen hoch. Die Ceremonienmeister FIEDELFROH, PILOTAST, LARYPHARY, ADDIO und DISTANZ führen die letzten Ritter der hohen PRAGA zum Thron.

Herrlichkeit CONDENZ begrüßt die Pilger und Gastrecken aller Landesverbände. Innig grüßt die NORIMBERGA auch die Allschlaraffenräte und die letzten Ritter unserer ALLMUTTER.

Herrlichkeit GOSCHLBAUER der Naseweise sagt in bewegten Worten der NORIMBERGA Dank für die Ausrichtung des Festes. Dann nehmen Pagen den Herrlichkeiten CONDENZ, INTEGRAND und JUR-ASS die Hermeline ab und legen sie den PRAGA Rittern GOSCHELBAUER, A-S00 und VIEL-JUS auf die Schultern.

Die hohe PRAGA, flankiert von den Oberschlaraffen der NORIMBERGA, nimmt den Thron ein. Die Allschlaraffenräte begeben sich zu ihren Tischen hinter den Thronsesseln. Vor den Stufen des hohen Thrones steht links die Tafel der Kanzellare und rechts die der Marschälle der ältesten Reyche.

Die ganze Hochbühne, über und über mit Blumen geschmückt, abgeschlossen im Hintergrund von dem Wappen der hohen PRAGA-, wer es gesehen, wird dieses zauberhaft schöne Bild nie vergessen.

In Aufbau, Weiterführung und Ablauf dieses Festes zeigte sich die Meisterhand der Regiesseure. Da gab es keinen auch noch so leisen Zweifel mehr an. der Reinheit der schlaraffischen Gedankenpflege in diesem oder jenem Teil des Uhuversums, da mußte jeder erkannt haben, hier haben die Lehren die aus den bitteren Erfahrungen der schlaraffischen Leidenszeit gezogen werden mußten, ein Schlaraffentum wiedererstehen lassen, wie es schöner und besser nicht gelebt werden kann und welches wert ist, auch kommenden Geschlechtern erhalten zu werden.

Vom Moment des ersten Tam-Tam-Schlag hielt herzerquickendes allschlaraffisches Geschehn, das sich von Minute zu Minute steigerte und keinen Leerlauf kannte, alle Teilnehmer in erregender Spannung bis zum letzten Ausklang dieser denkwürdigen Feyerstunde. Es war ein wirklich überwältigendes Erlebnis, das alle Sassen, vom jüngsten Knappen bis zum ältesten Groß-Ursippen gleichermaßen in seinen Bann gezogen hatte und das an Herzlichkeit und Innigkeit durch nichts mehr überboten werden konnte.

Mit der am XIV. Concil zu NORIMBERGA durch den Landesverband Austria überhommenen Leitung des ALLSCHLARAFFENRATES setzt sich dieser wie folgt zusammen:

" Austria "

Eb. -0. . A-S00 vom großen Wort , (Pragatlacnium, )Vorsitzender,

Eb. -0. MEDIKARUS der Umstandsmayer (VINDOBONA); Stellvertr.

0. REISE-BASS der Toflaupilger, ( GRAZIA ); Schriftführer.

 

„Deutschland "

Eb.O. GOSCHELBAUER der Naseweise ( PRAGA- Landeshuota ),

Eb. O. LENAU von Mogul-Persiflagien ( MONACHIA ),

Eb. O. VIEL-JUS. vom Arkol ( Cast. ALBIENSE- BARUTHIA ).

 

" Helvetia "

Eb. O. MAXIM der Tartarensohn ( BASILEA ),

 

SALAMI vom Hau-Bitz-Corps ( TURICENSIS ),

 

Eb. O. voLLEy mit der Schlagseite'{ BERNA ).

 

" Amerika“

Eb. O. TEX der Universale ( Filadelfia ),

O. JURIFEX der Patente ( NOVA YORKIA ),

Eb. O. RUMPELSTILZCHEN der Nerventäter ( DETROITIA ).

 

" Süd Amerika "

Eb. O. RICO-TIPO der musikalische Tonkneter (BONAERENSIS)

O. LYRI-LAUTERICH ( RIO-PLATENSIS ),

O. FARRA DAY und NIGHT ( PAULISTA ).


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540. Sippung

 

am 2. des Windmond a. U. 100

Schlaraffiade und Ahallafeyer.

Am Throne die Oberschlaraffen Hkt. INSCHI, Hkt. MÖBIL und

Hkt. INNERLICHT.

Fungierender: Hkt. INNERLICHT, Eingeritten vom hohen Reyche VINDOBONA:

Rt. SCHREINITSO, E. Rt. PAPPENHEIMER, E. Rt. KONTERFEY, E. Rt. OST VON DER WEST, E. Rt. INDIGO.

vom Hohen Reyche BURCKHARDIA: Rt. RE-BUSSERL,

vom hohen Reyche CLAUSTRONEOBURGA: Rt. HOPPAUF,

vom hohen Reyche AQUAE SALIS: E. Rt. Botschafter Excellenz Rt. HEINZ.

In der Schlaraffiade: der Marschall meldet unverändert 55 Sassen,

der Schatzmeister meldet, Reychskassastand RM. 200. –

der Junkermeister meldet, 3 Knappen, 1 Junker.

Rt. DIDELDUM vermeldet, einen Pilger Herrn Presch.

Erb. Hkt. VONGRATZ meldet eine schwere Bresthaftigkeit des Ehrenritters Hkt. KRAMPELSTEIN , des hohen Reyches NEOSTADIA.

Zur Entlastung des Burgvogtes wird Junker Fritz bestimmt zum Burgwart.

 

Ahallafeyer. Die fungierende Herrlichkeit hält die Trauerrede, deri Thron stellt die in Ahall versammelten Recken vor. Das Reych bewaffnet sich und grüßt mit der Waffe die hohen Gäste in Ahall.

Ritter Tastmani spielt den Trauermarsch von Ehrenschlaraffen FLORESTAN.

Eine Uraufführung eines Trauerliedes singt Rt. TÖNOHR begleitet am Clavicimbel von Rt. TASTMANI, Worte von Rt. POETERL Musik von Rt. TÖN OHR, " Senkt das Schwert ".

 

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Schlaraffia AQUAE THERMAE

LADUNG

zur 1800. S i p p u n g am 17. des Windmond a. U. 100 in welcher die Ritter

RABE von SCHRAFFENBURG und

TÖN-OHR der HELGALÄNDER

zu EHRENRITTERN

des hohen Reyche AQUAE THERMAE erkürt werden.

Schlaraffen sattelt Eure Rößlein und reitet an dem genannten Tage in hellen Scharen in die Gemarkungen unseres Rehes ein, wo aller ein gar herzlicher Willekumm harret.

 

Festburg: Baden, Palffygasse 27 Sippungsbeginn: Glock 8 abends

 

Mit frohmüuigem LULU

 

Das Oberschlaraffat:

IRONIE-KUSS DJAKSA CHARA-SCHUH

 

Das Kantzlerambt:

LIRUM-LORUEI

 

Gegeben auf unserer Schwefelburg

im Windmond a. U. 100

 

545. Sippung

 

am 7. des Christmond a. U. 100

Freundschaftssippung.

Reychsausritt in das hohe Reych HIPPOLYTANA

Am Throne die Oberschlaraffen:

Hkt. PIANO Hkt. PEMSEL Hkt. BLAUBART,

Fungierender: Hkt. BLAUBART,

 

34 Sassen der hohen AUF DER MAUER erstürmten die Traisenburg, die daraufhin völlig „zugemauert" ist.

 

Hkt. PEMSEL kann es nicht unterlassen, die Maurer Sassen durch einen Vortrag über Fleiß der Maurer zu reizen. Erst heftige Proteste und das demostrative Vorzeigen unseres Ritter FLECKERL , mit dem Hinweis, daß wir den Ritter "FLECK" diesmal gar nicht mithaben, wirken etwas einschüchternd und der Stil des Vortrages wandelt sich dann in ein heftiges Einseifen der Maurer Sassen. Was aber überflüssig war, da alle tadellos rasiert waren-schon von den Preisen im Cafe Landmann vor dem Ausritt.

Ritter TASTMANI bearbeitete in bewährter Manier das Clavizimbel, doch es gelingt ihm nicht, es zu zerstören. Im Gegenteil, die Zuhörer sind sehr zufrieden !

Sogar Rt, NARRATIO, das Mauerblümchen von der MAUER wagt sich diesesmal auf die Rostra und kramt in mehr minder Geistreichen Sentenzen.

Mehrere Ritter beider Reyche bemühen sich noch mit Erfolg die Zeit totzuschlagen, öfters unterbrochen von den üblichen, entbehrlichen Zwischenbemerkungen der Herrlichkeiten am Thron.

Infolge allgemeiner Zufriedenheit entfällt die bereite über den Häuptern schwebende Reychsfehde und wird auf unbestimmte Zeit verschoben.

Um Glock 1130 des Abend wird den Maurer Sassen langsam bewußt, daß sie in einer halben Stunde bereits in den heimatlichen Gefilden sein wollten. Dies wirkte auf den Aufbruch derart verzögernd, daß man erst gegen Mitternacht einigermaßen halbzählig im Stinkelefanten vereinigt waren.

Es war eine gelungene Freundschaftssippung und mit dem Ausrittsmeister Rt. MERKANTIL, der auch für den Transport des Reyches sorgte war man sehr zufrieden.


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546. Sippung

 

In der Christmondschlaraffiade

Fungierender Hkt. Unser INSCHI,

am 14. des Christmond a. U. 100

 

In der. Schlaraffiade wird dem Ritter POETERL ein Reychsurlaub gewährt.

Rt. MERKANTIL meldet seinen Pilger Rautner zum Prüfling an, Rt. DIDELDUM meldet seinen Pilger Prasche zum Prüfling an.

Rt. HOBBY regt an, die Prüflinge wie in anderen Reychen durch äußere Zeichen, (Muscheln u. dgl. ) zu kennzeichnen.

Es folgen die Berichte des Reychsmarschalls, des Schatzmeisters, und des Junkermeisters.

55 Sassen, bedenklicher Kassenstand, Potenz des Junkermeisters unvermindert, Produktion an Nachwuchs zufriedenstellend.

 

Rt. ZORRO regt den Ankauf einer Projektionsleinwand an. Rt. ULLI spendet spontan eine von seinen zahlreichen Leinwänden.

 

Rit. SCHLAUFUCHS regt an, dem Ritter MERKANTIL für die wunderbare Durchführung des Reychsausrittes gg. die hohe Hippolytana den Titel „Unser Führer“ zu verleihen. Der Thron nimmt die Anregung an und sagt zu, sie unter Abänderung in „ Unser Vierer " im O. R. . zu beraten.

 

Rt. NARRATIO bringt vor, daß das h. B. DETROITIA in Ahamerika Muster unseres Rittermantels verlangt und bittet um Vorschläge zur Durchführung. Diese Vorschläge gehen in Randbemerkungen ohne positivenn Wert unter. Er beantragt ferner, allen Sassen, die an der Hundertjahrfeyer in NORIMBERGA teilgenommen haben, den ehrenvollen Titul eines " Hadschi n zu verleihen.

Der Fungierende schlägt dem Reyche vor, als neuen Zeremonienmeisteri den Ritter WANDERER zu wählen. Die Wahl erfolgte einstimmig. Der neue Zeremonienmeister wird feyerlich angelobt.

Die Herrlichkeit MOBIL nimmt hierauf die Einteilung der Vorarbeiten. zum Uhubaumfeste vor.

 

Ritter KAPETAN stellt den Antrag, daß zu jedem Ausritt der Rittermantel getragen werden soll und fragt tiefschürfend, wann dieser angelegt und wann er wieder abgelegt, bzw. zu welchen Gelegenheiten er überhaupt getragen werden soll.

Zwei Knappen legen noch ihre Junkerprüfung mit Erfolg ab.

 

547. Sippung

 

am 19.des Christmonds a.U.100 Uhubaumfeyer

findet in einen gar festlichen Rahmen im A.E.Z. Wien,3 statt.

Am Throne die Oberschlaraffen:

Hkt.Unser MOBIL, Hkt. Unser INSCHI, Hkt.INNERLICHT.

Fungierender: Hkt.Unser MOBIL.

Eingeritten:

Rt.BEN-ZYNIKUS v.h.R. AN DER lEUBEN

Rt.ADMONTUS v.h.R.

K.KULINARIO, C.RE-BUSSERL, v.h.R. BURCKHARDIA

Rt. TIRADENTES, v.h.R. PAULISTA

Rt. MUZ-EL-MAN, v.h.R. CLAUSTRONEOBURGA

Jk. WALTER, v.h.R. AN DER KLAUSEN

Sch.PONTIFEX, v.h.R.

Rt. MEDILODICUS, v.h.R.

Rt. CAROMIO, v.h.R.

Rt. MERKURT. v.h.R.

Hkt. MUSCATO, v.h.R. FERROSTADIA

Hkt. KAUKAN, v.h.R.

C. ANTIKNEIP, v.h.R.

K. REXER, v.h.R.

Rt BAMHERR v.h.R.

Rt. STECKERL, v.h.R. JUVAVIA

Hkt. BLAUBART, v.h.R. HYPPOLYTANA

Rt. SEMINETTL, v.h.R.

Rt. MARKY, v.h.R. CASTELLUM CORNOVIE

Hkt. DJAKSA, v.h.R. AQUE THERME

Jk. FRANZ, v.h.R.

Rt.KARASCHU, v.h.R.

Rt.PRESTISSIMO, v.h.R.

Rt.CRAVALLADOSSI, v.h.R.

Rt.WASTL, v.h.R.

Rt. AGA KHAN, v.h.R. LINZIA

Rt. MILL, v.h.R. GRAZIA

Rt.NIXWIE, v.h.R.

 

Vom hohen Reyche VINDOBONA waren eingeritten:

Die Junker HEINZ, GEORG und HERBERT, E-Rt.DER KARELE, Hkt. PLAY, J XANDL,

Ehrenritter DRAH, GER, RABE, KONTERFEY, OST v.d.WEST, Rt. SKRIBIO, Rt. JOHN, Rt. MEDIKUSSERL, Rt. FRATASTELLI,. Rt. INDIGO, Rt. BOBBY, Rt .EFFENDI, Rt .MONOKLOSS, Rt. FUNKERL, Rt. ALFAUSTRO, Rt. VALENTONI, Rt.LACH-A-BISSL, Rt. GLAWATSCH, Rt. FUNK,..Rt. SCHREI NET SO, Rt. KALDI, Rt. PIRRI.

 

Vorträge und sonstiges:

Ritter MAESTRO erhält den Dank des Reyches und den Hausorden II.Klasse für die Bereitstellung der Notburg im A.E.Z. in Wien 3.

Zur Uhubaumfeyer singt Rt.BASS DO TON das Lied " Beim Uhubaum."

Rt.PRESTISSIMO bringt Vortrag am Clavicimbel,

E.Rt. KONTERFEY bringt Vortrag zum Uhubaumfest, Opernsängerin Frau Danica Skerlec singt die "Eleonorien Arie" aus Verdis Oper "Die Macht des Schicksals" und ein Weihnachtslied.

Rt.PRESTISSIMO und Pilger Prof.Matuschka bringen Vortrag für Clavicimbel und Kniewinsel,

Rt. MONO-KLOSS bringt einen Weihnachtsgesang,

Rt. TASTMANI und Pilger Gilspez bringen die Frühlingssonate von Mozart, für Clavic. und Seufzerlgolz,

Uhubaumansprache der fungierenden Herrlichkeit.

Rt.BASS-DO-TON beendet den erten Teil der Feyer mit der letzten Strophe des Uhubaumliedes.

Nach der Pause um Glock 12 des Abends,

Rt. BASS-DO-TON begleitet am Clavicimbel von Rt.PRESTISSIMO, singt ein Lied von Ritter HEINRICH von der Lobau.

Frau John, von Rt.TASTMANI begleitet, singt bekannte Operettenmelodien.

Ehrenritter DER KARELE bringt lustige Erzählungen aus seinem profanen Leben.

Pilger Gilopez Kabaya am Seufzerholz,von Rt.TASTMANI am Clavicimbel begleitet,bringt einen musikalischen Vortrag.

Rt. CRAVALLADOSI singt,begleitet von Rt.PRESTISSIMO Oper= ettenmelodien.

Ehrenritter RABE bringt Eigenfexung, " Liebeselexier ". Rt. FUNKERL bringt einen lustigen Vortrag,

Jk. HERBERT musikalischer Vortrag.

Bei dieser wunderschönen Uhubaumfeyer waren 38 eigene Sassen anwesend.

Schluß der Uhubaumfeyer und der 547. Sippung Glock 1.15


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Die 100. Jahrung ALLSCHLARAFFIAS ist vollendet.

 

1859. Einhundert Jahre ! Zehn Dezennien, wie man in der Zeit sich ausdrückte, die noch keine Eile kannte."

Hkt. LYRIFEX der hohen AQUISGRANUM schrieb in der Schlaraffen Zeytung im Eismond a.U.101 :

 

Einhundert Jahre Schlaraffias sind eine Brücke, die als Straße der Besinnung zum Kraftspeicher uird,der hilft, die Erschütterungen der Jahrzehnte mit freier und froher Menschlichkeit zu überglänzen.'

Als der Schlaraffia Geburtsstunde schlug in der gold' nen Stadt an der Moldau, in jener Stadt, deren Gesicht der Glanz vergangener Jahrhunderte geprägt hatte, da lebte der deutsche Raum in einer Zeit des ausklingenden Biedermeier, in welcher Romantik, Realismus und wieder Romantik die Klingen kreuzten. Da war der deutsche Raum eingehüllt in die Wiege des Behaglichen, Stillen. Da wurde die Politik, wenn gleich zwangsläufig, wieder kleingeschrieben. In jener Zeit paarten Stifter, Spitzweg, Hasenclever die neuralistische Schau mit feinem Humor und der humanistische Idealismus eines Henri Dunant ließ die aufbrechende Welt die Köpfe schütteln und dennoch aufhorchen. Die Zeit ist es, da der Lärm in der, ach noch so fernen Türkei, die europäische Welt nur mit Schalldämpfern erreichte. In jener Zeit fast absolute Stille und an der Schwelle des werdenden Jahrhunderts steht die Wiege ALLSCHLARAFFIAS.

1869. Aber schon das folgende Jahrzehnt engt die Raumferne ein. Das erste Seekabel von Europa nach Amerika und die Eröffnung des Suezkanals sind die Trompetenstöße einer neu en Welt, in der das Deutschland der Denker und Dichter sei ne politische Einheit vorbereitet. In jener Zeit tritt die Stadt, als Reych BEROLINA an die Seite der PRAGA.

1879 Und wieder ein Jahrzehnt später wird das nun geeinte Deutschland in dieser Stadt zum Schiedsrichter Europas. Richard Wagner wird zum romantischen Revolutionär der Musik, und mit ihm huldigen v. Werner und Menzel mit ihren Geschichtsbildern neuromantischen Träumen. Der Meister der historischen Novelle, Conrea Ferdinand Meyer, und der Sänger verinnerlichter Heimatliebe, Theodor Storm, überglänzten das Jahrzehnt, in dem die LIPSIA, die WRATISLAVA und die COLONIA­AGRIPINA den Kreis der PRAGA erweitern.

1889. Wiederum ein Jahrzehnt später wird der Eiffelturm vollendet als Mahnmal des beginnenden Siegeszuges der Technik. Man besinnt sich seiner sozialen Aufgaben und schafft aus politischen Humanismus die Sozialversicherungen. Berta von Suttner ruft mit ihrem Buch " Die Waffen nieder "zum ewigen Frieden auf, und Wilhelm Raabe versucht dem Vordrin

gen der Technik, daß sich auf Kosten der Natur und Seele voll zieht, auf seine, trotz allem lebensbejahende Art mit stillen Humor zu begegnen. Deftiger tritt Wilhelm Busch den Zeit erscheinungen entgegen, während Zille und Käthe Konwitz die Not der Armut als ein neues mene tekel an die Wände der Zeit malen. Das Jahrzehnt ist es, in dem die MONACHIA und NORIMBERGAtweiters die Reyche EBERFELDENSIS, DUSSELDORPIA, AQUISGRANUM und VINDOBONA an die Seite der ALLMUTTER PRAGA treten.

1899. Das Tor zum letzten Jahrhundert des Jahres Zweitausend öffnet sich, und spürbar greift bereits die Rastlosig keit des technischen Jahrhunderts nach dem Sinnen und Trachten der Menschheit. Marconi erfindet die drahtlose Telegraphie und die erste internationale Automobilausstellung in Berlin macht den Wagen ohne lebendige Kräfte gesellschaftsfähig. Der Naturalismus löst den lebensbejahenden Realismus ab. Der Titanenkampf zwischen Materialismus und Seele bricht an. Und diese Zeit der Gegensätze und Widersprüche, der inneren Unsicherheit findet in Emile Zola, Arno Holz und Jo hannes Schlaf ihre Rufer. Nietsche seziert die Unwahrhaftigkeit der Zeit und der junge Gerhart Hauptmann gibt dem Glauben an die Umweltstragik beredten Ausdruck. Wassermann

und Thomas Mann spüren der Dekadenz der Zeit nach, indes Löns, Hermann Stehr, Paul Keller und Peter Dörfler zu den Inseln besonnter Heimat führen

1909. Das erste Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts. Wir schwingen uns zum Herrn der Lüfte auf. Bleriot überquert den Ärmelkanal. Parseval und Graf Zeppelin bauen halbstarre und starre Luftschiffe. Auf der Erde aber greift Peary erfolg reich nach dem Nordpol. - Die Welt ist weiter und dennoch enger mit jedem Tag und es beweist sich schon jetzt, daß mit der naturalistischen Schau des Materialismus die neue Spann weite des Seins nicht zu erfassen ist. Nun ruft Hugo von Hoffmannsthal zu einem neuen Lebens-und Weltgefühl auf, in des Stefan George aus der Sekundensprache des Arno Holz wie der hinführt zu Glanz und Würde der Sprache. Rainer Maria Rilke aber trägt die Erfurcht vor Gott, vor dem kosmischen Wesen der Dinge und vor dem Geheimnissen des menschlichen Daseins in eine Welt, die bereits unter den Vorahnungen ei nea mörderischen Umbruches erbebt. Über allen Wandlungen der Zeit breitet unerschüttert UHU seine Schwingen.

1919. Im neuen Jahrzehnt stirbt das lebendige Leben unter den Schlägen OHOs. Die Finsternis des Materialismus über schattet die Erfurcht vor Gott und die Würde des Menschen. Von Menschenmorden zum Völkermord ist mit dem Versailler Vertrag nur ein Schritt. Dennoch erhebt sich der Geist aus der ersten. Zertrümmerung der Welt und manifestiert sich in der Weimarer Gründung des "Bauhaus“ die versucht, die Einheit von Technik und Kunst herzustellen und mit Paul Ernst fordert der Neuklassizismus trotz allem die Selbstbehaupt ung der Persönlichkeit. Ausüberwundener Not und seelischer Erstarrung heben Werfel, Toller, Lersch und Max Brod, der gebürtige Prager, den Menschen in ein großes Weltgefühl alles umfassend, und aus dem Aufleuchten zieht die Allmutter PRAGA neue Reyche in ihren Bann und neigen sich dem UHU,

dem Sinnbild einer Weisheit, die erhaben über den Zeiten steht.

1929. Das Luftschiff des Grafen Zeppelin umfliegt den Erdball. Die Entfaltung des neuen Weltgefühls empfängt neue Impulse. Aber schon öffnet sich der Abgrund, in den die größte Wirrnis aller Zeiten das adelige Seinsgefühl der Menschheit stürzen soll. Ausgelöst durch den schwarzen Freitag in New York wird das empfindliche Europa zum Seismographen des Unheils der Welt. Wahrheit wird, was Trakl einst vorausfühlte und während Picasso, Paul Klee und Kokoschka innere statt äußere Gesichter zu offenbaren versuchten und Thomas Mann mit dem "Zauberberg" die Fundation der europäischen Seelenverfassung zu. finden hoffte, zerschlägt die Faust unter menschlicher Überheblichkeit/alles Beginnen zu fruchtlosem Bemühen. Dass dennoch UHU neue Raststätten zur Wahrung des Geistes der hohen PRAGA fand, zeugt von der unverwüstlichen Lebenskraft dieser Spielstatt des goldenen Balles.

1939. Das Jahrzehnt der Finsternis schlägt die Kunst und die Freundschaft in eiserne Fesseln. Die Bande der Treue zerreißen am Stacheldraht der Lager. Die goldene Leuchte des Humors tropft als billiger Witz und verschlagener Satyr in die Schalen der Dunkelheit. Die blasphemische Gottähnlichkeit des Irrsinns zwingt die Geschöpfe zu ausgerichtetem Tun. An der Mauer des Schweigens stirbt der Geist.

1949. Und nun im neunten Jahrzehnt senkt UHU die Fittiche, OHO schwirrt über der Finsternis. Das Schweigen der Not bannt die 305 Reyche, die Heimburg des Geistes, Herd warmen Freundseins über die Grenzen und Hort warmherzigen, lebensfrohen Humors waren.

1959. Das zehnte Jahrzehnt wird zum Aufatmen der Menschheit. Die Neugründung der Welt hebt an. Der Sprung aus den Trümmern des Wahnsinns in die Eroberung des Weltalls ist die notwendige Reaktion des Geistes, der aus der Unterernährung des Hasses sich aufschwingt in den betörenden Glanz einer Freiheit. An der Schwelle der neuen Welt stehen Brecht und Bonsels, Zuckmayer, Thieß und Wiechert, und die Pforten öffnen Hemingway, Strawinski und Hindemith. Die Könner des Abstrakten und die Meister des Jazz spielen die Ouvertüre zum schwersten Werk der Menschheit. Und inmitten der rast losen Neugestaltung breitet UHU siegreich seine Schwingen.

UHU lebt und wird leben allen Widrichkeiten zum Trotz, weil zu allen Zeiten der wahrhafte Mensch ein Leben nur zu leben vermag, wenn es erfüllt ist von der Drei heit allschlaraffischen Ideals, wenn es gekrönt ist von

Freundschaft, Kunst, und Humor.


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548. Sippung

 

am 28. Christmond a.U.100

Fungierender Hkt. INNERLICHT,

 

Der Knappe 82 brachte von langen Irrfahrten durch viele befreundete Reyche die Anregung mit, dem jeweiligen Protokollanten zur Stärkung bei seiner schwierigen Aufgabe mit der Verleihung der Würde, das Protokollum zu führen, auch einen Humpen mit Lethe zu übergeben. Es ist anzunehmen, daß sich dadurch unzählige Freiwillige drängen werden, diese: Würde teilhaftig zu werden.

Der Knappe 82 stiftete einen Humpen, in dessen Boden eine Münze eingegossen ist, damit im Falle der Zerstörung des Glasgefäßes ein neues gekauft werden kann.

Der Gestrenge führte den Knappen 82 zur Junkerprüfung.Der Schulrat Rt. FASER-PHIL prüft eine Unzahl von Paragraphen aus Spiegel und Ceremoniale. Anschließend tritt der Oberschlaraffenrat zusammen und teilt das Ergebnis mit. Ohne Kummer cum Gaude.

Die Knappen 78, 80, und 82, geführt und geleitet durch den Gestrengen, werdender

Knappe 78 zum Junker Hugo,

Knappe 80 zum Junker Fred und der Knappe 82 zum Junker Robert erhoben.