„Auf der Mauer“ – die Chronik

UHU 78 – 1937

Das Reych AUF DER MAUER

Am 18. Eismond a. U. 78 profan 1937 findet sich eine Einladung des hohen Reyches VINDOBONA

Ritterlicher Gruß und Handschlag zuvor!
Hohes Reych!
Freudigen Herzens geben wir kundt und zu wissen, daß wir in der gemeinsamen Sippung beider Gruppen, Mittwoch den 17. Hornung a. U. 78 auf unsrer Höllensteinveste das siebenzigste Wiegefest
unseres über alle Maßen geliebten und verehrten ErbOberschlaraffen, Sr. Herrlichkeit
U N S E R H U M der Schlachtenschwammler
in schlaraffisch froher Art festlich feyern werden.
Wir laden mich geliebte Schwester zu diesem Familienfeste und geben uns der bestimmten Erwartung hin, Dich aus diesem Anlasse in Vindabonas Gemarkungen begrüßen zu dürfen, um teilzunehmen an dem Festesjubel, der unser teures Geburtstagskind umgeben soll.
Und nun eine Bitte. Solltest Du, was wir aufrich­tigst hoffen, unserer Ladung Folge leistsn, dann bitten wir Dich eine eventuslle, besondere Botschaft odei` die Überreichung einer Geburtstagsgabe in einen, unter allen Umständen lustigen Uier-, höchstens Acht-Zeiler zu kleiden.
Schließlich ersuchen wir Dich, uns längstens bis zum 15. des Hornung mitzuteilen, ob wir mit Deinem Einritt rechnen dürfen und wie viele Deiner viellieben Sassen wir bei uns erwarten dürfen.
Auf frohes Wiedersehen am 17. Hornung und herzlichst Lulu!
Das Oberschlaraffat: Das Kantzlerambt:
BIM, HOFRAT MURL, HUNTI

Zu dieser Feyer war ein stattliches Fähnlein in das hohe Reych VINDOBONA, unter der Führung der Herrlichkeit VONGRATZ und Herrlichkeit AUSWENDIG- eingeritten. Nach einer kurzen Ansprache der Herrlichkeit AUSWENDIG an den Jubilar wurden demselben 6 Flaschen ausgesuchter Lethe überreicht. Die Emballage dieser Flaschen war mit Vignetten geziert welche Motive aus den Gemarkungen des Reyches AUF DER MAUER darstellten und auf den Siebziger des Jubilars bezogen. waren.
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Die Katastrophe des Jahres sollte nun seinen Anfang nehmen. Am 4. des Hornungs a. U. 78 meldet das hohe Reych JUVAVIA seinen Austritt aus Allschlaraffia der hohen Allmutter Praga.

 

In einen Schreiben an die Allmutter PRAGA heißt es:
R. G. u. H. z!

Erhabene ALLMUTTER!

 

Durch die seit dem Zerfall der österr. - ungarischen Monarchie immer tiefergreifende Veränderung der profanen Welt, ebenso wie durch die seit dem Conzil zu Haidelberga allmählich erfolgte Wandlung des allschlaraffischen Gedankens, sah sich das hohe Reych JUAUIA gezwungen, in seiner außerordentlichen Schlaraffiade vom 3. Hornung a. U. 78 nach reiflicher Überlegung, folgende schwerwiegende Entscheidung zu treffen:
"JUVAVIA beschließt, seine Verbindung mit ALLMUTTER PRAGA und mit Allschlaraffia zu lösen. "
Die gewaltige Stimmenmehrheit von über 80%, mit welcher dieser Beschluß gefasst wurde, möge Dir, erhabene ALLMUTTER, zum Nachweis dienen, daß keine Möglichkeit zu Verzögerungen oder Zwischenlösungen vorhanden war. Es ging um unser geliebtes Reych JUVAVIA und dessen Bestand.
Drei Momente waren entscheidend:
1. Die Loyalität gegen unser Vaterland Österreich,
2. Die Rücksicht auf die Stellungnahme des Katholizismus,
3. Die leidenschaftliche Ablehnung jeder auch nur entfernten , ja nur indirekten Berührung mit der Weltfreimaurerei.
Jeder Versuch einer einvernehmlichen Zwischenlösung mit Dir, erhabene ALLMUTTER, wurde als aussichtslos betrachtet, da die beiderseitigen Argumente sich schon be­grifflich ausschließen. Die in der hohen LINZIA a. U. 74 geführten Verhandlungen und dann zu Maria Aquensis geschlossenen Kompromisse ergaben einen auf die Dauer unhaltbaren Zustand.
JUVAVIA ist überzeugt, daß seine Entscheidung den Schlaraffenbund nicht zerstört, da die ALLSCHLARAFFIA von einst, wie wir sie gekannt und geliebt haben, nicht mehr besteht. Ein Blick in die Stammrolle und auf die Mitglieder­bewegung der letzten Jahre genügt um dies festzustellen.
So hat die JUVAVIA die Bindung zu dem einst so stolzen allschlaraffischen Überbau unwiderruflich gelöst und lösen müssen, weil die erhabene Idee der Freundschaft "gleichgesinnter" Männer zu einen leeren Wort geworden war. Nimm, erhabene ALLMUTTER, zum Abschied den innigsten Dank des hohen Reyches JUVAVIA entgegen. Für alle Liebe, Sorge und Förderung, die Du uns durch 43 derer Jahrungen angedeihen ließest:. Sei versichert, daß der schlaraffische Gedanke,


den Du geboren und über alle Länder ausgebreitet hast, von der nunmehr selbstständigen JUVAVIA in ihren verengten Gemarkungen in seiner ganzen idealen Reinheit weitergepflegt werden wird.
Schließlich bitten wir Dich, das Gefühl dankbarer Erinnerung in unseren Herzen ungetrübt zu lassen. Wir wollten und wollen keinen Konflikt.

Lebe wohl erhabene ALLMUTTER Uhu beschütze Dich!
Für das Oberschlaraffat:
I . C . H , - THEOPHRAST

 

In einen Schreiben an das hohe Reych AUF DER MAUER ,
am 5. des Hornung a. U. 78, teilt das hohe Reych JUVAVIA seinen Entschluß aus Allschlaraffia auszutreten mit.
Es heißt in dem Sendboten:

H o h e s R e y c h !
Das hohe Reych JUAVIA bringt Dir, sowie den übrigen Reychen auf dem Gebiete des Bundesstaates Österreich beiliegendes Schreiben zur Kenntnis.
ALLMUTTER PRAGA wurde außerdem mit Blitzogramm schon am 4. des Hornung um 1 Uhr des Morgens von dem unmittelbar vorher gefassten Beschluß des hohen Reyches JUVAVIA verständigt, die Verbindung zur ALLMUTTER PRAGA und zur Allschlaraffia zu lösen.
Wir sind uns der ganzen Bedeutung und Tragweite dieser Entscheidung voll bewußt und erwarten von Dir mitfühlendes Verständnis.
Lulu!
Für das Oberschlaraffatv
I. C. H. THEOPHRAST

Die 141. Sippung

In der Sippung löste dieser Sendbote der hohen JUVAVIA große Bestürzung aus. Viele der Sassen waren über die Vorgänge erschrocken und man konnte es kaum fassen, daß es nun eine Trennung gab.


Zur gleichen Zeit als sich in den österreichischen Schlaraffenreychen eine Katastrophe anbahnt, wird in Deutschland die Schlaraffia verboten. Im Februar 1937, also im Hornung a. U. 78 müssen die deutschen Reyche ihre Pforten schließen.
In einer Schlußsippung im hohen Reyche HAMMONIA in Deutschland sprach Herrlichkeit FARBFEX zum Verbot der Schlaraffia, "wir gehören zu der Generation, die es gelernt hat, zu schweigen und zu gehorchen auch dann, wenn wir den Sinn eines Befehls nicht mehr verstehen.
Es hat uns aber auch die Geschichte gelehrt, welche wahrhaft gigantische Kraft in dem zähen Festhalten an einer Idee steckt, wenn man sie nur erst richtig und zukunftsweisend erkannt hat. Nur eines gehört dazu: eine unbeirrbare Gläubigkeit, ein zuversichtlicher Optimismus, der auch durch keinerlei Schicksalsschläge zu erschüttern ist. Nur der Schwache verzagt. Aber wie wir es gelernt haben, in der Bedrängnis die Hände hochzuhalten, so werden wir auch jetzt die vielgepriesenen schlaraffischen Geisteswaffen nicht strecken. Nicht davon reden-immer daran denken! Denn Gedanken sind machtvolle Realitäten.
Es läßt sich der deutsche schlaraffische Gedanke nun und nimmermehr zerstören!
Wenn es sein muß - die äußere Form kann fallen, das ist nicht entscheidend. Aber das allein ist entscheidend, daß wir jetzt nur noch enger zusammenrücken und unser Wissen und Erleben wie ein holdes Märchen von einem fernen Wunderland auf Kind und Kindeskinder weiter vererben.
An den Gedanken haltet fest! Wir Schlaraffen sind einfach nötig! Einerlei ob sich diese Erkenntnis heute noch oder erst in 50 derer Jahrungen durchsetzen wird. Darum weil wir nötig sind, wird die schlaraffische Idee leben und lebendig bleiben bis auf den Tag, den wir alle mit brennenden Herzen erwarten.
Es ist wahrhaft eine historische Stunde, eine große Stunde die uns hier vereint. Wir geben ein weithin leuchtendes Beispiel von echter Mannes und Freundestreue, die bereit ist, miteinander auszuharren auf scheinbar verlorenen Posten, noch enger zusammenbinden soll uns das Vermächtnis, in dem Augenblick, da wir auseinandergehen müssen. "
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Am 10. des Hornunqs a. U. 78

nimmt die hohe GRAZIA zu den Ereignissen und den Austritt JUVAVIAS Stellung. In einen Schreiben an alle österreichischen Schlaraffenreyche heißt es:

JUVAVIA hat der hohen ALLMUTTER den Austritt aus Schlaraffia PRAGA angezeigt und ist nun damit aus ALLSCHLARAFFIA ausgetreten. JUVAVIA tat den Beschluß den österreichischen Reychen durch Zusendung der Abschrift des Absagesendboten kund.
Ihr werdet wie wir auf das Peinlichste von diesem überraschenden Schritte eines alten Reyches berührt worden sein und tief bedauern, umsomehr als die Begründung nicht stichhält.
Der Sendbote JUVAVIAS an die ALLMUTTER trieft zum Teile von Ergebenheit und Dankbarkeit und schließt mit einem gerührten " Lebe wohl, erhabene ALLMUTTER, Uhu beschütze Dich!", dazu im Gegensatze stehen aber die den Austritt rechtfertigen sollenden Behauptungen, die einer übelwollenden Vernaderung der österreichischen Reyche gleichkommen.
Wir fragen: Mit welcher auch nur geringfügigen Tatsache kann erwiesen werden, daß die Loyalität gegen unser Vaterland Österreich die Zugehörigkeit zur Schlaraffia ausschließe?! Gerade unsere österreichischen Reyche haben ihre Heimattreue und Vaterlandsliebe allzeit geoffenbart und es ist JUVAVIA nicht zu verzeihen, daß sie mit dieser sinnlosen Begründung allen übrigen Schlaraffen Österreichs, deren Ehren haftigkeit und Gesinnungstüchtigkeit zu bezweifeln sich Niemand unterfangen darf, eine schwere Kränkung zugefügt hat.
Ebensowenig berechtigt erscheint, eine angebliche Gegenstellung des Katholizismus auszuspielen, da nach Vorsprache des Obmannes des ALLMUTTERRATES Eb. Herrlkt. HYP in Rom die Bedenken des Sanctum Officium der höchsten römisch - katholischen Kirchenbehörde zerstreut sind und diese oberste Stelle keinen Anstoss mehr an der Schlaraffia nimmt, wie ja dieser auch nach wie vor katholische Geistliche angehören. Sollte in Salzburgs hoher Geistlichkeit noch eine andere Meinung bestehen, wäre es Sache JUVAVIAS gewesen, das wünschenswerte Wohlwollen durch ehrliche Aufklärung zu gewinnen.
In der Ablehnun des Freimaurer tums waren und sind wir doch ohnehin alle gleichen Sinnes'; Der Spiege besagt im §44 „. . . da Schlaraffia kein Geheim­bund ist und mit solchen keinerlei Verbindung hat", die nähere Auslegung kommt den Hausgesetzen zu und so heißt es z. B. in den von der ALLMUTTER genehmigten Hausgesetzen der GRAZIA § 5, Abs. 2 . "Mit der Zugehörigkeit zur Schlaraffia GRAZIA ist die gleichzeitige Mitgliedschaft bei verbotenen geheimen Verbindungen und insbesondere der Freimaurerei unvereinbar".


Wir fühlen uns als ältestes Reych Österreichs nach spiegelgemäßer Einholung der allmütterlichan Genehmigung berufen und verpflichtet, unsere lieben Schwester-, Tochter-und Enkelreyche herzlich zu bitten, von JUVAVIA nicht beirren zu lassen und unserem heren Bunde und unserer in schönen und trüben Tagen bewährten hohen ALLMUTTER die feyerliche, gelobte Treue zu halten.
JUVAVIA hatte vor 8 derer Jahrungen die Auszeichnung mit der Veranstaltung des Konzils betraut zu sein es stand im Uhuversum hoch im Ansehen, umso befremdender ist seine Abkehr, noch dazu-ohne die Schwesterreyche und nicht einmal das ALLMUTTERREYCH von der Absicht zu verständigen.
Wir empfinden schmerzlich die Unaufrich­tigkeit in der Vorbereitung und Durchführung des Austrittes. Dieses Gefühl einer großen Enttäuschung verbindet sich aber mit der zuversichtlichen Hoffnung und Liberzeugung, daß wir übrigen Reyche umso fester und anhänglichst in Freundschaft und Offenheit zusammenstehen wollen und werden.
Treue soll kein leerer Wahn sein'
Wir begrüßen alle unsere viellieben Schwesterreyche und die geliebten Reyche unserer Nachfolge
mit herzlichem Lulu! Eure GRAZIA
Das Oberschlaraffat: Das Kantzleramt:
FREY , STERZ , VIER-TACT , PHIL , DREIHERZ, DINGFEST,

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Auch , am selben Tag den 10. Hornung a. U. 78

wurde das offizielle Schreiben und Stellungnahme der hohen ALLMUTTER PRAGA

An alle österreichischen Reyche gesendet. Ich glaube, daß es in die Chroniken aller unserer Schlaraffenreyche in Österreich gehört und wir uns für immer daran erinnern sollen, auf daß sich nie mehr ähnliches in Schlaraffia ereignen möge. Es ist eines der traurigsten Kapitel unseres Bundes und unsere Stellungnahme ergibt sich ganz von selbst und zwangläufig aus unserer Tradition.
Ich glaube, daß es nicht viele unserer Uhubrüder gibt die von diesen damaligen Ereignissen wissen und schreibe deshalb darüber. Es hat nicht unmittelbar mit unseren Reych zu tun und doch zwang die Situation unsere Vorfahren eine Entscheidung zu treffen.


Schlaraffia Praga.
Praga, am 10, des Hornung a. U. 78

R. G. u. H. z. !
An unsere österreichischen Tochter und Enkelreyche !

In schweren Zeiten lernt man seine Freunde kennen. Und so gedenkt heute ALLMUTTER PRAGA in tiefster innerer Verbundenheit der ruhmreichen Vergangenheit schlaraffischer Freundschaft und Zusammengehörigkeit und bringt sie Euch nochmals in Erinnerung.
Wer den Weltkrieg miterlebte, gedenkt der werktätigen Hilfsbereitschaft aller Schlaraffen, insbesondere der amerikanischen, schweizer und holländischen Freunde; es war ein erhebendes Gefühl, Freundesdienste ausüben zu können, durch die so viele Schlaraffen wieder Gesundheit, Heimat und Freude gewannen. Es sei an den Kriegs-Witwen-und Waisenfond, an die schlaraffischen Hilfsfonde erinnert, die Praga ins Leben rief.
Als der Erlass des Sanctum Officium (nicht ein Verbot) erschien, da zögerte PRAGA nicht eine Stunde, für die bedrohten österreichischen Reyche Schutz und Hilfe zu suchen und noch klingen die tönenden Worte und Gelöbnisse des Concils in JUVAVIA in uns nach----und heute? !
In einem wirkungsvollen Gegensatz zu all dem hat JUVAVIA in der Schlaraffiade vom 3. des Hornungs­ a. U. 78 sich von der Allschlaraffia und ALLMUTTER PRAGA urplötzlich losgelöst . Mit dem Austritt hat sie, wie in der Debatte verkündet wurde, "PRAGA den Kampf angesagt" und die alpenländischen Reyche zu gleichen löblichen Tun aufgefordert. Dieser plötzliche Entschluß JUVAVIAS, der jede Verständigung und jede Aussprache mit uns bewußt vermied und ablehnte, begründete den Austritt des Reyches aus ALLSCHLARAFFIA mit folgenden Worten:
1. die Loyalität gegen unser Vaterland Österreich,
2. die Rücksicht auf die Stellungnahme desKatholizismus,
3. die leidenschaftliche Ablehnung jeder auch entfernten, ja nur indirekten Berührung mit der Freimaurerei. "
Als gravierend für die ALLMUTTER wurde in der Debatte geltend gemacht, " daß 3 Juden in den ALLMUTTERRAT berufen wurden, daß es unzulässig sei, daß ein österreichisches Reych ein Diktat aus der Hauptstadt eines Staates entgegenzunehmen der heute schon als Zentralstelle des Weltbolschewismus angesehen werden muß, was wieder ein Beweis für den übermäßigen Einfluß des Judentums sei.
Die eindeutige Einstellung und Ideenrichtung in den Reychen Österreichs ist uns hinlänglich bekannt, wir hatten aber keinen Anlaß gehabt, dagegen irgendwie Stellung zu nehmen.
Die Motivierung JUVAVIAS aber und die Darstellung der für sie bestimmten Gründe zwingt uns, gegen diese Fassung schon im Interesse der Schlaraffia überhaupt und der österreichischen Reyche im besonderen auf das schärfste Einspruch zu erheben.
Schlaraffia hat es während ihres ganzen fast achtzigjährigen Bestandes in keinem der vielen Länder dieser Erde, am allerwenigsten in Österreich an Loyalität gegenüber Staat und Kirche fehlen lassen, sondern im Gegenteil durch ihr Verhalten, durch die Ehrenhaftigkeit und die Bildungsstufe ihrer Mitglieder nur jede mögliche Garantie für die größte Loyalität gegeben.
In keinem der Länder gab es je in Schlaraffia auch nur das geringste Verschulden gegen Staat oder Kirche. Nach den durchaus wahrheitsgemäßen und beweiskräftigen Aufklärungen der Bundesleitung beim Sanctum Officium in Rom besteht anerkannt zwischen der Schlaraffia und der Freimaurerei nicht die geringste Gemeinschaft. Eine solche wurde uns auch niemals zur Last gelegt. Ich (HYP), habe in meiner 38 jährigen Zugehörigkeit zur Schlaraffia und als langjähriges Mitglied des ALLMUTTERRATES nie etwas von einer solchen gehört, ja nicht einmal etwas von der Freimaurerei gewußt und wurde erst auf diese Frage durch den Erlaß des Sanctum 0fficium aufmerksam gemacht, weil man Schlaraffia eben allgemein fälschlicherweise für eine Art Freimaurerbund hielt und vielleicht noch hält. Auch der Austritt JUVAVIAS und anderer Reyche, die Tarnung dieser Reyche wird diese nicht von dem gleichen Verdachte befreien.
Praktisch ist in Österreich die Freimaurerfrage schon lange dahin gelöst, daß sich unter den Angehörigen der österreichischen Reyche ja überhaupt keine Freimaurer mehr befinden.
Weiter wurde in der Debatte behauptet, daß arisch fühlende Kreise infolge der Verjudung und des Freimaurerstandpunktes in der Praga, Vindobona und in anderen Reychen einem Zweigvereine Allschlaraffias nicht beitreten wollen und können, und aus diesem Grunde den alpenländischen Vereinen der Nachwuchs fehlt.
Es ist merkwürdig, der PRAGA die mangelnde Anziehungskraft der einzelnen Reyche zuzuschreiben. Allmtter PRAGA übt weder ein Diktat aus noch hat sie auf die Zusammensetzung eines Reyches einen wie immer gearteten Einfluß. Es wird Jedem, der das Gegenteil behauptet, schwer fallen, ja sogar gänzlich un­möglich sein, einen '-Beweis dafür zu fuhren. daß der ALLMUTTERRAT in dieser Richtung auf irgend ein Reych irgendeinen Einfluss zu nehmen je versucht hat. Im steht nach dem Spiegel auch kein wie immer geartetes Recht zu, diesbezüglich etwas zu unternehmen. Im übrigen mußte das Reych JUVAVIA am besten wissen, wie unwahr die Behauptung ihrer Debattenredner ist: In seinem Hausgesetz findet sich seit dem 31 . 1 . a. U. 75 die vom ALLMUTTERRAT bestätigte Bestimmung, daß "Mitglieder von Geheimbünden Freimaurer u. ä von der Aufnahme ausgeschlossan sind".
So sieht der für die ausgetretenen Sassen untragbare Freimaurerstand­punkt der ALLMUTTER aus' Und wenn in der Debatte weiter behauptet wurde die nachweisbare geheimnisvolle Gewalt der Freimaurer in der PRAGA und VINDOBONA müsse unterbunden werden, dann können wir nichts anderes, als immer und immer wieder mit allem Nachdruck fordern, es möge sich einer melden der für diese Pauschalverdächtigung und Behauptung auch nur einen einzigen konkreten Fall anführen kann, in welchem auch nur der leiseste Anschein einer derartigen Beeinflussung nachgewissen werden könnte.
Zur Beleuchtung, wie ernstes den Ausgetretenen mit der Verabscheuungs­würdigkeit dieses von den Ausgetretenen verlästerten ALLMUTTERREYCHES gemeint ist, sei hier noch ein Detail angeführt: . Während die entscheidende Schlaraffiade JUVAVIAS von ihnen bereitswohl vorbereitet wurde, hat einer ihrer Anführer es nicht verschmäht, rasch und mit Nachdruck noch einen nicht unanshnlichen Betrag (Unterstützungsbeitrag) anzusprechen und zu urgieren den er, nachdem er die Ladung zu a. o. Schlaraffiade in der JUVAVIA rasch noch am 30. 1. geschrieben hatte, dankbarst mit Sendboten vom 2. Hornung als empfangen anher bestätigte. Ungern nur beleuchten wir mit dieser charakteristischen Handlungsweise eines der Anführer die Berechtigung des Brusttones der Überzeugung seiner Bundesgenossen.
Die jetzt so auffällig und übereilig betriebene Loslösung von ALLSCHLARAFFIA und die ins Treffen geschickten Vorwände, die von Loyalität tönenden Worte müssen ja folgerichtig bei den Behörden und allen Fernstehenden ein ganz falsches Bild von Schlaraffia erwecken und angenommene Verdachtsmomente bekräftigen. Ein derart leichtfertiges Vorgehen ist nur geeignet, die einst so geliebten Schlaraffenbrüder, die Freunde von gestern des eigenen Landes ganz unverantwortlich auf das schwerste zu belasten. '­
Durch derartige Vorgänge wird die Verdächtigung auch dieser neuen getarnten Schlaraffenvereinigungen nicht nur nicht beseitigt, sondern es wird Misstrauen gesät und Vermutungen iiher Zellenbildungen anderen Charakters geradezu künstlich geschaffen.
Übereifer hat auch dem Bunde Deutsche Schlaraffig mit ähnlichen Taten den schlechtesten Dienst erwiesen und den schwersten Schaden zugefügt.


Dies ist auch von und für die österreichischen Reyche zu befürchten .
Was nun den tieferen Grund der Bewegung, den Arierparagraphen betrifft, so hat ja jedes Reych ja immer die Möglichkeit gehabt, sich die Verhältnisse so zu gestalten, wie es ihm passte und konnte als selbstständiger Verein in den profanen, für die Behörden und Öffentlichkeit maßgebenden Statuten alles für notwendig Befundene mit aller Deutlichkeit zum Ausdruck bringen und auch praktisch verwirklichen.
In der Debatte wurde behauptet, daß die ALLMUTTER die gegebene Zusicherung, in der Folge keine Nichtarier in den ALLMUTTERRAT mehr aufzunehmen, dadurch gebrochen hat, daß drei Juden in denselben berufen wurden. Ganz abgesehen, daß diese Forderung nie und nirgends gestellt wurde und zu ihr daher auch keine Stellung genommen werden mußte, sei festgestellt, daß die Behauptung über die derzeitige Zusammensetzung des ALLMUTTERRATES unwahr ist. Der aus neun Mitgliedern zusammengesetzte ALLMUTTERRAT besteht aus acht reinrassigen Ariern, das neunte Mitglied ist in der dritten Generation röm.kath. Christ und mit einer Arierin verheiratet. Wir sind im ALLMUTTERRAT vier gebürtige Niederösterreicher, die der Heimat alle Treue und Anhänglichkeit bewahren.
Wir verwahren uns auf das Entschiedenste gegen derartige böswillige Unterstellungen, die nur mit der Absicht konstruiert wurden, den bisher so wunderbaren schlaraffischen Gemeinschaftsgedanken zu vernichten.
Nur die bewußte Nichtzurkenntnisnahme der wahren Verhälnisse und ein ganz leichtfertiges urteilen konnte derartige Grühde als entscheidend und beweiskräftig erachten.
In einem solchen Vorgehen noch eine Spur von freundschftlichem, von deutschem volksbewußten Empfinden, von fairem Handeln zu erblicken?
Auch der in der Debatte erhobene Vorwurf des Bolschewismus und der Welfreimaurerei muß auf das energischeste zurückgwiesen werden. Er trifft überhaupt nicht zu, am allerwenigsten uns Schlaraffen und den ALLMUTTERRAT, der mit politischen Dingen überhaupt nichts zu tun hat, sondern den nur das einzige bestrebt und erfüllt, den schlaraffischen Gedanken zu erhalten. Nicht durch die PRAGA und den ALLMUTTERRAT ist "die erhabene Idee der Freundschaft gleichgesinnter Männer zu einem leeren Wort geworden", wie JUVAVIA schreibt, dies zu beweisen blieb erstmalig der abtrünnigen JUVAVIA und deren Sassen vorbehalten.
Nicht der schlaraffische Gedanke hat sich geändert, wie es in den Sendboten JUVAVIA's ganz unrichtig heißt, sondern die unruhige Umwelt und die übereifrigen Menschen, welche sich bemüßigt fühlen, alle momentanen politischen Strömungen auch in unseren völlig unpolitischen Bund hineinzutragen und ihn damit zu zerschlagen, statt ihm und uns in höchster Hilfsbereitschaft und Werktätiger Mitarbeit beizustehen, wie wir das ja alle einmal in gleicher Weise gelobt haben.
Nicht der Verlust des einen oder des anderen Reyches, die den herrschenden politischen Einflüssen in loyaler oder illoyaler Weise unterliegen und ihnen nachgehen zu müssen glauben, ist das Betrübende und Beschämende an der jetzigen Wendung, sonder die ganze unwürdige Form und die Leichtigkeit, mit der Überzeugungen gewechselt und Freundschaften geopfert werden.
Der schlaraffische Gedanke in seineer großen Geistigkeit und beglückenden Lebensgestaltung verträgt keinen kleinlichen politischen Hader und muß frei bleiben von allem Wechsel politischer Einstellung.
In unwandelbarer Treue hängt ALLMUTTER PRAGA auch heute noch an ihren Tochter-und Enkelreychen in Österreich und hofft zuversichtlich, daß noch der gute alte schlaraffische Geist obsiegen werde.
Der ALLMUTTERRAT stellt an Dich die innigstgeliebte Tochter, das Ersuchen, welches den einzigen _Grund dieses Sendboten an alle österreichischen Reyche bildet, was immer Du auch in Zukunft tun und beschließen mögest, tue und beschließe erst nach reiflicher Erwägung. Zerreiße nicht voschnell ein altes Freundschaftsband und zerstöre nicht übereifrig eine Einrichtung, die in ihrer wunderbaren Gestaltung ganz einzigartig in der Welt dasteht und auch
für das Deutschtum in den einzelnen Ländern von großer Bedeutung ist. Zerstört ist rasch, was nur unendlich schwer wieder aufgebaut werden kann.
Im Sinne unserer alten schlaraffischen Freundschaft und menschlich würdiger wäre es, wenn die österreichfischen Reyche das ganze Problem in einer gemeinsamen Besprechung im Beisein der Vertreter des ALLMUTTERRATES offen, ehrlich und einvernehmlich durchberaten würden, statt sich hinter frei erfundenen Vorwänden zu verschanzen und sich in Hass und Groll von denen zu wenden, denen sie kurz zuvor noch Treue gelobt.
Um wieviel anständiger, und Freundschaftlicher 'als JUVAVIA haben seinerzeit die reichsdeutschen Schlaraffen gehandelt, die zum Austritt gesetzlich gezwungen waren. Schlaraffia ist ein kostbares Vermächtnis der guten alten Zeit, wo man noch an Treue und Ehrlichkeit glaubte, und wäre es wohl wert, uns und der Nachwelt diesen Glauben zu erhalten.
In ehrlichen schlaraffischem Empfinden, aber in großer Besorgnis-nicht um ALLSCHLARAFFIA- sondern um die österreichischen Reyche

Für ALLMUTTER PRAGA: - HYP, SCHNITZEL.


Das Schlaraffenreych JUVAVIA versucht nun seinen Standpunkt allen anderen österreichischen Reychen in einem Rundsendboten zu erklären und sich für sein Vorgehen gegenüber der ALLMUTTER zu rechtfertigen.
In diesen Rundsendboten heißt es:

Schlaraffia JUVAVIA

Juvavia, am 11. Hornung 78

R . G. u. H. z. !

HOHES REYCH

'Es sind uns von vielen österreichischen Reychen Anfragen zugegangen, welche zeigen, daß unsere Stellungnahme vielfach unrichtig aufgefasst wurde.
Um allen Zweifeln zu begegnen, erlauben wir uns folgendes zu eröffnen:
1. Schlaraffia JUVAVIA stellt fest, daß sie die Loslösung von Allmutter PRAGA vollzogen hat, weil sie in Interesse der Erhaltung des Reyches eindeutig vom Juden-und Freimaurertum abrücken wollte, um den Charakter als deutscher Verein zu sichern.
2. JUVAVIA erwartet, daß jene österreichischen Reyche, die sich von Juden-und Freimaurertum losgelöst haben, also unseren Standpunkt teilen, sich in irgendeiner Form zusammenschließen werden.
3. JUVAVIA hatte schon längst den Arier § intern eingeführt, nun hat sie in Konsequenz dessen die Loslösung von der Allmutter PRAGA und ALLSCHLARAFFIA beschlossen. Darüber hinaus will sich JUVAVIA in keiner Richtung binden, bis die Willensmeinung ihrer gleichgesinnten Schwestern geklärt ist. Diese werden dann in gemeinsamer Beratung die weitere Gestaltung zu entscheiden haben.
4. JUVAVIA hat vor ihrem Schritte, ( satzungsgemäße Einführung des Arier § und Freimaurer §, ) mit den Behörden und insbesondere mit der Bundesleitung der Vaterländischen Front Fühlung genommen und hat deren uneingeschränkte Zustimmung erhalten. Eine österreichische Schlaraffia wird ihre deutsche Kulturaufgabe nur auf den Boden der staatspolitischen Gegebenheiten Österreichs erfüllen können.
5. Juvavia kann aus Loyalitätsgründen mit keinen österreichischen Reych vor seiner Loslösung von Allmutter PRAGA und ALLSCHLARAFFIA verhandeln. Es liegt uns aber auch jetzt fern, auf die Entschlüsse unserer Schwesterreyche einen propagandistischen Einfluß zu nehmen.
Mit schlaraffischen Grüßen Eure JUVAVIA Daß Oberschlaraffat:
I. C. H. THEO PHRAST SCHNAUZBART


In der Folge erreichen fast täglich weitere Sendboten aus allen österreichischen Reychen, unseren damaligen Kantzler den Ritter TOMMY. Das Reych auf der MAUER selbst ist in dieser Zeit vollkommen unentschlossen und in seiner Ansicht keinesfalls einig, einen Entschluß zu fassen. Der Chronist aber will allen Schlaraffen die Möglichkeit bieten, Einblick in die damals herrschenden Verhältnisse zu bekommen. So werde ich in der weiteren Schilderung, chronologisch die Reychspost, welche sich im Archiv befindet in der Chronik veröffentlichen.

 

 

So heißt es weiter in einem Sendboten der Schlaraffia HYPPOLYTA NA

Gegeben auf der Traisenburg

R. G. u. H. z. !
am 11. Hornung a. U. 78/ 1937

Hohes Reych !

Wir geben Euch kund und zu Wissen, daß wir in der außerordentlichen Schlaraffiade vom 11. des Hornungs 1937 den Beschluß gefasst haben, dem Beispiele JUVAVIAS in sachlicher Beziehung zu folgen. Uns leitet dazu die Überzeugung, daß wir die schlaraffischen Ideale nur in einem Verbande verwirklichen können, der von Grundsätzen beherrscht ist, die unserer Weltanschauung entsprechen.
Volk und Kirche, aber auch maßgebende Stellen des öffentlichen Lebens lehnen das Weltjudentum in allen seinen Formen und auch dort ab, wo sich seine Vertreter unter dem Leitgedanken von Freisinn und Liberalismus in das deutsche Volksleben einzuschalten suchen.
Durch den Widerstreit zweier einander unversöhnlich gegenüberstehenden Weltanschauungen ergeben sich für die Anhänger der deutsch-arischen Gedankenwelt Gewissenskonflikte, die ohne Einbuße an Charakter und Ehre nicht länger verschwiegen werden können. Dieser unerträgliche Zustand ist nur durch ein rückhaltloses Bekenntnis zu beseitigen. Ein weiteres Verbleiben weltanschaulicher Gegner in einen satzungsgemässen Freundschaftsverhältnisses muß den Eindruck der Unaufrichtigkeit und Unehrlichkeit erwecken. Vor diese Entscheidung gestellt, ist der Austritt aus ALLSCHLARAFFIA ein unabweisliches Gebot.
Da wir den Wunsch haben, das Band der Freundschaf t mit allen Gleichgesinnten aufrecht zu erhalten, bleiben wir in unserem Reyche HIFPOLYTANA geeint und werden die Verbindung nur mit jenen Reychen und Schlaraffen aufrecht erhalten bzw. aufnehmen, die sich vorbehaltslos zu unserer Auffassung bekennen.
So Ihr den Wunsch habt uns Eure Wohlmeinung mitzuteilen, erwarten wir Euren Sendboten.
Der Stellvertretende Der Oberschlaraffe des Äußern Leiter des Kantzlerambtes,

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Das hohe Reych KREMISIA WACHAVIAE

schreibt am 16. des Hornungs a. U. 78,

an das hohe Reych GRAZIA folgenden Sendboten, dessen Abschrift an die hohe MAUER gesendet wurde.
An das hohe Reych G R A Z I A ,
Vielliebes Schwesterreych!
Das Reych JUVAVIA hat einen Schritt unternommen, der die österreichischen Reyche zwingt, zu der dadurch geschaffenen Situation ohne Verzug Stellung zu nehmen.
Die durch den Austritt JUVAVIAS aus ALLSCNLARAFFIA bewirkte, ganz ungeklärte Lage hätte gewiß durch eine vorherige allgemeine Aussprache vermieden werden können.
Das Reych KREMISIA WACHAVIAE ist nun der Meinung, daß dieses Versäumnis im Interesse der gemeinsamen schlaraffischen Idee nachgeholt werden kann und muß. Es ist dringend notwendig, behufs Klärung der peinlichen Lage ehestens eine gemeinsame, ruhige und sachgemäße Aussprache aller österreichischen Reyche anzuberaumen, um damit ein möglichst einheitliches Vorgehen im Interesse unseres heren Bundes vorzubereiten.
Wir stellen daher den Antrag:
Das hohe Reych GRAZIA , wolle als ältestes Reych in der österreichischen Schlaraffia, ehestens, jedenfalls aber noch im Hornung, eine gemeinsame Sitzung von Legaten aller­österreichischen Reyche einberufen, um die für diese Reyche geschaffene Lage eingehend zu beraten und eine gedeihliche Lösung zu finden.
Als Ort der Tagung, die in einen profanen Lokale stattzufinden hätte, wäre ein zentral gelegener Ort unseres Staates ( z. B. Linz ) in Aussicht zu nehmen, damit er von allen Legaten leicht erreicht werden kann. Die Tageszeit wäre so festzusetzen, daß womöglich eine Übernachtung für die Legaten nicht notwendig ist. Als Tag der Zusammenkunft wäre keinesfalls der 27. Hornung zu wählen, weil wir für diesen Tag bereits die Großursippenfeyer-Eb. Vater LOCKE angesetzt haben.
Wir verständigen unter Einem alle österreichischen Reyche von diesem Antrage, um eine weitere Zersplitterung durch vorschnelle Einzelaktionen hintanzuhalten und ersuchen diese Reyche, jedenfalls Beschlüsse in dieser Sache bis zum Ergebnisse der Legatenkonferenz zurückzustellen.
In der bestimmten Hoffnung, daß Du, hohe GRAZIA, in Würdigung der Wichtigkeit und Dringlichkeit der Angelegenheit unserem Antrag Folge geben und unverzüglich das Weitere veranlassen wirst, zeichnen wir mit herzlichen Lulus!
Das Oberschlaraffat: Fürst BENZIN, LOCKE, ZENO Das Kantzlerambt:, GOZZ0.


Dieser Sendbote der KREMISIA WACHAVIAE ging, an alle östrr. Reyche behufs Kenntnisnahme mit der dringenden Bitte, mit weiteren Schritten im Sinne vorstehenden Antrages zuzuwarten!

 

Am 17. Hornung a. U. 78

sendbotet das Reych JUVAVIA

An alle österreichischen Schlaraffenreyche!

Durch den Rundsendboten der PRAGA vom 10. des Hornung a. u. 78 , sieht sich JUVAVIA veranlasst, zur Steuer der Wahrheit noch einmal die Stimme zu erheben. JUVAVIA will sich aber nur auf wenige Hauptpunkte beschränken und dabei auch die wichtigsten Fragen der österreichischen Reyche beantworten.
Zu den ungehörigen Angriffen auf Erb. ­Vieledlen SCHNAUZBART, erklären die beiden Oberschlaraffen die den Sendboten unterzeichneten, daß sie ebenso wie Kantzler SCHNAUZBART von der plötzlichen Entladung der seit langen, krisenhaft steigenden und immer wieder künstlich abgedämmten inneren Spannung ihres Reyches selbst überrascht wurden, daß daher jeder Vorwurf eines bewußten Zeitzusammenhanges zwischen Ritter SCHNAUZBART's Unterstützungsansuchen und JUVAVIA erfolgter Loslösung von PRAGA grundlos und ungerecht ist. Ebenso grundfalsch sind alle Vermutungen über
eine Führerschaft des Kantzlers. Der Betrag von österr. S 300. - ­den Ritter SCHNAUZBART von der gemeinsamen Hilfskasse ALLSCHLARAFFIAS erhielt, wurde an die hohe STYRIA, als das älteste aus der Allschlaraffia ausgetretene Reych mit der vorläufigen Bitte um Verwahrung überwiesen.
In PRAGAS Rundsendboten wird mehrfach von der Debatte in JUVAVIAS außerordentlicher Schlaraffiade vom 3. hujus gesprochen. Der PRAGA vorliegende Bericht ist hier unbekannt. Sein Verfasser unterlag mehrfachen Irrtümern. Dies beweißt schon das Zitat-" (fit dem Austritte hat JUVAVIA­PRAGA den Kampf angesagt und die alpenländischen Reyche zu gleichem löblichen Tun aufgefordert". Davon war in keiner Weise die Rede. JUVAVIAS Sendbote an die PRAGA vom 4. hujus sagt wörtlich-" wir wollen und wollten keinen Konflikt".
Mag diese eine Feststellung an Stelle einer langen Zahl von Richtigstellungen gegenüber dem Rundsendboten PRAGAS genügen, um seine Geisteshaltung zu kennzeichnen. Wer unbefangen den Sendboten JUVAVIAS mit PRAGAS Rundsendboten vergleicht, wird begreifen, daß JUVAVIA eine Auseinandersetzung mit solchen geradezu hasserfüllten Angriffen und ein Eingehen auf die zahlreichen schweren Beleidigungen ablehnt. JUVAVIA muß dagegen Protest erheben, daß der Sendbote PRAGAS immer wieder auf die vielfach irrig berichtete " Debatte" bezug nimmt, statt auf den Sendboten vom 4. hujus.
PRAGAS Rundsendbote selbst ist der klare Beweis, für die Zwecklosigkeit aller Verhandlungen. Und wie sollte­auch rein sachlich gesehen- zwischen zwei sich begrifflich gegensaitig ausschließenden Standpunkten eine Brücke gefunden werden?
Dem Reyche JUVAVIA steht es vollkommen ferne irgendjemanden, der anderer Meinung ist, seine Oberzeugung aufzudrängen, oder gar dessen Loyalität deshalb anzuzweifeln. JUVAVIA bittet sich aber auch aus, däß ihre, nur Schlaraffen mitgeteilten Ansichten ebenso geachtet werden. Darum sei JUVAVIAS Standpunkt über vielseitiges Verlangen nochmals präzisiert.
ALLSCHLARAFFIA ist kein Verein " deutscher Männer“.
Ihr Ideal freundschaftlicher Verbrüderung greift seit dem Concil zu Haidelberga nicht nur über Religion und Rassen, sonder auch über Nationen hinaus.
An dieser grundlegenden Veränderung der eigenen Struktur, ebenso wie an der neuen Hellhörigkeit der Umwelt, die mit Politik nichts, mit Weltanschauung sehr viel zu tun haben, ist ALLSCHLARAFFIA genau so wie in Übersee zusammengebrochen.
JUVAVIA macht sich nur den Vorwurf, die Sachlage zu spät erkannt zu haben.
Nur um diese Erkenntnisse geht es und um die aus ihr gezogenen Folgerungen. Aus dieser Erkenntnis heraushat es JUVAVIA für ein Gebot der Loyalität gegenüber des österreichischen Vaterlandes gehalten, sich von Prag als ideellen Zentrum zu trennen. JUVAVIA will aber Niemanden für weniger loyal halten der ihre Erkenntnis nicht teilt. Für ihn entfällt ja mit der Erkenntnis auch die Notwendigkeit jeder Folgerung.
Das Ideal der Humanität, die Verbrüderung im Sinne eines Weltbürgertums über Religionen, Rassen und Nationen hinaus, ist das Ideal der Freimaurerei. Das Judentum hat dieses Ideal, seit es sich der Freimaurerei bemächtigte, zu einen Kampfmittel auf seinem Wege zur Weltherrschaft umgedeutet.
Worin unterscheidet sich äußerlich die Zusammensetzung Allschlaraffias seit dem Concil zu Haidelberga vom Freimaurertum? Welche Gewähr bietet Allschlaraffias Verfassung gegen den gleichartigen Gebrauch, oder besser Missbrauch? Ist nicht der Einzelne, mag er noch so guten Glaubens und Willens sein, zuletzt wehrlos?
Wenn es im Rundsendboten Pragas heißt, " praktisch ist in Österreich die Freimaurerfrage schon lange dahin gelöst, daß sich unter den Angehörigen der österr. Reyche ja überhaupt Keine Freimaurer mehr befinden", so müssen wir dem geoenüber feststellen, daß uns gerade Belegendlich der Verhandlungen nach dem Erlasse des Sanctum Officiums das Gegenteil bekannt wurde.


Der Rundsendbote Pragas spricht von einem Erlass, nicht Verbot, des Sanctum Officium. Dieser Erlass hat aber dnn Ausspruch von Verboten in den Wirkungskreis der Bischöfe übertragen und auf Grund dieses auch heute noch unverändert in Kraft stehenden Erlasses haben einzelne österreichische Bischöfe ihrer Diözesen, an die Katholiken das Verbot der Zugehörigkeit zur Schlaraffia ausgesprochen. Dieses ist daher für die katholische Kirche eine "associacco suspecta " geblieben.
Auch hierin muß jeder nach seiner Auffassung und nach seinem Gewissen handeln. die JUVAVIA verlangt nichts, als die in Anwendung dieses Grundsatzes auch bei Beurteilung ihres Tun und Lassens.
JUVAVIA verwahrt sich deshalb mit aller Entschie­denheit gegen die Angriffe des Rundsendbotens Pragas:
JUVAVIA hat weder leichtfertig, noch in unwürdiger Form, sondern nach ihrem Gewissen gehandelt, wie sie handeln mußte. JUVAVIA erklärt neuerdings, keinen Konflikt zu wollen, hat dies durch ihr Verhalten bewiesen und glaubt, daß weitere Auseinandersetzungen überflüssig sind, besonders wenn sie in unsachlicher Weise geführt werden.
Für dis Richtigkeit SCHNAUZBART, e . H:
Für das Oberschlaraffat: THEOPHRAST, e. H. J.C.H. , e.H .

An das hohe Reych GRAZIA, richtet die JUVAVIA am selben Tag ebenfalls einen Sendboten, in welchen es heißt:
R. G. u. H. z. !

An das hohe Reych Grazia !

 

Durch den gleichzeitigen Rundsendboten ist auch der dortige Sendbote vom 11. hujus beantwortet.
Wir sind nur über die Heftigkeit seiner Sprache er. staunt und verwahren uns gegen seine Ausfälle, die wir als völlig grundlos und zum Teil als geradezu unverständlich zurückweisen. Wir sind sehr überrascht, daß die wohl selbstverständliche Höflichkeit unseres Absagebriefes an Praga als "unaufrichtiges Triefen von Ergebenheit“, ausgelegt wird. Worin soll eine "übelwollende Vernaderung der österr. Reyche", liegen, wenn wir Gründe unseres Handelns der Praga mitteilen und diesen Sendboten ausschließlich Schlaraffen zur Kenntnis bringen?
Daß „die Loyalität gegen unser Vaterland Osterreich die Zugehörigkeit zur Allschlaraffia ausschließt“, haben wir in unseren Sendboten an die Praga vom 4. hujus ebensowenig gesagt, wie eine Gegenstellung des Katholizismus ausgespielt.
Wäre es nicht richtiger gewesen, statt sich darüber und über eine schwere Kränkung aller Schlaraffen Osterreichs zu beschweren, einfach Aufklärung zu verlangen, wie dies die hohe CLAUDIUM FORUM getan hat?
Weiter: Was nützt es, das Freimaurertum aus den einzelnen Reychen auszuschließen, wenn dies nicht alle tun? Ist nicht das Eintrittsrecht unbeschränkt und sind nicht alle Schlaraffenreyche im Conzil vereinigt?
Schließlich: Den Vorwurf „der Unaufrichtigkeit in der Vorbereitung und Durchführung des Austrittes“, wird die GRAZIA wie Wir hoffen aus unseren Rundsendboten als unbegründet erkennen und ebenso einsehen, warum JUVAVIA „weder die Schwesterreyche noch das Allmutterreyche“ verständigte.
Die Verhandlungen in der hoheh LINZIA a. U. 74 hatten auf eine österreichische Schlaraffia mit Arier abgezielt:JUVAVIA ist bisher, von diesem Standpunkt nicht abgegangen.
Mag man in dieser Sache welchen Standpunkt immer einnehmen, je mehr Nachdruck auf den Begriff schlaraffischer Freundschaft gelegt wird, desto mehr kann JUVAVIA verlangen, daß ihre Haltung von diesem und nicht vom gegenteiligen Standpunkte aus beurteilt wird.
Für die Richtigkeit: Das Oberschlaraffat: SCHNAUZBART, e. H. THEOPHRAST, e. H. I. C. H. e. H.

 

Am 16. des Hornungs a. U. 78

ein Sendbote der Schlaraffia STYRIA

an das hohe REYCH AUF DER MAUER
Der Begriff der schlaraffischen Freundschaft hat schon seit langer Zeit Zwiespalt im Inneren der meisten unserer Sassen hervorgerufen. Wenn wir auch nach den Beschlüssen des Kozils zu Maria Aquensis unsere Freunde im eigenen Reyche selbst wählen konnten, so waren wir doch nach den Spiegel zur Freundschaft zu jedem Sassen Allschlaraffias verpflichtet, auch wenn er uns innerlich noch so ferne stand. Das war aber auch das größte Hindernis, neue Sassen zu gewinnen und unser Reych drohte zu verdorren. Cer Austritt JUVAVIAS trieb auchuns zu einen Entschluß. Wir halten es nicht für möglich, im Wege eines Konzils aller, oder auch nur aller österreichischen Reyche zu einem uns ganz befriedigenden Ergebnis zu kommen. Mit Kompromissen wäre aber wieder nichts geleistet. Und so
hat sich das Reych entschlossen, in der a. o. Schlaraffiade am 11. d. M. mit fast 90% von hundert, Mehrheit gegen 10 v. H. Stimmenthaltungen, ebenfalls die Verbindung mit Allschlaraffia zu lösen.
Leichtsinnig wurde der Beschluß nicht gefasst. Es war notwendig, um aus dem seelischen Zwiespalt herauszukomnen
und uns das drückende Gefühl der Unaufrichtigkeit und Selbsttäuschung zu nehmen. Frei und unbedrückt können wir wenigstens vorläufig im kleinen Kreis den schlaraffischen Idealen dienen.
Wir hoffen, daß uns, wenn auch nicht alle, so doch viele Sassen verstehen werden.
Für die Richtigkeit Das Oberschlaraffat: i. V. des Kantzlers
SCHMISS, WIELAND, e .H . HERZTROST, e . H e . H . ZEYSERL, e . H .

Die Begebenheiten in einzelnen Schlaraffenreychen unserer österreichischen Gemarkung gaben zu der Besorgnis Anlaß, daß sich unter den 34 österreichischen Reychen eine ernste Spaltung vorbereite, die geeignet sein könnte , den weiteren Bestand Schlaraffias ernstlich zu gsfährden. Die profane Politik drohte das schlaraffische Gedankengut auszulöschen. Das Hineintragen politischer Tendenzen in Schlaraffia ist eine vollständige Uerkennung und Vergewaltigung des schlaraffischen Gedankens. Es hätte unter allen Umständen abgelehnt werden müssen. Es hat immer schon politische Strömungen aller Art und radikalster Färbung gegeben und immer hat man in der Schlaraffia verstanden, diese Strömungen fernzuhalten. Nun sollte es auf einmal anders werden.
Jetzt sollte man auf einmal, ohne inneren und äußeren Zwang, den Irrungen und Wirrungen der Zeit und den weltanschaulichen Gegensätzen, also dem Kampf des profanen Lebens, Einlaß gewähren und damit den einzigen großen Friedenspalast der uns noch geblieben ist, ALLSCHLARAFFIA, mutwillig zertrümmern?Für diesen Schritt waren weder äußere, noch innere Gründe zwingender Natur gegeben. Dieser Schritt versprach ferner sowohl den Spiegel dagegen, als auch den Geiste des schlaraffischen Gedankens. Durch 56 derer Jahrungen wurde das schlaraffische Gedankengut treu gehütet.


Der Einritt eines Fähnleins unseres Reyches
in das hohe Reych VINDOBONA, anläßlich des Wiegenfestes
des Erb-Oberschlaraffen Hkt. UNSER HUM , am 17. des Hornungs a. U. 78, unter Führung der Hkt. Ritter AUSWENDIG, hielt dieser eine Geburtstagsrede. Dabei dürfte er Lethe bedingte Schwierigkeiten gehabt haben. Hkt. AUSWENDIG bringt in der

143. Sippung

22. des Hornungs a. U. 78

in einer Eigenfexung:

Ein kleiner Versager!
Ich muß mich schon wieder, ich kann's nicht lassen,
mit einer sogenannten Affäre befassen.
Oa sind vor Kurzem, in der Woche mitten­
die Maurer gen VINDOBONA geritten,
soviele fast, wie in der Sippung wären,
um seine Erbherrlichkeit HUM besonders zu ehren.
Ihr wißt ja, drum führ ich's auch gar nicht an.
was Erbherrlichkeit HUPE für die MAUER getan.
Wir meinen darum, es sei das Beste,
wenn wir ihm zu seinem Wiegenfeste,
als unserer Verehrung äußeres Zeichen
einen guten Tropfen Lethe, ihm überreichen.
Und eine Herrlichkeit spricht dann im Nu, ­
wie gewünscht, ein kurzes Sprücherl dazu. ­
Und richtig, -vom TOMMY angefangen
ist alles so ziemlich gut gegangen.
Zwar wurden einige Stimmen laut:
die Verpackung der Flaschen sei gänzlich verhaut;
jedoch über solche Kleinigkeiten­
da pflegen die MAURER nie zu streiten. ­
Nun wurden die Botschaften auf gerufen-
­und da standen wir vor des Thrones Stufen
und die Herrlichkeit schmettert:Schlaraffen hört!
doch nach den ersten zwei Zeilen, da gings verkehrt.
Der erste Reim war kaum verklungen,
der zweite, der war daneben gelungen.
Und die Herrlichkeit stottert und plagt sich und schindet,
eh'sie den richtigen dritten Reim findet.
Natürlich gab es ein großes Halloh­
und ein Lachen und Kichern und ach und oh!
Die Lethe, die haben wir angebracht, ­
doch unser HUM hat sich wohl gedacht:
„Diese Herrlichkeit von der MAUER könnt sich beizeiten
wohl etwas besser vorbereiten.
Da schau mir einer den AUSWENDIG an,
der nicht einmal vier Zeilen auswendig kann!“
Nun ich hoffe und glaube es ganz bestimmt,
daß HUM den Versager nicht übel nimmt.
In seiner Weisheit weiß er genauer, ­


wie sehr ihn verehrt das Reych AUF DER MAUER .
­Ich aber konnte mir's nicht verkneifen,
die Sache nochmals aufzugreifen.
Um der Herrlichkeit für weit'res Leben­
einen wohlgemeinten Rat zu geben:
Gibt's wieder einmal einen Spruch zu sagen.
dann soll man diesen nicht im Kopfe tragen
wenn der nichts wert ist. -Am besten, ich wette,
man schreibt sich das Sprücherl auf die Manschette.
Auch zweckmäßig-wär eine Bromtablette.
Und wenn man Wiedermal schmettern soll,
dann sauf man nicht vorher schon wie toll
und sei auch der auell wie Götterminne,
er Umnebelt allmählich doch Hirn und Sinne. -­
Denn eines ist sicher: Das Repräsentieren,
das gehört bei der Herrlichkeit zum funktionieren.
Und wenn das Funktionieren nicht funktioniert,
dann wird die Herrlichkeit. . . . . . . aboräsentiert.
AUSWENDIG.

 

Am 20. des Hornungs a. U. 78

In einen Rundsendboten des hohen Resches

OENIPONTANA heißt es:

Hohes Reych!

Die Begebenheiten in einzelnen Schlaraffenreychen unserer österreichischen Heimat geben zu der Besorgnis Anlaß, daß sich unter den 34 österreichischen Reychen eine ernste Spaltung vorbereite, die geeignet sein könnte, den weiteren Bestand Schlaraffias in unserer Heimat ernstlich zu gefährden .
OENIPONTANA glaubt in diesem kritischen Zeitpunkts eine Bitte an die Schlaraffenreyche unserer Heimat richten zu sollen, die Bitte, von weiteren entscheidenden Stellungnahmen in den Reychen vorläufig abzusehen und die Winterung in aller Ruhe schlaraffisch abrollen zu lassen.
OENIPONTANA glaubt, daß es im Interesse von uns allen gelegen sei, wenn wir erst spätar, nach Ablauf der Winterung, etwa im Oster-oder Wonnemond uns in den Gemarkungen der hohen LINZIA zu einer Conferenz zusammenfinden, in welcher


eindeutig zu den Problemen, die schon a. U. 78 derart besprochen werden sind, Stellung genommen werde. Das Verhälnis die österreichischen Reyche zu ALLSCHLARAFFIA wird sich aus dem Resultat dieser Conferenz von selbst ergeben und eine vollkommene Auflösung unserer schlaraffischen Zusammengehörigkeit, wie sie sich jetzt zu entwickeln scheint, würde vermieden.
Das hohe Reych LINZIA, in seiner zentralen Lage inmitten unserer Heimat, wird gerne die Vorbereitung für die Conferenz treffen, und Wir in OENIPONTANA zweifeln nicht, daß alle österreichischen Reyche daran teilnehmen werden, um unserer armen Heimat und uns selber unsere liebe Schlaraffia zu erhalten und so einzurichten, wie sie unserem Empfinden entspricht.
OENIPONTANA bittet um Würdigung dieser ihrer Meinung im Interesse unserer bleibenden schlaraffischen Zusammengehörigkeit.
Teilt uns mit, wenn Euer hohes Reych unsere Anregung zu dieser Conferenz, die im Oster-oder Wonnemond nächster Jahrung stattfinden soll, unterstützen will.
Mit den allerherzlichsten Schlaraffengrüßen von Reych zu Reych Eure stets getreue OENIPONTANA
auf Burg Hatschenstein am 20. des Hornung a. U.78

Das Oberschlaraffat: FRIEDRICH , GLOBUS . Das Kantzlerambt:FILUCIUS
­

Nach der JUVAVIA teilen auch HIPPOLYTANA, STYRIA, und das hohe Reych LINZIA ihren Austritt aus ALLSCHLARAFFIA mit. Auch MEDELIKE soll desgleichen getan haben.
In einen Sendboten der hohen GRAZIA heißt es an alle Reyche Österreichs:
Die GRAZIA hält es für ersprießlich und notwendig, eine Aussprache der allschlaraffischen Re ehe Österreichs abzuhalten, was auch von mehreren Reychen geuünscht wird.
So sehr wir der Anregung des hohen Reyches OENIPONTANA eine Berechtigung zuerkennen, da der Wunsch, die Winterung in Ruhe ablaufen zu lassen und zugleich den Geschehnissen eine beruhigende Distanz gewinnen zu lassen und sehr erwägenswert ist, so glauben wir doch nicht, wie vorgeschlagen, bis in den Wonnemond warten zu können, sandern ungesäumt die Gelegenheit zur Klärung geben zu müssen.
Wir schlagen vor:
1. ) Zusammenkunft am Sonntag, den 21. des Lenzmondes a. U. 78 vormittags. Beginn entsprechender, günstiger Zugsankunft.
2. ) Ort: Stainach - Irdning oder Liezen. ( Wir regen absichtlich aus Gründen unbeeinflußter Beratungsmöglichkeit keine Reychsgemarkung an. )
3. ) Jedes Reych möge für ja 50 oder der angefangenen Zahl von 50 Sassen einen Vertreter erküren.
Wir halten dafür, auch dem hohen ALLMUTTERRATE Gelegenheit geben zu müssen, zur Sache Stellung zu nehmen.
Wollet uns ungesäumt zu den angeführten drei Punkten Eure Willensmeinung kunt tun. Kommt bis längstens 10. des Lenzmondes keine Einwendung, so glaubt GRAZIA die Zustimmung annehmen zu dürfen.
Vergesset, vielliebe Schwesterreyche nicht unsere. alte bewährte Verbundenheit. Haltet in Treuen zusammen, wir wollen in voller Offenheit jene Fragen erörtern, die uns derzeit tiefst bewegen und auch, so hoffen wir zuversichtlich, einvernehmlich lösen.
Wir bitten Euch herzlichst, keinesfalls in den nächsten Tagen tiefgreifende Beschlüsse zu fassen, bevor wir uns nicht ausgesprochen haben.
In schlaraffischer Treue und Freundschaft Eure alte G R A Z I A
Das Oberschlaraff at: Das Kantzlerambt:
FREY , STERZ , DREIHERZ , DINGFEST , VIER-TACT , . PHIL ,

 


Am 22. des Hornuna a. U. 78
schreibt das hohe Reych GAMUNDIA an die ALLMUTTER PRAGA ein Treuebekenntnis.

SCHLARAFFIA GAMUNDIA

Gegeben auf der Traunburg am 22. Hornung a. U. 78

R . G. u. H . z.

ERHABENE ALLMUTTER !

 

Auf Grund des in der a. o. Schlaraffiade vors 15. Hornung a. U. 78 in geheimer Abstimmung mit allen gegen 2 Stimmen gefassten Beschlußes bringen Wir Dir, erhabene ALLMUTTER zur Kenntnis, daß die vom Reyche JUVAVIA bedauerlicherweise gefasste Entschließung, die Verbindung zur ALLMUTTER und zu ALLSCHLARAFFIA zu Lösen, unser Reych in seiner Treue und Anhäglichkeit an Dich und an ALLSCHLARAFFIA insolange nicht Wanken zu machen vermag, als uns nicht wider allen Erwartens derart schwerwiegende Tatsachen nachgewiesen werden sollten, welche das Verbleiben der österreichischen Reyche unter der Führung unserer ALLMUTTER für die Zukunft untunlich erscheinen lassen.
Dermalen liegt zu dieser Annahme keinerlei Grund vor. Die bisher angeführten Ursachen entsprechen den Tatsachen nicht und sind nur geeignet, die österreichischen Reyche als vaterlandsfeindlich und dem Katholizismus abhold zu verdächtigen.
Vertrauensvoll schließen wir uns daher der Absicht unserer Großmutter GRAZIA an, die treugesinnten österreichischen Reyche zu gemeinsamer Stellungnahme gegenüber den Abfallsbestrebungen zu vereinigen.
In unentwegter Dankbarkeit und Treue
Das Oberschlaraffat: Das Kantzlerambt:
BEINFLEISCH, WILDLING, BLIEMCHEN, PIPIN,

 

Die 144. Sippung

des Reyches AUF DER MAUER
am 1. des Lenzmonds a. U. 78

Schlarafffade
Fungierender: Hkt. VONGRATZ
Nach der Schlaraffiade fand eine solene Ehrung unseres Botschafters Ritter ARTHUR anläßlich seiner Erkürung zum Großursippen der hohen VINDOBONA statt.
Weiters wurden voher noch die Prüflinge Architekt Wangel und Oberleutn. Erös zu Knappen Nr. 19 bezw. Nr. 18 erkürt. Ritter EYSHOLD entschuldigt sein zeitweiliges Fernbleiben mit seiner Berufung nach Berlin in Sachen der Welteislehre.
Der Ritter TOMMY brachte einen Ausrittbericht anläßlich über die am 25. des Hornungs a. U. 78 in der hohen VINDOBONA (Donerstag Reych, ) stattgehabte Erkürung unseres Botschafters Ritter ARTHUR die Pechnelke, zum Großursippen. Fungierender O. R . Hkt. TORIUS von Praga. ­
Eingeritten waren vom Reyche AUF DER MAUER, Hkt. AUSWENDIG, Kantzler Ritter TOMMY, J. BAMBI, Sch.SCHMETTERLING, Prüfling Erös.
Nach der Begrüßung durch den fungierenden O. R. , welcher in seiner Ansprache hervorhob, daß ein Einritt befreundeter Reyche, in einer Zeit in welcher manigfaltige Stürme das Gebäude ALLSCHLARAFFIAS umbrausen umso höher gewertet werden muß-da eben jetzt Handlungen gesetzt werden die als undeutsch zu bezeichnen sind. War doch bisher eine der hervorstechensten Tugenden des Deutschen die Treue!
Herrlichkeit AUSWENDIG dankte für den herzlichen Willekumm und hab hervor, daß es diesmal gilt, unserem Botschafter Ritter ARTHUR durch den Einritt eines Fähnleins Maurer Sassen, besonders zu ehren. Nach der Begrüßungsceremonie wurde in die Sippungsfolge eingegangen, vorher aber Hertlichkei AUSWENDIG eingeladen an der rechten Seite des Fungierenden, am Thron Platz zu nehmen. Es erfolgte nun die feyerliche Überreichung des
Groß-Ursippenordens an Ritter ARTHUR.
Nach dieser feyerlichen Ceremonie kamen nun diverse Vorträge. Bevor die fungierende Herrlichkeit TORIUS zu einem angemeldeten Vorttag zur Rostra schritt, -übergab er die Zügel der Regierung, zur großen Überraschung, so mancher VINDOBONENSER - unserer Herrlichkeit AUSWENDIG.
Diese Geste einer fungierenden Herrlichkeit VINDOBONAS -als eines Reyches ALLSCHLARAFFIAS welches seit jeher treu die Tratitionen des Bundes zu wahren wußte ist umso höher anzuschlagen, als alle übri en Herrlichkeiten der Gruppe Do. (Hkt. PATHOS, HOFRAT, MYRAKEL, ) anwesend waren. Dieser Akt scheint mir aber auch die Wertschätzung der hohen
VINDOBONA für unser Reych AUF DER MAUER zu beinnhalten.
Ich glaube zur Abgabe dieses Werturteiles umso berechtigter zu sain, als ich auch in dieser Winterung, für beide Gruppen- Anspruch auf das Jahrungszeichen "NIE GEFEHLT ", erheben kann und daher weiß um die Gepflogenheiten im hohen Reyche VINDOBONA.
So bitte ich den hohen Thron, den Chronisten unseres Reyches zu beauftragen, obengeschilderte Tatsache . entsprechend in der Chronik zu vermerken. (Was hiermit geschied. )
Und so wie ein brausendes LULU der Sassenschaft der hohen VINDOBONA die erfolgreiche Tätigkeit unserer Herrlichkeit AUSWEPJDIG beendete, schließe auch ich meinen Bericht mit einen donnargewaltigen
LULU - Herrlichkeit AUSWENDIG ; TOMMY .

In einen Sendboten des hohen Reyches OENIPONTANA
am 4. des Lenzmondes a. U. 78, profan 1937

an das Reych AUF DER MAUER heißt es: Liebes Schwesterreych!
Wir übersenden Euch beiligende Abschrift unseres Sendboten an unser Großmutterreych GRAZIA, in welcher wir zu der beantragten Conferenz der österreichischen Schlaraffenreyche Stellung nehmen.
OENIPONTANA bittet Euch möglichst im ähnlichem Sinne zu entscheiden und an das hohe Reych GRAZIA zu berichten, daß diese Conferenz dem tatsächlichen Willen der österreichischen Reyche gerecht werde, uns allen die Zusammengehörigkeit, wenn auch in neuem Umfange wahre, welcher zur schlaraffischen Betätigung und Befruchtung von Reych zu Reych wirklich nur schwer entbehrt werden könnte.
Wenn das Ergebnis dieser Conferenz wieder in den Rauchfang der Gemütlichkeit gehängt wird, wie die Beschlüsse der Conferenz zu LINZIA in der Jahrung a. U. 74, dann wird die Auflösung unseres schlaraffischen Verbandes schließlich eine endgültige werden. Und die soll nach Möglichkeit vermieden werden.
Wir glauben, daß unsere Abänderungen zum Antrag der hohen GRAZIA Eure Zustimmung finden wird.
FRIEDRICH, GLOBUS, FILUCIUS. PASSLIEBCHEN,
Das Oberschlaraffat. Der Kantzler.

 


R. G. u. H. Z. !

OENIPONTANA. 3. Lenzmond a. U. 78

 

Hochverehrte Großmutter G R A Z I A
In der Schlaraffiade am 1. dieses Lenzmonds hat OENIPONTANA zu der Bewegung, welche eine Reihe von Reychen unserer engeren österreichischen Heimat außerhalb des allschlaraffischen Verbandes geführt hat, Stellung genommen.
Unser Reych hält diese Einzelbeschlüsse der ausgeschiedenen Reyche nicht für die richtige Form, in welcher die in Frage stehenden Probleme gelöst werden sollen, und teilt die Ansicht Deines hohen Reyches, daß die Ziele, welche der Großteil der österreichischen Schlaraffenreiche schon a. U. 74 auf der Conferenz derselben zu LINZIA zu verfolgen beschlossen hat, auf einer neuerlichen Conferenz beraten werden sollen, um wenn möglich alle oder doch den größten Teil der österreichischen Reyche einig und geschlossen in die neuzuschaffenden Verhältnisse zu führen.
OENIPONTANA erblickt in den Februarbeschlüssen einer Anzahl von österreichischen Reychen ein ernste Mahnung, die Forderungen dieser bewegten Zeit mit Verständnis und Einsieht auf zunehmen. Es soll verhindert werden, daß sich die 35 Reyche in unserem österreichischen Uaterlande in Gruppen auflösen. Die Sorge aller österreichischen Reyche soll und Wird es sein, einen Verband derselben mit gleichen weltanschaulichen Grundsätzen zu gestalten, so daß dauernder Friede in unserer Schlaraffia einziehe und sie uns allen wieder einziehe das werde, was sie uns allen gewesen ist.
OENIPONTANA nimmt zu den Vorschlägen Deines hohen Reyches zwecks Veranstaltung dieser Conferenz in folgender Weise Stellung:
zum Punkte 1. Als Zeitpunkt glaubt OENIPONTANA Sonnabend
den 20. Lenzmond vorschlagen zu sollen. Die Conferenz zu LINZIA a. U. 74 hat gezeigt, daß ein Vormittag nicht ausreicht, schwierige Beratungen zu Ende zu führen. Eine Ergebnislosigkeit dieser Conferenz würde allar Voraussicht nach die Absplitterung weiterer Reycha zur Folge haben.
zum Punkte 2. Wir stehen auf dem Standpunkte, daß die von den Reychen zu dieser Conferenz zu entsendenden Vertreter unbeeinflußbar sein dürften, denn sie vertreten ja die Ansicht und den Willen ihrer Reyche. Deshalb dürfte die Sorgfalt, mit welcher Du erhabene Großmutter diese Conferenz in die Einöde von EisenBahndörfern verschleppen willst, einigermaßen übertrieben sein. Wir glauben im Gegenteil, daß eine gewisse Bequehmlichkeit den Legaten ihrer Reyche doch auch bei dieser so überaus wichtigen Konferenz gsboten werden soll, und sind deshalb, so frei, die Gemarkungen des Schwesterreyches AN DER LEUBEN als Conferenzort vorzuschlagen, deren Sassen auf Deinen hohen Wunsch alle erforderlichen Vorbereitungen für Verhandlungsraum und Unterkunft treffen würden. Natürlich müssen für diese ernste Conferenz außer dem Beratungsraum auch Nebenräume vorhanden sein, in welchen sich auch einzelne Gruppen der Legaten gegenseitig aussprechen und Anträge ausarbeiten können.
zum Punkte 3. Mit den Vorschlägen, welche Dein hohes Reych in diesem Punkt zusammengefasst hat, ist OENIPONTANA unter keinen Umständen einverstanden und beantragt die folgenden Abänderungen: Jeder Versuch einer Majorisierung ist auf dieser Conferenz als vollkommen zweckwiedrig unbedingt zu unterlassen und zu vermeiden.
Es darf sich auf dieser Conferenz nicht darum handeln, die vielen kleinen und mittleren Reyche durch ein Massenreych zu majorisieren. Die Folge davon müßte sein, daß sich die Vertreter der kleinen und mittleren Reyche aus der Conferenz zurückziehen und sich ihre Reyche gesondert zusammenschließen würden. Wenn die großen Reyche das wünschen, brauchen sie die Conferenz nicht zu beschicken. Nach dem Vorschlage Deines hohen Reyches, (für je 50 Sassen je 1 Vertreter) könnte unter den noch verbliebenen 31 Reychen die hohe VINDOBONA zusammen mit 2 oder 3 Reychen eine zahlenmäßige Majorität bilden, dadurch den Zusammenschluß der österreichisehen Reyche maßgebendbeeinflußen oder verhindern. Dies soll jedoch keinesf alls der Zweck dieser Conferenz sein. Deshalb stellen wir den eindeutigen Antrag, daß jedes österreichische Reych auf dieser. Conferenz durch einen einzigen, stimmberechtigten Legaten zu vertreten sei und daß die Verhandlungen auch unter Ausschluß der schlaraffischen Öffentlichkeit stattzufinden hätte. Erfahrungen aus der LINZIA Conferenz. In den Conzilen ALLSCHLARAFFIAS war jedes Reych ohne Rücksicht auf seine Sassenzahl durch einen einzigen Legaten vertreten.
Außer jeden Zweifel soll es Wohl auch stehen, daß alle österreichischen Reyche ohne je de Ausnahme zu dieser Conferenz zu laden sein werden, und daß jeder Legal mit entsprechender, schriftlichen Vollmacht auch noch ein weiteres Reych vertreten könne.


OENIPONTANA stellt diese Vorbehalte rechtzeitig jetzt schon, weil nur unter diesen Voraussetzungen eine zielführende Verhandlung auf dieser Conferenz wird Beschlüsse zeitigen können, welche uns österreichischen Reychen den Zusammenschluß werden wahren können. Unter der Voraussetzung, daß auf solche Weise allen österreichischen Reychen die Teilnahme oder Vertretung auf dieser Conferenz unter den hier vertretenden Modalitäten möglich sein wird, erklärt sich auch OENIPONTANA mit ihren Gefolgsreychen in Tirol und Vorarlberg gerne bereit, ihre Legaten dorthin zu entsenden.

Hochverehrte Großmutter G R A Z I A!
Wir bitten Dich herzlich, unsere Anträge bei Veranstaltung dieser Conferenz durchzuführen, damit auf derselben die schweren Gefahren, die unseren österreichischen Schlaraffen­reychen durch vollkommene Auflösung ihres Verbandes drohen, in letzter Stunde gebannt werden. Wenn diese Conferenz versagen sollte, wäre ein weiterer Abfall von Reychen die natürliche Folge. In keinem Falle dürfen aber unzuläneliche Vorbereitungen und mangelhafte Durchführung dieser Conferenz die Schuld an einem möglichen Mißerfolge tragen. (Die Ignorierung der Wünsche von 27 österreichischen Reychen a. U. 74 zu LINZIA formuliert, auf dem XII. CONCILE -trägt die Schuld an der heutigen Situation.
OENIPONTANA wird von Herzen gerne mithelfen unsere Schlaraffia in der Weise auszubauen, daß ihr neuer Rahmen der Zeit in der wir leben, und ihren Entfindungen besser entspreche und die altehrwürdige Tradition darin den ihr gebührenden Raum finde.
In treuschlaraffischer Zugehörigkeit grüßt Dich, Großmutter GRAZIA und alle die Deinen,
Deine aufrichtige Enkelin
O E N I P O N T A N A .

Das Oberschlaraffat: Das Kantzlerambt:
FRIEDRICH/GLOBUS/FILUCIUS. PASSLIEBCHEN.

Das hohe Reych CLAUDIUM FORUM schreibt in einen Sendboten
am 4. des Lenzmonds a. U. 78

 

An die
hohe ALLIMUTTER, hohe Mutter GRAZIA und an alle hohen Schwester und Ziehtochterreyche Österreichs.
Schlaraffen hört!
Aus dem vorstehenden Sendboten an die hohe JUVAVIA gerichtet, werdet Ihr unsere Stellungnahme entnehmen. In der für den 2. des Lenzmondes a. U. 78 ausgeschriebenen, äußerordeutlichen Schlaraffiade, die sehr gut besucht war, wurde einstimmig das Vorgehen der aus ALLSCHLARAFFIA ausgetretenen Reyche verurteilt und der Beschluß gefasst, die weitere, Regelung der Angelegenheit der in Aussicht genommenen Legatenbesprechung zu überlassen.

In dem Sendboten an die h. JUVAVIA heißt es:

Hohe JUVAVIA !

Unserer Aufforderung vom 11. des Hornung, uns Tatsachen mitzuteilen, auf die Ihr Eureri Entschluß stützen zu können glaubt, seid Ihr nicht nachgekommen. Eure späteren Sendboten bringen nur eine Sammlung von Auffassungen und Ansichten, aber keine einzige Tatsache von aktueller und irgenwie zwingender Bedeutung. Sehr interessant ist, daß in Eurer Darstellung, die wirr und voll Widerspruch ist, der Wortschatz einer in Österreich verbotenen politischen Partei, die im übrigen vor kurzem im Deutschen reich auch die sogen. " deutsch-arische " Schlaraffia ausgerottet hat, bemerkenswerts Verwendung findet. Man könnte auf Einzelheiten eingehen und unschwer den Beweis erbringen, daß Ihr mit der Verwerfung der Humanität in letzter Konsequenz auch zur Verwerfung des Katholizismus, auf dem Ihr doch "Rücksicht" nehmen wollt und zur Leugnung des österreichischen Staates, demgegenüber. Ihr " Loyalität " zu bewahren wünscht, !-Kommen ­müßt. Angesichts der geistigen Einstellung, die Euch gegenwärtig beherrscht, erscheint dies zwecklos. Jedenfalls müssen wir uns aber dagegen verwahren, daß Ihr zur Erreichung Eurer Sondbrziele Methoden verwendet, die geeignet sind, Schlaraffen in den Augen der Behörden Österreichs verdächtig zu machen. Schließlich möchten wir noch feststellen, daß Euer Vorgehen zahlreiche schwere Verletzungen des Spiegels beinhaltet.
Wir müssen Euren Schritt auf das Tiefste bedauern. Folgen können und werden wir Euch nicht. Daß uns dabei Mangel an deutschem Empfinden oder besondere Liebe zum sog. Weltjudentum leite, wird dem Reyche CLAUDIUM Forum, das seit mehr als 40 ean dar am heißesten umkämpften Schnittlinie des deutschen und das slavischen Lebensraumes ein Hort wahren Schlaraffentums ist, niemand vorwerfen können. Uns hat die Erfahrung gelehrt, daß Schlaraffia kulturelle Be deutung und Wirksamkeit in anderen Staaten nur haban kann, wenn sie kein Kampfverein nach Eurem Wunsche, sondern eben jene Besonderheit ist, die unter dem Begriffe SCHLARAFFIA erfasst wird. Deshalb reichen wir unsere Hand nicht zur Zerschlagung des allschlaraffischen Bundes. Auch erinnern wir uns, einen Eid auf den Spiegel und das Ceremoniale geleistet zu haben. Gerade als deutsche Männer wollen wir unser gegebenes Wort achten. Wir hoff en, daß es der hohen ALLMUTTER in gemeinsaurer Beratung mit ihrem getreuen Töchtern auch in diesem traurigen Falle gelingen wird, Mittel und Wege zu einsr schlaraffischen Bereinigung zu finden. Unsere Unterstützung kann sie sicher sein.
Das Oberschlaraffat: Das Kantzlerambt!
MINIMARX, EINER, BEN, HADZI,

 

Am 4. des Lenzmond a. U. 78

teilt das hohe Reych KREMISIA WACHAVIAE

unserer Reychskantzlei mit, daß in der Schlaraffiade mit 18 gegen 15 Stimmen der Austritt aus ALLSCHLARAFFIA beschlossen wurde.

Am 5. des Lenzmond a. U. 76
heißt es in einem Sendboten der hohen OVILABIS .

Es hat in seiner a. o. Schlaraffiade vom 22. des Hornung a. U. 78 mit dreiviertel Majorität seine Loslösung von der ALLMUTTER PRAGA und damit seinen Austritt aus ALLSCHLARAFFIA beschlossen.
Es folgt nun ein ausführlicher Brief über die verschiedene Auffassung des allschlaraffischen Gedankens und das dieser Entschluß keinesfalls leichten Herzens gefaßt wurde. Der Verfall der österreichischen Schlaraffenreyche schien nicht mehr aufzuhalten zu sein.


Die Spannungen zwischen den profanen politischen Entwicklungen und unserer unverändert gleichbleibenden schlarafffischen Welt wurden immer stärker und die Sclaraffia hat seit ihrem Bestehen noch nie einen Kampf in solcher Weise erlebt, wie in den Jahren a. U. 74/79 profan 1933 bis 1938.
Ein großes, gar nicht hoch genug einzuschätzendes Glück war es, daß die helvetischen Reyche von all diesen trüben Ereignissen unberührt blieben und ungestört weitesippen konnten. Das gleiche war bei den nordamerikanischen Reychen der Fall, während die südamerikanischen Reyche, soweit sie sich dem Bunde „Deutsche Schlaraffia“ angeschlossen hatten, ihre Burgen schlossen.
Am 8. des Lenzmondes a. U. 78
heißt es in einer Ladung an die Sassen des Reyches AUF DER MAUER
Kund und zu wissen: Laut REYCHSBESCHLUSS
Donnerstag 11 . des Lenzmond a. U. 78 Glock 7. 30 abends.
AUSSERORDENDLICHE SCHLARAFFIADE

Gegenstand: Vorgänge in ALLSCHLARAFFIA, Besprechung und Stellungnahme.
Das Oberschlaraffat, Das Kantzlerambt,
AUSWENDIG TOMMY

 

PROTOKOLL der außerordendlichen
Schlaraffiade11. 3. a. U. 78
Eröffnung: 8. 30 des Abends,
Fungierender G. R. Herrlichkeit AUSWEVDIG,
Anwesend: 21 Sassen, ( es wurden alle Sassen teils persönlich, teils schriftlich verständigt, )
Der Fungierende Oberschlaraffe erteilt der Herrlichkeit TROP das Wort zur Erstattung des Referates betreffend die Vorgänge in ALLSCHLARAFFIA.
Herrlichkeit TROP verliest hierauf die eingelangten Sendboten und zwar:
Sendbote
der hohen JUVAVIA ( Austritt aus ALLSCHLARAFFIA )
der hohen CLAUDIUM FORUM
der hohen AM BÄRENWALL


der hohen OENIPONTANA
der hohen KREMSIA WACHAVIAE
der hohen GARMUNDIA
der hohen OVILABIS ( ausgetreten, )
der hohen LINZIA (ausgetreten)
der hohen MEDELIKE (ausgetreten)
der hohen HIPPOLYTANA ( ausgetreten)
der hohen STYRIA ( ausgetreten , )
der hohen AN DER PRUGGEN(ausgetreten;)

und des Sendboten der ALLMUTTER PRAGA , sowie schließlich den Sendboten der hohen GRAZIA, betreffend der Einberufung einer Legatentagung am 20. und 21. 3. a. U. 79 zwecks informativer Besprechung.
Es wurden Herrlichkeit TROP und Hkt. VONGRATZ als Legaten, bzw. Stellvertreter erkürt. Eine Debatte wurde nicht abgeführt. Schluß der Schlaraffiade 11:00 h
Der Schriftführer, TOMMY,

In einen weiteren Sendboten des hohen Reyches GRAZIA

An alle Reyche ALLS CH LARAFFIAS in Österreich.
Es heißt darin:
Obgleich bis heute noch nicht von allen schlaraffischen Reychen Österreichs die Antwort auf unser letztes Rundschreiben eingetroffen ist, sehen wir uns denoch veranlaßt, beiliegend die Ladung zu der veranlagten Besprechung auszusenden und zu dieser einige Erläuterungen zu geben, wei
1. ) die bisherigen Meinungen weit auseinandergehen und verschiedene Einwendungen der Aufklärung bedürfen,
2. ) insbesondere die Ansicht berichtigt werden muß,
es sei die Zusammenkunft ohne Kenntnis der Behörde möglich. Um auf diese gleich einzugehen, sei daran erinnert, daß wir den Vereinsgesetzen unterstehen, daher die Versammlung angemeldet werden muß. Dies umsomehr, als die Uorsprache einzelner Mitglieder ausgetretener Resche bei Amtspersonen und neuerdings die zum Teile noch dazu entstellenden Zeitungsberichte bereits dis Aufmerksamkeit dir Behörden auf uns gezogen haben. Es ist daher die Anwesenheit eines Vertreters der Behörde bei dieser Besprechung zu gewärtigen. Diesen Umstand hatten wir auch bei der Wahl des Tagungsortes zu berücksichtigen.
Allgemein sei bemerkt, daß es sich bei dieser Besprechung voraussichtlich überhaupt nicht um Abstimmungen, sondern vornehmlich um eine richtige, von freundschaftlichem Geiste getragene Aussprache handeln soll, deren Ergebnis die Festlegung von Richtlinien für die weiteren Beratungen der einzelnen österreichischen Reyche bieten möge.
Die Ladung der ausgetretenen Reyche muß die GRAZIA ablehnen; sie bittet jene, die sie vorgeschlagen haben doch zu bedenken, daß diese Reyche in einer, unter Freunden unfaßlichen Form uns, ohne uns zu beachten den Rücken gekehrt haben. Wer die Freundeshand zurückstößt, kann nicht erwarten, sie ohne Annäherung neuerlich angeboten zu erhalten. Zudem sagt JUVAVIA ausdrücklich: " JUVAVIA kann aus Loyalitätsgründen (!) mit keinem österr. Reyche vor seiner Loslösung von ALLMUTTER PRAGA und ALLSCHLARAFFIA verhandeln, :'
Um sich eine Absage zu holen, dazu ist sich die alte, zum mindesten ebenso loyale GRAZIA zu gut!
Wir bedauern es besonders tief, daß noch einige Reyche nach Erhalt unseres Rundschreibens vom 11. des Hornungs, -in dem wir inständigst baten, keine Beschlüsse vor der gemeinsamen Aussprache zu fassenden Austritt beschlossen haben. Ist dem das nicht die deutliche Erklärung, daß sie auf eine Aussprache verzichten, daß sie auf eine Gemeinsamkeit der Entschlüsse keinen Wert legen?
Wir bitten um Eure Nachricht bis 15. des Lenzmond und verbleiben in schlaraffischer
Treue und Freundschaft
EURE ALTE GRAZIA .
Das Oberschlaraffat: Das Kantzlerambt:
FREY , STERZ , VIER-TACT PHIL, DREIHERZ , DINGFEST

Am 9.des Lenzmonds a.U.78
ein Rundsendbote der hohen GRAZIA , in dem es heißt:

 

R.G.u.H.z. !
LADUNG

zu einer Besprechung der österreichischen, allschlarafffischen REYCHE .
Zeitpunkt: Beginn der Besprechung
Samstag, den 20. Lenzmond Glock 20.00,Fortsetzung
Sonntag, den 21.Lenzmond Glock 10.00
Ort: Kapaunburg der GRAZIA (Graz, Gasthof Wilder Mann, Jakoministraße 3.
Vertreter: in Anlehnung an § 11 d. Sp.entsendet jedes , der ALLSCHLARAFFIA angehörende Reych einen ( die hohe VINDOBONA je einen für die Mi-und Do-Gruppe ) Vertreter als Stimmberechtigten.Dessen Stellver tretet kann als Geleitritter an der Tagung teilnehmen.(Von einer größeren Zahl ist zugunsten glatter Handhabung der Geschäftsordnung abzusehen.)
Für alle schlaraffischen Reyche, welche an der Entsendung eines Vertreters ihres Reyches verhindert sind, gelten die Bestimmungen des Spiegels § 11,Abs.3.
Die GRAZIA stellt: a) den Vorsitzenden (ohne Stimmrecht. außerdem zwei Stellvertreter desselben. Nach altem Brauch die Legaten der 2 ältesten anwesenden Reyche .
b ) einen stimmberechtigten Vertreter,
c ) die Schriftführer und
d ) die notwendigen Gehilfen.
Alle Vertreter haben sich mit schriftlicher Vollmacht ihres Reyches auszuweisen. Ihre Namen wollen bis 15.des Lenzmonds der GRAZIA bekanntgegeben werden.
Der ALLMUTTERRAT wird um eine Vertretung bei dieser Besprechung geladen.
Gegenstand der Besprachung: Darstellung der, durch die Austrittsbewegung einzelner Reyche geschaffenen Lage und Beratung der sich hieraus ergebenden Folgerungen für die Schlaraffenreyche Österreich.
Gegeben auf der Kapaunburg am 9.des Lenzmond a.U.78.
G R A Z I A .
FREY,STERZ,VIER-TACT,PHIL, DREIHERZ, DINGFEST,

 

147. Sippung

Der letzte RITTERSCHLAG
des Reyches AUF DER MAUER ,
in der
am 22. des Lenzmondes a. U. 78

Fungierender: Herrlichkeit AUSWENDIG.
Eingeritten: 24 Recken befreundeter Reyche,
Anwesend: 19 Sassen, 1 Prüfling, 3 Pilger,
( Leider fehlen in diesen Protokoll die Aufzeichnung der Namen, der Junker die zum Ritterschlag erkührt wurden. )
Der Chronist hat lediglich einige unleserliche Aufzeichnungen darüber und glaubt aber diesen letzten Ritterschlag des Reyches AUF DER MAUER, vor der bevorstehenden Uhufinsternis in die Chronik zu setzen.
Es muß jedenfalls ein sehr schönes Fest gewesen sein, das Vortragspergamentum war voll von herrlichen Vorträgen die bis in die Mitternachtstunde dauerten.

Bei der am 20. und 21. des Lenzmonds a. U. 78 in der hohen GRAZIA stattgefundenen Tagung der österreichischen Reyche ALLSCHLARAFFIAS, waren 27 Reyche vertraten. Beantragt. aber ohne Abstimmung erledigt, wurde die Einsetzung eines Arbeitsausschußes, welchem die Reyche GRAZIA,
NEOSTADIA,
AN DER PRUGGE N,
AN DER LEUBEN und
FIRST IM FELDE - angehören.
In einem Sendboten an alle Schlaraffenreyche heißt es: Die Leitung dea Reyches GRAZIA hat am 20. Und 21 . des Lenzmonds in Erfüllung ihrer Pf lichten als Hausherr und ältestes Reych unter den österr. Schlaraffenreychen dis Frotokollführung zu besorgen gehabt und leitet mit dem heutigen Briefe die aus dem gefassten Beschlüssen sich ergebenden geschäftlichen Schritte ein. Wir` halten es für angezeigt, allen Reychen diese Beschlüsse mitzuteilen.
Sämtliche Reyche werden nunmehr unseres Erachtens in der nächsten Schlaraffiade über folgende Fragen zu beraten und zu beschließen haben:
1. ) Sofortige Durchführung des Freimaurer §, durch Aufnahme in den Spiegel.
2. ) Sofortige Durchführung des Arier § und zwar durch Sperre der Aufnahme und weitere Frage
a)ob mit notwendigen, austritt aller heutigen Nichtarier, oder
b) mit Belassung der heutigen nicht arischen Mitglieder.
3. ) Verhältnis zur ALLSCHLARAFFIA, das ist sofortige Loslösung und Gründung eines österreichischen Verbandes, oder Bemühung um ein weiterdauerndes aber loseres Verbandsverhältnis zur Allschlaraffia, mit voller Wahrung der Selbstständigkeit in den Punkten 1 und 2.
4. ) Bestätigung des Arbeitsausschußes und Bestimmung zu einer Geschäftsstelle.

Wir bitten um Bekanntgabe der gefassten Beschlüsse, nach deren Einlangen ohne weitere Initiative von anderer Seite, der Arbeitsausschuß nach Graz einberufen würde.
mit frohmütigen Lulus für die GRAZIA
Das Oberschlaraffat:FREY, STERZ, Das Kantzlerambt:DREIHERZ,

 

Die bei den Beratungen in der hohen GRAZIA vertretenen Reyche:


Am Wogenrayn
An der Pruggen
Burckhardia
Claudium forum
Ferrochaybbsia
Gamundia
Oenipontana
Urbs Uiti
VINDOBONA Do.
An der Klausen
An der Leuben
Aquae Thermae
Auf der Mauer
Castellum Cornoviae,
Castrum Brigantum
Claustroneuburga
Dornbirne
Ferrostadia
First im Felde
Iscula -
Neostadia
Porte Tiroliae
Scardinga
Velcuria
Villa ad aquas
VINDOBONA Mi
Grazia


149. Sippung

am 5. des Ostermond a. U. , 78

Im ambtlichen P R O T O K O L L
des Reyches AUF DER MAUER
gleichzeitig Scharaffiade heißt es:
Eröffnung : Glock 8. 40 des Abends
Fungierend: Herrlichkeit TROP
Lieder: Hauskantus, Schlußlied Nr. 80
Stellvertretungen: keine,
Eingeritten: Rtt. REOAX des h. Reyches Castellum Cornoviae,
Rtt. DEUTE des h. Reyches An der Klausen, Botschafter des eigenen Reyches und Rtt. ARTHUR des h. Reyches VINDOBONA.
Eingeführte Pilger: keine
Anwesend: 25 Sassen, abwesend: Rtt. FRIEDEL, EISERN, EYSHOLD, LOSE, MEDIZYNIKUS, PFIFFIG, Jk. FRITZ und Kn. 19
Bericht des Kantzlers: Das Schlaraffiadeprotokoll vom 1. 3. a. U. 78 wird verlesen, enthaltend den Beschluß des Reyches für den 11. 4. a. U. 78 eine außerordentliche Schlaraffiade einzuberufen, zu dem Zurecke der Entgegennahme des Berichtes über die Vorgänge in ALLSCHLARAFFIA, -Referent Hkt. TROP.
Bericht des Marschall: Stand des Reyches 27 Ritter, 3 Junker,
1 Knappe und 1 Prüfling.
Anspruch auf den Jahrungsring haben: Die Ritter AUSWENDIG, Hkt. VONGRATZ, TOMMY, SCHWITZBOLD, ENZIAN, INSCHI, und Rtt. MAL EUCH WAS.
Der Prüfling Kohlart hat 6 Sippungen mitgemacht.
Bericht des Junkermeisters: Er beklagt sich über die Saumseligkeit einiger Junker. Gegen das Protokoll Wird kein Einwand erhoben.
Der fungierende Oberschlaraffe erklärt mit Rücksicht auf den Gegenstand der nun zur Abstimmung gelangen soll, vom Spiegel abweichen zu müssen, die Schlaraffiade zum Zwecke. der Einkleidung des Prüflings Kohlart zu unterbrechen und eine ordentliche Sippung einzuschalten. Vorher ist also die Kugelung durchzuführen.
Es versammelt sich der Astralkörper des geheimen Oberschlaraffates und geben gemäß § 45, Absatz 6 des Spiegels ihre Zustimmung zur Kugelung des Prüflings Kohlart.
Herrlichkeit AUSWENDIG erklärt, die Vornahme einer Kugelung gebe ihm Gelegenheit die Sassen aufzufordern, sie in dis Lage kämen, Patenstelle zu übernehmen, sie sich vor allem gemäß §42 des Spiegels auch zu vergewissern hätten, ob sich ihr Patenkind in solch einer gesicherten Stellung befinde, daß die regelmäßige Berappung der Mondbeiträge gewährleistet erscheint.
Hierauf werden die Ritter TOMMY und KANN'S als Stimmprüfer bestimmt.
Die Kugelung ergibt, daß der Prüfling Kohlart in ALLSCHLARAFFIA aufgenommen werden könne. Mit Rücksicht darauf, daß der Prüfling bereits vor der Burgpforte warte, wird von einer schriftlichen Verständigung gem. §45 Abs. 9 Abstand genommen und der Pate aufgefordert, den genannten Prüfling, Herrn Kohlbert, das Resultat der Kugelung mitzuteilen.
Die Schlaraffiade wird unterbrochen und Glock 9.15 des Abends die ordentliche 149. Sippung eröffnet.
Es erfolgt nun die feyerliche Aufnahme des Prüf lings in ALLSCHLARAFFIA und wird dieser nach Ablegung des Gelöbnisses als Knappe 20, eingekleidet. Der Knappe 20 stammelt seinen Dank an das Reych.
Die Sippung wird 9. 30 geschlossen. Kurze Schmuspause.
Um 9. 45 des Abends wird dis Sippung als Schlaraffiade wieder fortgesetzt und eröffnet.
Funktion: Hkt. TROP. - Über Anfrage erklärt der Kantzler, daß sämtliche Sassen verständigt, (schriftlich) wurden, die in der 148. Sippung nicht anwesend waren und daher nicht in der Lage waren die Kenntnisnahme des Aufrufes zum Erscheinen, durch ihre Unterschrift zu bestätigen.
Herrlichkeit TROP erstattete nun einen eingehenden Bericht über die am 20. und 21. Lenzmond a. U. in der hohen GRAZIA stattgefundenen Legatentagung.
Er berichtete ferner, daß der gr.O.R. mit den von der hohen GRAZIA an uns gestellten Fragen und den sonst zugekommenen Berichten befaßt habe und dem Reych den Antrag stelle, mit der Stellungsnahme zu den gestellten Fragen, mit Rücksicht auf die erst jetzt bekanntgewordene Stellung mehrerer profaner Kreise, zuwarten zu wollen.
Junkermeister Rtt. BAMBI verlangt die Verlesung der voh der hohen GRAZIA gestellten Fragen. Herrlichkeit TROP verliest die Fragen der h. GRAZIA. Herrlichkeit AUSWENDIG meint, man könne nicht eines allein beschließen, also man müßte irgendwie doch Stellung nehmen, vorallem aber den Arbeitsausschuß anerkennen.
Rtt. BOHRFEST erklärt, daß bei der Erstellung eines Antrages auch Rücksicht auf die profanen Stellungen der einzelenen Sassen genommen werden müsse.
Rtt. KANN'S stellt den Antrag, es möge beschlossen werden, alles beim Alten zu lassen!
Hkt. AUSWENDIG zieht seinen Antrag zurück, Rtt. KANN'S ebenso. Es folgt nun die geheime Abstimmung über folgenden Antrag:
Unter Berücksichtigung der eigenen, lokalen besonderen Verhältnisse und unter Bezugnahme auf die derzeitige Einstellung profaner Kreise, gegenüber der gegenwärtigen Bewegung unter den österreichischen Schlaraffenreychen, ist die definitive Stellungnahme zu den von der hohen GRAZIA an das Reych AUF DER MAUER gestellten Fragen einen späteren Zeitpunkte vorzubehalten. Dias wird jedenfalls noch während der laufenden Wintereng erfolgen. ­
Der Antrag wird mit 20 gegen 5 Stimmen an e­nommen. (1 Junker, 3 Knappen haben ebenfalls mitgestimmt. 1 Stimme wurde mit Vollmacht abgegeben.
Über eine Anfrage von Rtt. TOMMY, ob für die nächsten Beschlüsse oder Abstimmungen auch Vollmachten von jenen Sassen die profan verhindert sind zu erscheinen, anerkannt werden, wird dies vom Fungierenden als unzulässig erklärt.
Rtt. HERUCK sagt, daß die Stimme für Rtt. SCHMETTERLING mit Vollmacht abgegeben wurde, aber seine Einstellung sowieso bekannt war. Rtt. TOMMY erklärt, daß es sich um eine prinzipielle Entscheidung handelt um eventuelle Proteste auszuschließen.
Die Schlaraffiade wird um 11.40 geschlossen.
Das Protokoll wird unterzeichnet von
Hkt. AUSWENDIG , Der Schriftführer TOMMY .

 

In einen Rundsendboten an alle österreichischen Schlaraffenreyche heißt es:

Lenzmond a. U. 78

Schlaraffenhört !

Hohes Reych!
Wir geben Euch kund und zu wissen, daß am 20. des Lenzmonds a. U. 78 zu Linz die erste Tagung der Legaten jener österreichischen Reyche stattgefunden hat, die in folgerichtiger Anwendung der deutsch-arischen Grundsätze ihren Austritt aus dem allschlaraffischen Uerbande vollzogen haben.
Diese Reyche haben sich zum österreichischen Schlaraffenbund zusammengeschlossen und es wurde mit der Geschäftsführung die hohe LINZIA betraut.
Alls österreichischen Reyche, die den Entschluß fassen, sich dem neuen Bunde anzuschließen, richten ihre Beitrittserklärung und Anmeldung, an den Großkantzelar des österreichischen Schlaraffenbundes, Ritter HELENIKUSS ­
( Paul Fischer-Colbrie, Rechnungsrat, Linz Humpoldtstr. 31 Bis zum Zusammentritt des nächsten Schlaraffentages werden alle Fragen von gesamtschlaraffischer Bedeutung nur mehr einheitlich durch dis Bundesleitung geregelt werden, worauf zur Vermeidung von Sonderaktionen dringend verwiesen wird.
Mit deutschem Schlaraffengruß
Der Großkantzler: Der Oberschlaraffe des Äußeren des h. R. LINZIA
HELENIKUSS, e. h. GRAD´NET, e. h.

Am 11. des Ostermonds a. U. 78 findet im Reyche AUF DER MAUER eine außerordentliche Schlaraffiade statt, in welcher eine Abstimmung über folgende Beschlüsse stattfindet:
1. )Das Reych beschließt die offizielle Annahme des Arierparagraphen, der bisher nur stillschweigend angewendet wurde JA 21 NEIN 9
2. ) Das Reych verlangt die Durchführung dieses Beschlußes bei Wahrung der
Zusammengehörigkeit der österrsichischer Schlaraffenreyche. . JA 20 NEIN 9
3.) Das Reych verlangt die tunlichste Aufrechterhaltung der geistigen und organischen Bindung mit Allschlaraffia und PRAGA. JA 21 NEIN 8

) Das Reych respektiert die bestehenden Freundschaftsbande gegenüber den

 

heutigen nichtarischen Schlaraffen. JA 21 NEIN 8
Die ordnungsgemäß durchgeführte Stimmzählung unter Zugrunde­legung der persönlich von den Sassen überreichten, verschlossenen Abstimmungslisten. Wird hiemit durch eigenhändige Unterschrift der Stimmprüfer bestätigt:
Hkt. VONGRATZ RTT. K A N N ´ S Rtt. HE-RUCK

In vielen Sippengen Wurde immer Wieder zu den profanen Ereignissen Stellung genommen, nichts wurde unversucht geiassen, um aus dem Wirrwarr herausbleiben zu können, doch die Verhältnisse Waren stärker als aller guter Wille.
Eines darf Wohl festgehalten Werden, daß bei allen vielen Abstimmungen stets mehr als zwei Drittel der Sassen die tunlichst, geistige und organisatorische Bindung mit ALLSCHLARAFFIA PRAGA als eine selbstverständliche Bindung betrachtan. Unter diesen Ereignissen litt begreiflicher Weise auch die 150. Sippung unseres Reyches AUF DER MAUER, die daher nicht zu einer besonderen Festsippung gestaltet wurde .
Die Funktion dieser 150. Sippung am 12. des Ostermonds a. U. 78 teilten sich Hkt. TROP und Hkt. VONGRATZ. Es Waren 23 Sassen anwesend und ein neuer Pilger Herr Ing. Skublik wurde eingeführt.
Es wurden Orden verliehen an:
Hausorden 1. Klasse Hkt. EVO ( Castell. Cornoviae)
Rtt. REDAX ( Castell. Cornoviae)
Rtt. BAMBI Auf der Mauer


Hausorden I. Klasse Rtt. Enzian ( auf der MAUER )
Hausorden II. Klasse Rtt. INSCHI
Rtt. VERSERICH
Die Botschafter Ritter ARTHUR und KALUER Wurden ausgezeichnet. Ferner Wurden in den Adelsstand erhoben:
Die Ritter TOMMY HUFEISEN
SCHWITZGOLD KANNtS
DIDELDUMM MAL EUCH WAS
SCHMETTERLING MUSIKUS
HERUCK PURZ L
DOHLE WASSERNÖCK
EISERN BAMBI
ENZIAN INSCH I
VERSERICH EYSHOLD

Am 3. des Wonnemond a. U. 78 , profan 1937
meldet das Reych AUF DER MAUER, der Vereinsbehörde An die Bezirkshauptmannschaft Hietzing.
Bei der am 26. April l. J. in Mauer abgehaltenen Hauptversammlung des Vereines Schlaraffia in Mauer wurden folgende Herren als Funktionäre gewählt:
Obmann: Sekretär Wilhelm Trelde, Wien, XIII. , HofWieseng. 19
1. Stellvertreter: Dir. Viktor Paschke, Mauer, Öezeltgasse 15
2. Stellvertreter: Ing. Ernst Preußler, Rodauner Zementfabrik Waldmühle,
Schriftführer: Generalmajor Rumpold-Romfels Friedrich,Mauer, Schwarzwaldgasse 4
SäckeIwart: Regierungsrat Franz Reitmayer, Mauer, Leibzigerstraße 4,
Sitz des Vereines Schlaraffia: Park-Kaffee Mauer.

Die Sommerung a. U. 78 beginnt mit einen Rundsendboten des Reyches AUF DER MAUER, darin es heißt:
Schlaraffia AUF DER MAUER
Gegeben am l2. des Wonnemond a. U. 78
H o h e s R e y c h Vielliebe Schwester !
Es sei Euch hiemit kund und zu Wissen getan, daß bei der Wahlschlaraffiade unseres allzeitfröhlichen Reyches unser bisheriger Gestrenger Junkermeister Ritter BAMBI der GRENZER zum Kantzelar dss Reyches erküret Worden ist.
Alle Sendboten, Sendwische u. s. w, sind somit und von nun an in die Heimburg unseres Kantzelars unter Reg. Rat Friedrich BIFFL Wien 13. , Speisingerstrasse 105
zu richten. Wir bitten Euch dies zur gefälligen Danachrichtung freundlichst in Uormerk nehmen zu Wollen.
Mit frohmütigen Lulu
Das Kantzlerambt: BAMBI e. h.

Die hohe V I N D O B O N A
bringt am Ende der Winterung in seinen Mitteilungsblatt Nr. 199 einen Aufruf an alle österreichischen Schlaraffenreyche.
Schlaraffen hört!
So schmerzlich wir den Entschluß der Kehrzahl der österr. Reyche, sich von ALLSCHLARAFFIA loszulösen, empfinden müssen und so gerne wir alles tun möchten, um eine auch nur äußerliche Trennung von unseren österreichischen Schwestern zu verhindern, mit denen uns die ganzen Jahrungen hindurch aufrichtige Freundschaft von Reych zu Reych, von Schlaraffen zu Schlaraffen verbunden hat, wir können unseren österreichischen Schwestern auf den Wege, auf den sie zu gehen gewillt sind nicht Folgen.


VINDOBONAS Platz in der jetzigen gewaltigen Krise kann daher nur an der Seite PRAGAS sein.
Wir sind nach Graz gefahren, wohl mit aller Skepsis, aber in der ehrlichen Absicht, uns mit unseren österreichischeu Schwestern zusammenzusetzen und die schweren Probleme der Gegenwart in aller Offenheit zu besprechen. Wir standen aber vom ersten Moment an vorgefaßten Meinungen und unzulänglichen Ansichten gegenüber. Wir wollen heute mit unseren österreichischen Schwestern nicht rechten, sie werden ihr , Verhalten vor der Geschichte ALLSCHLARAFFIAS zu verantWorten haben.
Freunde, Schlaraffen! Ihr habt unsere Auffassung gehört, sie ist und muß auch die Eure sein, die Auffassung aller jener, die ihr beim Ritterschlag geleistetes Versprechen und Gelöbnis nicht brechen wollen. Unsere Stellungnahme beantwortet alle Fragen der h. LINZIA und GRAZIA. Es gibt kein Kompromiss in der großen Krise, die uns heute beschäftigt . Wir können und wollen heute gar nicht über den Fragebogen der hohen GRAZIA debattieren, denn sonst würden wir selbst rein profane Dinge in unseren Freundschaftsbund tragen; wir können heute nur den einen Beschluß fassen,
der da lautet:
" VINDOBONA erklärt feierlichst, in
unwandelbarer Treue zu ALLMUTTER PRAGA,
die für uns stets das Symbol des schlaraffischen
Gedankens war, und an den in mehr als 77 Jahrungen
bewährten Grundsätzen unseres Freundschaftsbundes
festhalten zu wollen.“

Mit Vierfünftel-Mehrheit in geheimer Abstimmung angenommen.
Für den Antrag waren 240 Stimmen, gegen den Antrag 54 Stimmen.

VINDOBONA, am 8. 4. a. U. 78
Das Oberschlaraffat
der Mittwochgruppe: HUM mp. , BIM mp. , LOGA mp. , NOTARBENE mp. ,
der Donnerstaggruppe:HOFRAT mp. , PATHOS mp. , MYRAKEL mp. ,

Die letzte Stammrolle der Schlaraffia AUF DER MAUER vor der Uhufinsternis.
STAMMROLLE
der S c h l a r a f f i a AUF DER MAUER
für die Jahrunq a. U. 78/79 _
Reychswürdenträger: Kantzler: BAMBI
OÄ AUSWENDIG Marschall:SCHWITZBOLD
OJ TROP Junkermeister: HEINZ
OK VONGRATZ Schatzmeister:SCHMETTERLING CEREONIENMEISTER: INSCHI
OÄ. AUSWENDIG der Allesvergaß-er,
OR. , Graf mit dem Titel Erlaucht, Freiherr auf Portland. ( Ing. Ernst Preußler, Chemiker, Rodauner Zementfabrik A. G. , Rodaun Waldmühle.)
OJ. TROP von der Lethe, Ez. , OR. ,
Se. Benzinität vom Wintsrhafen, Großwojwode von Banzinien und Oelipntanien,
( Viktor Paschke, Betriebsleiter d. Steana Romana, Mauer, Oelzellgasse 15)
OK. VONGRATZ das Tamkind, GJ. , Ez. , OR. , A. ,
Freiherr von Niez'end . (Wilhelm Trelde, Oblt. a. D. , Sekretär der Gilde des Getreidegroßhandels, Wien 13. , Hofwiesengasse 19 )
K . BAMBI der Grenzer, OR .
Edler vom HornerWald, Reychsjagermeister, (Friedrich Biffl, Reg. Rat Direktor des Taubstummeninstitutes, Wien 13. , Speisingerstraße 105
M. SCHWITZBOLD der Schwarzwälder, Ez. , W. -A. , OR.
Se Evidenz, Mufti Pascha, Großmogul, ( Friedrich Rumpold-Rumfels, Generalmajor a. 0. Schwarzwaldgasse 4 )
J . HEINZ der Schwerenöter, OR . ( Heinrich Schaden, Bankbeamter i. P. Wien 6. , Gumpendorferstraße 88b )


SCH. SCHMETTERLING der Bedackelte, Ez. , F. , OR. ,
Edler auf der Maurerhöh`, Baron Moufflon, Reychsbeutelschneider h. c. ( Franz Reitmayer, Hauptmann a. D. Reg. Rat im Bundeskanzleramt, Leipzigerstraße 23
C. INSCHI der Spöttliche, R, Reychsbangkzelebrist, (Paul Nirpot, Ing. Studienleiter, Kaisersteingasse 10 )
Seßhafte Ritter.
Dideldum der Flüsterer, Ez. , T. , R. , Herr von Zoe, Se. Musikalität, Freiherr von Sing-Sang, ( Rudolf Presch­Cornet, Konzertsänger und Gesangspädagoge, Wien 7. , Lindengasse 4 )
EISERN der Unermüdliche, Ez. , SR. , Rp. , OR. , Se. Fatalität, Herr auf Muckibude, Freiher Solo bei der Opposition. (Wilhelm Rainer, Prof. Oblt. a. D. Direktor des Realgymnasiums, Langeg. 113)
ENZIAN das almberauschte Sonntagskind, T. , Don furioso teutonicus, Gaudeamus lyricus ad infinitum. ( Fritz Bähre, Ing. Maschinenfabrikant, Wien, 12. , Oppelgasse 9
FRIEDEL mit der Fiedel, Kammervirtuos, Reychsprimas, Btr. ( Fritz Reckenwald jun. Kapellmeister)
HE-RUCK ans geht no, Ez. , Sm. , Rt. , R . Edler von Lösch den Durst, Edler von da bis Cilli, Wirklicher Geheimbar Uerbaurat, ( Edmund Glisch, Stadtbau_ meister, Liesingerstrasse 22 )
HUFEISEN der Oachreiter, Ez. , Rp. , Se Herzlichkeit, Dialektionsrat. (Franz Schuöcker, Architekt und Stadtbaumeister, Dr. Kühnegasse 12 )
MUSZ-I-KUSS ,Ez., Z., Generalzinkenmeister, Chorherr von A. und M. , Edler Tastentapper von Pedalien, (Franz Pfauntz, Atzgersdorf, Schulgasse3)
LYRUM! LARUM von Fanfarum, Eb. , Km. , Excellenz, (Franz Huttisch Heereskapellmeister i. R. Wien, l. , Tuchlauben 10 )


LOSE van der Goschen, Ez. , Integralritter, ( Erwin Aust, Chefmathematiker, Marktgemeindegasse 16 )
REDAX von Phantasien, Archivrat, Bänkelsänger, Freiherr von der Lahn, ( Adolf Mössl, wirkl. Amtsrat der amtl. Nachrichtenstellen, Wien, 18. , Dyonis Andrassystraße 4 )
UEBERALL der Dagewesene, Km. , Freiherr von Trararien, Edler von, Ez. d.Cast. Cornoviae,(Ewald Fritsche,Major a. D. Bankdirektor, Wien, 1.,Haßgasse 1 )
VERSERICH der Drama-Tiger, H. ,Md.,poetikus lyricus, Erich Pochlatko, Prof.Dr. Wien, 13. , Jörsgasse 4 )
VOLT a WENGEL der Dyn-Amicus, Leuchtkäferl, ( Ing. Dr. Franz Kotschi, Sekretär des Verbandes der ElektrizitätsWerke, Wien, 4. , Große Neugasse 4 )
Junker und Knappen
EDI das Putzerl, ( Eduard Hofbauer, Kaufmann, Georgsgasse 7 )
FRANZL, ( FRANZ Schallerböck, Dr. Rechtsanwalt, Hauptstraße 55
FRITZ, . . ( Fritz Straßgschwandner, Stadtbaumeister, Wien, 13. , Werkbundsiedlung 24)
Knappe 19, . .( Walter Wangel, 0ipl. Architekt, Ing. Langegasse 16 )
Knappe 20, . .( Josef Kohlert, Hauptjann i. R. Linke Wasserzeile 17
Botschafter des Reyches: d. h. Reyches Castellum CORNOVIAE
Ritter URS. und Ez.
KALAUER der Eigenbauer.
Geheime Oberschlaraffenräte: AUSWENDIG, BAMBI, EISERN, TROP, SCHWITZGOLD, HEINZ, VONGRATZ, SCHMETTERLING.
Schlaraffenräte: INSCHI, DIDELDUM, HE-RUCK,


Reychsämter:
Schulrat EISERN
Wappen und Adelsmarschall SCHWITZGOLD
Archivar VONGRATZ
Burgvogt die Junkertafel
Zinkenmeister MUSZ-I-KUSS
Mundschenk VERSERICH
Fanfarenmeister SCHMETTERLING
Truchsesse ENZIAN, DIDELDUM
Säckelmeister HE-RUCK
Reychsschwertträger FRIEDEL
Reychbannerträger HERUCK

Der bei der Tagung vom 20. und 21. Lenzmond in Graz eingesetzte Arbeitsausschuß hat in seiner 1. Sitzung am 17. des Lenzmond a. U. 78 die zunächst erst formellen Beschlüsse gefasst:
über den einzuschlagenden Weg
An alle Reyche, ferner LINZIA und PRAGA wird das Ergebnis dieser Tagung zu senden, eine Notwendigkeit sein.
Ort dieser 1.Sitzung des Arbeitausschüsses Graz, Gasthof Wilder Mann, Klublokal.
Anwesend: Für das Reych FIRST im Felde, Kantzler SERAPION,
AN DER LEUBEN, HKT. ECKART u. RTT. ALPINUS, AN DER PRUGGEN, HKT. MEINSWEGEN, NEOSTADIA, Hkt. KRAMPELSTEIN u. KzI. TRUTZE GRAZIA, Hkt. STERZ, RTT. CHRISTL, KzI. DREIHERZ,
Rtt. FERDL und ING.

Bericht über die vorliegenden Abstimmungsergebnisse der österreichischen Reyche, über die von der GRAZIA mitgeteilten Fragen.
Hkt. STERZ legt eine Tabelle vor, aus welcher das Ergebnis übersichtlich zu entnehmen ist. Aus der Tabelle ist zu entnehmen, daß von 22 Reychen Antworten eingelangt sind;
4 Reyche haben nicht geantwortet, 9 sind aus ALLSCHLARAFFIA ausgetreten. (zusammen 35 ) Für ein weiteres Verbleiben bei ALLSCHLARAFFIA (ohne Spiegeländerung ) haben sich 6 Reyche entschieden, und zwar VINDOBONA, AQUATHERMAE, CLAUDIUM­forum, a, d. KLAUSEN, CLAUSTRONEOBURGA, und das Reych AM WOGENRAIN. Für den Freimaurer-Paragraphen (Fm § ) sind 19 Reyche, für den Arier §, 17 Reyche, für sofortigen Ausschluß der Nichtarier 11 Reyche, für das Verbleiben der Nichtarier 4 Reyche, für den österreichischen Verband der Schlaraffenreyche­ 15 Reyche, für die sofortige Loslösung von der PRAGA 9 Reyche, für eine lose Bindung an die PRAGA 2 Reyche und für ein Einvernehmen mit PRAGAS Reyche.
Das Reych AUF DER MAUER war bei den 4 Reychen, die bis zur Sitzung keine Meldung abgegeben hatten.
Am 28. des Ostermondes a. U. 78 sendet Herrlichkeit MEINSWEGEN, als Mitglied des Arbeitsausschusses einen Sendboten in den es heißt:

Hohes Reych!
Der Arbeitsausschuß tritt innerhalb 8 Tagen mit der Bundesleitung des österreichischen Schlaraffenbundes zu entscheidenden, den Zusammenschluß vorbereitenden Beratungen zusammen. Das bedeutet das Wirksamwerden der Trennung von der Mutter PRAGA. 11 Reyche haben diese Trennung bereits vollzogen, 9 Reyche haben diese Trennung bereits beschlossen und den Arbeitsausschuß davon verständigt. Nur b von 35 Reychen grollen unbedingt in dem jetzigen Verbandsverhältnis zur ALLMUTTER PRAGA bleiben. Ein kleiner Rest hat noch keine
klare Stellung bezogen. ( Unser Reych AUF DER MAUER hat sich noch immer nicht entschieden!) Es Würde sich nun empfehlen, daß alle Reyche, die die Verbindung mit der ALLMUTTER PRAGA lösen und sich den österreichischen Schlaraffenbund anschließen den Arbeitsausschuß bevollmächtigen der Allmutter PRAGA die Löslösung offiziell bekanntzugeben, mit ihr die
zu der notwendigen wirtschaftlichen Auseinandersetzung erforderlichen Verhandlungen zu führen und die zur Zusammenfassung in dem selbstständigen Österreichischen Schlaraffenband erforderlichen Schritte zu unternehmen.
Um eine außerordentliche Schlaraffiade gleich am Beginn der Sommerung überflüssig zu machen, bitten Wir Euch, die obgenannten Vollmachten noch in der Schlußsippung zu beschließen, und ehestens dem Arbeitsausschuße zu übersenden; damit endlich nach den monatelangen Verhandlungen Taten gesetzt werden können.

Mit deutschem Schlaraffengruß
Euer getreuer MEINSWEGEN.


Eine Einladung des hohen Reyches HIPPOLYTANA
am 4. des Wonnemonds a. U. 78

R . G. u. H . z. ! Schlaraffen hört!

H o h e s R e y c h !
Für die Tagung des Grazer Arbeitsausschußes und der Linzer Bundesleitung, des bereits gegründeten österr. Schlaraffenbubdes am Bund 9. Wonnemond 1. J.
Gebt der Tagung mit Rücksicht auf deren Bedeutung den Würdigen Rahmen durch Entsendung, Wenigstens eines Beobachters Eures Reyches um den Willen zur Erhaltung der Verbundenheit zu bekunden und die Verkündung der. Heschl. üsse
zu hören.
In einer Botschaft der ALLFUTTER PRAGA
Unser Bund hat von jeher bewußt alles ferngehalten, Was den Keim des Streitens in sich trägt. Er will nur einer vertieften Lebensfreude dienen.
Was darüber hinausgeht, ist private Spähre, da sollte jeder in seinem Denken, seinem Glauben und Wollen selig Werden können. Es gehört nur ein gewisser Herzenstakt dazu, auch denen freundschaftlich dis Hand zu drücken, die reiner Gesinnung sind , aber in Dingen, dis außerhalb der Schlaraffia lagen, anders dachten.
Anders zu sein, ist kein Makel. Erst die Vielfältigkeit gibt dem Leben seinen Reiz.
Das Reych PRAGA hatte keine Gewalt über andere Reyche. Es war ein Reych unter vielen und genoß nur als Geburtsstätte unseres Bundes symbolische Verehrung.
Der Zufall hätte ebenso gut ein anderes Reych des Uhuversums zum Mittslpunkt machen können.
Nun wäre es aber von Vorteil gewesen, in Ruhe, Besonnenheit und Vertrauen abzuwarten, bis sich die hochgehenden Wellen dieser allgemeinen Unruhe gemildert haben und eine schlaraffisch würdigere Lösung angeboten hätte.

In einem Schreiben an alle Mitglieder des
hohen Reyches AUF DER MAUER heißt es
Schlaraffia AUF DER MAUER am 10. des Brachmond a. U. 78
R. G. u. H. z. !

Lieber Uhubruder!
Schlaraffen hört!
Die bekannten Ereignisse innerhalb der österreichischen Schlaraffenreyche haben sich rascher entwickelt als vorausgesehen Werden konnte und zwingen uns, von dem in der letzten Schlaraffiade vor Beendigung der Wintereng gefassten Beschluß Gebrauch zu machen und Euch, auf Grund der Beratungen des Schlaraffenrates vom 7. hj . mittels eingeschriebenen Sendboten zu einer Außerordentlichen S c h l a r a f f i a d e für den Samstag den 19. Brachmond a. U. 78, Glock 19 in die Engelsburg zu laden.
Die derzeitige Lage ist, nach Einsicht in die zur Verfügung stehenden authentischen Unterlagen, so, daß von 35 österreichischen Reyche sich bereits 24 in einen Bund österreichischer Schlaraffenreyche vereinigt haben. , 8 Reyche sind noch vor der Entscheidung, stehen aber alle im Prinzip auf der Linie der Zusammenfassung im österreichischen Bund, und nur 3 Reyche, VINDOBONA, CLAUSTRONEOBURGA, und CLAUDIUM­FORUM, haben erklärt unter allen Umständen das Verhälnis zu ALLMUTTER PRAGA in der bisherigen Form beizubehalten. Die Wichtigkeit der Beschlüsse die nun gefaßt werden müssen, erfordert daß sich jeder einzelne Sasse seiner Pflicht bewußt ist und bestimmt und unter allen Umständen an der a. o. Schlaraffiade teilnimmt. Auf dieser a. o. Schlaraffiade muß unser Reych entgiltig über den Beitritt zum österreichischen Schlaraffenbund entscheiden.
Um aber auch jenen Sassen dis infolge Verhinderung untsr keinen Umständen an der Schlaraffiade teilnehmen können, Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben, bitten wir dieselben, die in der ßsilage gestellte Frage mit Ja oder Nein zu beantworten und mit Unterschrift versehen Eingeschrieben so rechtzeitig an die Adresse unseres Kantzlers, Reg. Rat Friedrich Biffl, Wien, 13. , Speisingerstr. 105 einzusenden, daß derselbe zuverlässig bis zum 19. hj. in unserem Besitz ist und dem Abstimmungsergebnis angeschlossen werden kann. Es soll hiedurch vermieden werden, daß jemand den Vorwurf erheben kann, es sei seine Stimme nicht gehört worden. In so wichtigen schlaraffischen Fragen stehen wir vielmehr einstimmig auf den Standpunkt, daß alle Sassen sprechen und ihrer Meinung Ausdruck geben müssen. Die Einheit des Reyches soll nicht gefährdet werden. Von jenen Sassen aber, die weder einreiten noch ihre Pflicht auf schrift­liehen Wege erfüllen, muß angenommen wer den, daß sie an den Wohl und Wehe unseres Rsyches nicht gebührend Anteil nehmen und die Konsequenzen aus diesem Verhalten zu ziehen gewillt sind.

Gegeben in der Engelsburg
Das Oberschlaraffat: Das Kantzlerambt:
TROP eh. BAMBI eh. AUSWENDIG eh.
VONGRATZ eh.


In einen Sendboten aus der hohen GRAZIA

am 25. des Brachmondes. U. 78 teilt der Arbeitsausschuß mit:

 

H o h e s R e y c h
Der Arbeitsausschuß hat seine Arbeiten abgeschlossen und gibt einen ausführlichen Bericht.
Es wurde der hohen PRAGA mitgeteilt, daß 16 Reyche ihr bisheriges Verhältnis zu PRAGA als ALLMUTTER gelöst haben.
Alle diese Reyche haben ihren Beitritt zum österreichischen Schlaraffenbund beschlossen und wurde dieser Beschluß der Bundesleitung in der hohen LINZIA mitgeteilt. Es gehören somit von den 35 österreichischen Reychen bereits 23 dem österreichischen Schlaraffenbund an und zurar dis Reyche GRAZIA, LINZIA, OENIPONTANA, STYRIA, NEOSTADIA, MENDELIKE, JUVAVIA, HIPPOLYTANA, OVILABIS, KREMISIA WACHAVIAE, VILLA AD AQUAS, CASTELLUM CORNOVIAE, GAMUNDIA, CASTRUM BRIGANTIUM, SCARDINGA, ISCULA, PORTA TIROLIAE, AN DER PRUGGEN, FERROCHALYPSIA, FERROSTADIA, BRUNDUNUM, AN DER LEUBEN, BURCKHARDIA, URBS UITI, FIRSTIM FELDE, und das Reych AUF DER MAUER.
9 Reyche stehen noch abseits und zwar:
VINDOBONA, AQUAE THERMAE, VELCURIA, CLAUDIUM FORUM, DORNBIRNA, AN DER KLAUSEN, CLAUSTRONEOBURGA, AM WOGENRAIN, und AM BÄRENWALL.

Es ist begründete Aussicht vorhanden, daß der größte Teil dieser Reyche, weil sie im Grundsätzlichen mit uns übereinstimmen, durch verschiedener Umstände halber noch keinen entgiltigen Beschluß fassen konnten, noch den Anschluß an den österr. Schlaraffenburd finden werden.
Die Loslösung von dsr ALLMUTTER ist für die Reyche vom Arbeitsausschuß durchgeführt worden und damit bereits wirksam. Wenn jedoch ein oder das andere Reych das Bedürfnis fühlt, noch ein besonderes Abschiedsschreiben an die hohe PRAGA zu richten, so steht dem selbstverständlich nichts im Wege. ­

Der Arbeitsausschuß legt hiemit sein Ambt nieder, freut sich des errungenen Zusammenschlußes der Weitaus überwiegenden Mehrheit der österr. Reyche und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß der in den Gemarkungen der h. JUVAVIA in der Zeit vom 25. -27. September 1937 stattfindente Schlaraffentag, die Vertreter aller zusammengeschlossenen Reyche zu einer erfolgreichen Tagung vereinen Wird.
Mit herzlichen Schlaraffengrüßen
Der Arbeitsausschuß.

 

Am 29. Brachmond a. U. 78, also profan 29. Juni 1937 im hohen Reych LINZIA.

Gründungsversammlung des " Österreichischen Schlaraffenbundes ".

Im Protokoll dieser Gründungsversammlung heißt es:
T a g e s o r d n u n g .

Verlesung der Satzungen des Österreichischen Schlaraffenbundes genehmigt von der Sicherheitsdirektion Linz mit Zahl 6029/3 vom 12. Juni 1937.

Wahl der Hundesleitung.

Wahl des Großkantzellars .

 

4. Wahl des Großschatzmeisters.
5. Bestellung des Schiede-und Ehrengerichtes.
6. Bestellung der Bundesschatzprüfer.

Zu dieser Zeit gehörten bereits 18 österr. Schlaraffenreyche den neuen österreichischen Schlaraffenband an. In der weiteren Folge trennten sich noch viele andere österr. Reyche von der Allmutter, so auch unser Reych AUF DER MAUER
Da jedoch eine große Anzahl von Sassen mit den getroffenen Maßnahmen nicht einverstanden waren und sie nicht billigten, gab es immer wieder Streitigkeiten, die Politik hatte die schlarafffische Einigkeit vernichtet. Durch den äußeren Druck, immer mehr in die Profanei hineingezogen, wurde debattiert und gestritten.

In einen Rundsendboten an die Sassen des Reyches AUF DER' MAUER, am 5. des Herbstmonds a. U. 78 heißt es:
Schlaraffen hört!
Mit Riesenschritten nähern wir uns dem Beginn dar Winterung und bald werden sich die Pforten unserer schönen Burg den Sassen unseres allzeyt . fröhlichen Reyches wieder öffnen. Es liegt uns ferne die Sassen auf den Sippungsbeginn besonders aufmerksam zu machen, denn alle warten schon mit Schmerzen auf das schlaraffische Leben. Trotzdehm aber wollen wir daran erinnern, daß wegen des Il. österreichischen Schlaraffentages der in den Tagen des 2. bis 4. Lethemonds in der hohen JUVAVIA stattfinden wird, der erste Sipgungstag der 11. des Lethemonds, a. U. 78 ist und die 1. Sippung Glock 20 des Abends beginnt.
In dessen grüßen wir die Sassen unseres Reyches mit frohmütigen Lulus
für das Kantzlerambt:
BAMBI eh .

Die 154. Sippung

 

des Reyches AUF DER MAUER am 11. des Lethemonds a. U. 78 Schlaraffiade.
Fungierend: Hkt. TROP von der Lethe,
Eingeritten: Rt. REDAX, Rt. VOLT A WENGL, Rt. ÜBERALL, aus den Reychen LINZIA, Cast. CORNOVIAE, Anwesend: 16 Sassen,
Bekanntgabe betreffend der Anschluß des Reyches an den österrr. Schlaraffenbund.
Hkt. VONGRATZ berichtet über den II. österr. Schlaraffentag in der hohen JUVAVIA.
Schluß der Schlaraffiade Glock 21. 30
Vorträge: Hkt. AUSWENDIG , Sommerung,
Rt. BAMBI, Sommerung,
Rt. INSCHI, Sternberg.
Schluß der Sippung: Glock 23 des Abends.

In einen Sendboten der hohen BUDAPESTIA vom 18. des Lethemonds a. U. 78 wird unserem Reych mitgeteilt:

Vielliebes Schwesterreych!

Profane Gründe haben uns gezuungen, zu den Euch allen bekannten Ereignissen, die in den letzten Jahren ALLSCHLARAFFIA beunruhigt haben, ebenfalls Stellung zu nehmen und Wir haben in der vorgestrigem a. o. Schlaraffiade die Beschlüsse gefaßt, Welche Du aus dem hier beiligenden Rundsendboten an unsere Sassenschaft ersehen mögest.
Wir möchten Euch, liebe Freunde, Insunderheit auf den Punkt 3 dieses Sendboten aufmerksam machen der ganz besonders hervorhebt, daß wir, eben weil es sich um einen uns aufgedrängten Beschluß handelt, mit niemanden und mit keinem Reyche, zu dem Wir in freundschaftlichen Beziehungen standen­und das ist das ganze große Uhuversum-diese Freundschaft brechen wollen. Wir öffnen Euch, liebe Brüder, auch Weiter unsere Burgpforten und hoffen, Euren Sassen unsere Gastfreundschaff je öfter beweisen zu können. Aber auch Wir hoffen, daß unsere Sassen, so sie in Euren Gefilden zu tun haben und an Eure Burgpforten klopfen sollten, freundlichen Willekommes sicher sein können.
Böte das Koncil, welches für das Frühjahr 1938 in Aussicht gestellt ist, die von uns allen aufrichtig gewünschte Klärung und Lösung bringen, auf daß auch dieser, für uns bloß als provisorisch angesehene Zustand je eher sein Ende findet.
In diesem Sinne wünschen Wir Euch, liebe Brüder eine frohe Jahrung a. U. 78/79 !
In Treuen:
Das Oberschlaraff at:
von WILLY, BALG, m. p. SCHLAG, ÜBERALL m. p.
Schlaraffia Budapestia: das Kantzlerambt
KRAWALLERO m. p.

Beiliegend der Rundsendbote der BUDAPESTIA. Es heißt darin:

Schlaraffen hört!

Euch allen ist bekannt, welch schwere Zeiten Allschlaraffia in den letzten Jahrungen, welchen großen Verlust wir durch den Abfall zuerst der reichsdeutschen Reyche und nun der österreichischen Schlaraffenreyche erleben mußten.
Wir hatten gehofft, daß wir selbst die Entwicklung der Dings zumindest bis zum nächsten Konzil abwarten können. Leider zwingen uns aber nun rein profane Erwägungen, bezüglich der Leitung und ganzen Administration unseres. Reyches die sofortige unbedingte Selbstständigkeit auszusprechen.
Das Reych hat in der am 14. ds. stattgefundenen a. o. Schlaraffiade auch in diesem Sinne entschieden, wobei aber ausdrücklich folgende Punkte richtungsgebend Waren:
1. Durch diese Umstellung darf an den Grundprincipien der Schlaraffia in Bezug auf ihr Wesen nicht gerüttelt werden.
2. Der Beschluß wurde gef asst in der ganz bestimmten Annahme daß am nächsten Konzil ein solcher Antrag angenommen werden wird, der allen, in den einzelnen Sukcessions-Staaten gelegenen Schlaraffenreychen länderweise vollkommene Selbsständigkeit bringt, so daß auch die ungarischen Reyche sich diesem großen Bunde wieder anschließen können.
3. Wir trennen uns von keinem einzigen Schlaraffenreych, daß weiter mit uns in Fühlung bleiben will und halten unsere Burgtore nach wie vor allen Schlaraffen offen, die den Weg zu uns nehmen Wollen.
Schlaraffenbrüder! Wir sind fest davon überzeugt, daß wir mit dieser Lösung den einzig richtigen, weil von patriotisehen Erwägungen eingegebenen Weg gegangen sind, daß es sich aber anderseits auch blos um eine vorübergehende Zwangslösung handelt, die durch das nächste Konzil bestimmt ihre Sanktion finden wird. Lasset uns weiter in Einigkeit zusammenhalten und den Idealen dienen, die uns Budapestia nun schon seit 55 derer Jahrungen die Segnungen dar Freundschaft, der Kunst und des Humors genießen ließen. Halten wir einander die Treue, die wir uns gelobten und dann wird auch diese wir hoffen, kurze Zeit der Prüfung ohne Gefährdung unseras Reyches vorübergehen.
In diesem Sinne erwarten wir von Euch, daß ihr die Sippungen rege besuchen und am schlaraffischen Leben intensiver Anteil nehmen werdet.
Mit frohmütigen Lulus
Der Oberschlaraffenrat: Das Kantzlerambt
VON WILLY, BALG m. p. KRAWALLERO m. p. SCHLAG, UIBERALL, m. p.

Die 157. Sippung

des Reyches AUF DER MAUER am 2. Windmond a. U. 78
Schlaraffiade und anschließend Ahallafeyer .
Fungierend: Hkt. AUSWENDIG
Eingeritten: die Ritter LYRUM LARUM, REDAX, KALAUER und
der Ritter VOLTA-WENGL.
Anwesend: 25 Sassen, ( abwesend 1 Sasse, )
Mit Rücksicht auf die abzuhaltende Ahallafeyer ersucht die fungierende Hkt. , es möge sich jeder Sasse der möglichsten Kürze bedienen. Diesen Wunsche wurde allgemein entsprochen und daher wurde dis Schlaraffiade kurz geführt.


Herrlichkeit AUSWENDIG hält den in Ahalla eingerittenen Schlaraffen im Allgemeinen und dem Vieledlen 1x1 der Allmutter, soWie unserem Vieledlen Ritter KARPFELES und unserem Knappen Nr. 18 im Besonderen einen warmempfundenen Nachruf .
Der Protokollant schreibt in seinem außerambtlichen Protokoll:
Schlaraffen hört!
Jetzt spricht Herrlichkeit Auswendig zur Ahallafeyer . Still jetzt, nehmt Euren Helm vom Haupt und hört nun: Denkt jetzt der Toten, die ihr einmal geliebt habt, die Ihr heute noch liebt, -in der Erinnerung liebt. Oenket dankbar der Treue des vieledlen Kantzlers, ­Ritter KARPFELES, der ganz für Euch aufging in Trsu. Denkt auch gern des Ritters 1x1, des Erbvicekantzlers PRAGAS, der unser Freund, der uns geholfen in Not. Denkst unseres Knappen Nummern 18, der kürzlich eingeritten in Ahall, -denkt an der Anderen all'! Ihnen allen sei höchste Seligkeit dort beschieden, Sei es im Paradies, mit denen die voraus sind. -. ­
Und ich hoffe auf ein Wiedersehen mit ihnen allen, daß ich Allen noch viel, viel Liebes kann ihnen tun:­Oder Wünschen Wir ihnen süße, herrliche Ruhe,
traumlos eurigen Schlaf, denn vielleicht ist dies das Glück!
Während Hkt. AUSWENDIG traurig so die Worte gemeistert, herrscht in Ahalla dort ein , aber ganz anderer Ton:
" Reychsmarsch all rührt das Tam-Tam!
Ha! das heißt man Stimmung heute­
Na, heut gehtn ma nimma ham
ausgelassen sind die Leute.
Dort schau hin, dort auf den Thron,
in der litt' mit Weißen Haar,
güldnen Helm, wie eine Kron­
das ist ja der Herrgott gar'
Wotan selber sippt heut vor,
schreit: Schlaraffen hört uns an'
Leiht uns bitte , Euer Ohr­
den jetzt f äugt die Sippung an.

Viele Herrlichkeiten stahn
ringsum ihn in aller Pracht,
Hei da gibts gar viel zu seh`n­
Wotan freut sich, Wotan lacht.

Rechts vom Thron sitzt 1 x 1,
lächelt auf den lieben Gott, ­
Protokoll führt er ja kein's
­das hat´s hier ja gar nicht not.


Denn da sippt man ohne Zwang,
Tag und Nacht und Nacht und Tag­
und es wird dis Zeit nicht lang,
jeder freut sich wie er mag.

Links vom lieben Gott indes
­neben seinen Thron ganz dicht,
sitzt der liebe KARPFELES,
lacht über das ganze G'sicht.

Und von allen Reychen sind
­tausende der Ritter hier,
Jeder fröhlich wie ein Kind
und es fließt in Strömen Bier.

Herold schreit mit lautem Schall­
"Knappe 18 kommt jetzt an!"
Schon betritt er stumm die Hall'
­von der Mauer kommt der Mann.

Knappe 18 stammelt bang:
Ja, hier strahlt strahlt ja lauter Glück!" "
Das suchte ich mein Leben lang­
nimmermehr reit ich zurück'. "

KARPFELES ruft hocherfreut:
"von der Mauer! Gott sei Dank!
Endlich Einer, -liebe Leut'
dem bring ich den Maurer Bank'. "

 

In der 158. Sippung

am 8. des Windmond a. U. 78
des Reyches AUF DER MAUER

werden dis Ritter VOLTA-WENGL, Ritter UIBERALL , LYRUM-LARUM, REDAX im
Reyche sesshaft und diese in den Farben der MAUER eingekleidet.

Es waren bei dieser Sippung aus der JUVAVIA und LINZIA Gastrecken eingeritten.
Eigene Sassen waren 20 anwesend. Devise: Jägersippung.
Vorträqe: Rt. BAMBI, Begrüßung zur Jagasippung,
Rt. TSCHIK, " Sühne ",
Rt. SCHMETTERLING, Schüttelgereimtes,
Rt. AUSWENDIG, " zur jajasippung ",
Rt. WOLFRAM, " Hundeanekdote",
R t. QUELLRAMUND, Jagdanekdote zur Zeit Friedr. II.
Schluß der Sippung: Glock 23

 


Die 161. Sippung

des am 29. des Windmonds a. U. 78
Reyches AUF DER MAUER

Fungierender: Herrlichkeit AUSWENDIG
Eröffnungslied: Concilslied,
Stellvertretungen: Ceremonienmeister durch Rt. HE-RUCK,
Zinkenmeister durch Rt. LYRUM LARUM.
Eingeritten:
Aus dem hohen Reych CASTELLUM CORNOVIAE die Ritter:
Hkt. EIDAM, KLEXARCH, SARASTRO, OSIRIS,
DINER, KALAUER, THUE RECHT, BIMBO, und SPEZI. .
Junker GUSTL.
Aus dem hohen Reyche BURCKHARDIA Ritter PRINZIPIELL.
Aus dem h. Reyche AN DER KLAUSEN:
Ritter UNIVERS und PRINZIPIELL.
Aus dem hohen Reyche AM BÄRENWALL:
Herrlichkeit DJAKSA, Junker EMMERICH und Pilger Rosuch.
Unter der Führung des Junker GUSTL , der hohen CASTELLUM­ CORNOVIAE, ritten sechs Bläser-alles Mitglieder der Wiener Symphoniker, darunter die Professoren Garst und Mosheimer ein.
Anwesend: 18 eigene Sassen, entschuldigt Rt. MUSIKUSS, REDAX, FRIEDEL, und LOSE.
Nach Absingen des Eröffnungsliedes epochaler Einritt unter den Klängen des Ferbeliner Reitermarsches, gespielt von den Bläsern der Symphoniker unter der Leitung des Junker GUSTL. Zweiter Einritt des hohen Recyches AM BÄRENWALL, unter den Klängen der Olympia-Fanfare. (tosender Beifall ! ) Begrüßung durch Herrlichkeit AUSWENDIG.
Dankesworte von Hkt. EIDAM und Ritter SARASTRO.
Verlesung des Protokolls der 160. Sippung durch Rt. HE RUCK. Der Fungierende verkündet, Wahl der Wiener Schlaraffen, ­das Caffe- K o r b zum Reychskaffee. Rt. KALAUER und ÜBERALL vertreten Notwendigkeit eines zentralgelegenen Lokals als Treffpunkt für österreichischen Schlaraffenbund in Wien.
Es wird auch zum Burgfrauenabend am 27. des Christmond, welcher gleichzeitig auch Uhubaumfest, eingeladen.
Herrlichkeit DJAKSA ladet zum Ritterschlag AM BÄRENWALL. Nach der Schmuspause ladet der Fungierende die Hkt. EIDAM und Hkt. DJAKSA ein auf den Thron der MAUER Platz zu nehmen. Ritter SCHMETTERLING meldet eingeführten Pilger, Herrn Uher Mitglied der Wiener Symphoniker, an das Reych AUF DER MAUER.


Vorträge
Ritter SAR ASTRO am Klavizimbel,
Ritter LYRUM LARUM : König von Thule. ( Reiterlied von Löwe )
Ritter SPEZI bringt Marc Anton v. Julius Cäsar.
Ritter EISERN, Manches an der Musik unverständlich.
Ritter BIMB0, Allerseelen, Skandal im Dorf, Weinkost im Könzerthaus,
Die Liebe geht durch den Magen,
Ein billiges Sonntagsvergnügen,
Mein Krampf .
Junker GUSTL mit Bläsern der Symphoniker:
Lohengrin Gebet des Königs.
Hochalma Dirndtln, von Koschat,
Schlaraffen hört, v. Rt. PERKEO.
Olympia-Pausenzeichen und den Ferbeliner Reitermarsch.
( Beifall ohne Ende !

Es War eine sehr schöne Sippung und das Reych AUF DER MAUER vergaß auf einige Stunden die Widerwärtigkeiten der Profanei und die Sorgen um die geliebte Schlaraffia.
Nach einer meisterhaft vorgetragenen Schlußfanfare durch Junker GUSTL, wurde die Sippung um Glock 23:30 des Abends geschlossen.

Die 162. Sippung

am 6. des Christmonds a. U. 78
des Reyches AUF DER MAUER

Wurde durch die fungierende Herrlichkeit VONGRATZ zur Festsippung erklärt, anlässlich des Einrittes des hohen Mutterreyches AN DER KLAUSEN.
Es ist der erste Einritt der Mutter, nach ihrem Anschluß an dem Bund Österreichischer Schlaraffen. Es Werden in dieser Sippung die Änderungen im Spiegel, des österr. Schlaraffenbundes bekanntgegeben.
In einem Sendboten der hohen SEMPRONIA Wird der Austritt des Reyches aus der Allschlaraffia bekanntgegeben.
Anwesend Waren 17 Sassen unseres Reyches.
Dar Protokollant faßt in einen außerambtlichen Protokoll den Ablauf der Sippung und auch freudigen Herzens den Einritt, dessen Sinn zusammen. War doch die Mutter unseres Reyches, die hohe AN DER KLAUSEN erst nach der Tochter dem österreichischen Schlaraffenbund beigetreten.


Nichtambtliches Protokoll.

Uhuerleuchtung hat verspürt
Die Herrlichkeit, als sie erkürt
Die Sippung zu 'nen Jubelfeste.
Dies freut die Sassen und die Gäste.
Es galt, der Mutter, unsrer hehren
Den Dank zu zollen, sie zu ehren,
Daß nach vollbrachter Ruhmestat ­
Sie gleich den Weg gefunden hat
Zur Tochter, die die Mutter liebt
Und die mit Sorgfalt sie umgiebt. ­
behutsam eine Lehre spricht:
„Gehorsam ist des Kindes Pflicht".
Und jedes Kind man glücklich preist,
Das den Weg geht, den Mutter weist.
­Doch eingetreten ist diesmal
genau der umgekehrte Fall.
Die Tochter ist vorangegangen
und harrte nun in stillen Bangen:
Wird ihr die Mutter Folge leisten?
Und freut sich nun darob am meisten,
daß Mutter zur Befreiungstat­
Sa rasch sich aufgeschwungen hat.
Drum lasst Ehe's die Burg durchbrausen:
Heil unser Mutter AN DER KLAUSEN
Der Schriftführer: REDAX,


Die 165. Sippung

am 27. des Christmond a. U. 78

Die nun allerletzte Uhubaumfeier vor der Uhufinsternis
Als Festsippung, Uhubaumfeyer, Sylvesterfeyer mit Burgfrauen und Burgmaiden.
Fungierender: Herrlichkeit AUSWENDIG,
Eingeritten: Jkr. RUDI vom h. Reyche BUDAPESTIA, Rt. RADI RADI , v. h. STYRIA,
Rt. Botschafter KALAUER, v. h. CASTELLUM CORNOVIAE, und die Ritter PRESTO, EIDAMER, HOKELE, TAUCHER, ER. WOLFRAM, und UNIVERS des hohen Reyches­ AN DER KLAUSEN.
Anwesend: eigene Sassen 12,
Herr Uher wird von Rt. SCHMETTERLING als Pilger in das Reych eingeführt. Außerdem waren viele Gäste, Burgfrauen und Burgmaidlein anwesend.
Vorträge:
Knp. 20, Protokoll und " An die Burgfrauen", Rt. ENZIAN, " Der Uhubaum",
Rt. HUFEISEN, Festrede,
Rt. REDAX, zur Uhubaumfeyer,
Rt. EIDAMER, Witze,
Rt. VOLTAWENGL, Fragen,
Rt. SCHMETTERLING, Weihnacht ,
Rt. REDAX, Über die Burgfrauen,
Plg. Strobele, " Geschichten",
Rt. VERSERICH, " Übergang zum Neuen Jahr",
Rt. SCHWITZBOLT, Abschied vom alten Jahr,
Rt. KALAUER, profane Geschichten,
Jkr. RUDI, Aphorismen,

Schluß der Festsippung: 11:45 des Abends.