„Auf der Mauer“ – die Chronik

HU 114 – 1973

das Reych AUF DER MAUER

938. Sippung

am 22.des Eismond a.U.114 (profan 1973) Kerzenlichtsippung
Am Throne die Oberschlaraffen Hkt.OL CLEAR, Hkt.MOBIL und Hkt.BANATOM
Fungierender Hkt.BANATOM

Eingeritten:
Jk. WOLFGANG VINDOBONA 24
RICHARD AN DER KLAUSEN 221
Rt.DOWI ISCULA 215
Rt.OBRIST SCARDINGA 211
Rt.MEDIKUSSERL VINDOBONA 24
Rt.GOLDY VINDOBONA 24
Rt. PEDALETTO VINDOBONA 24 unser Hausfreund
Rt. PHONO VINDOBONA 24
Rt. PLAY VINDOBONA 24 Erb.Oberschlaraffe
Rt. HAFERL PAIXHANSLIA
EHRt. FISCHIKUS VINDOBONA 24
EHR. GER VINDOBONA 24
Rt. LASERZ Vindobona 24

Pilger:
Herr Ludwig eingeführt von Rt. CLAVIMED
Herr Doz.Dr.Wodniansky eingeführt von Hkt.Rt.BANATOM'

In einem Trauersendboten wird vom Ahallaritt unseres EHRENRITTERS BIMBO der Elefant terrible berichtet. Herrlichkeit BANATOM würdigte in ergreifenden Worten unseren Freund BIMBO.

Vorträge zur Kerzenlichtsippung:
Hkt. BANATOM, einleitende Worte zur Barockmusik,

Rt. MEDIKUSSERL, Rt. PHONO,
EhRt. FISCHIKUS,

Fechsung über den Dilletantismus in der Schlaraffia, von Rt. KONTERFEI,
Sonate in G-Dur von Händel,
begleitet am Clavizimbel Rt.TASTMANI,
Hatschpava von James Mourir,

Rt. PASTOR, und Rt. PHONO, Largo von Händel, begleitet v.Rt.TASTMANI,
Rt. TAMINO, Arie aus der Oper Ciolio von Sarti, .
begleitet von Rt.TASTMANI,
Rt. TATS-WEH, über Joh. Sebastian Bach und seine Familie,
Hkt. OL CLEAR, mit Rt. PHONO, Konzert für zwei Violinen in F-Dur von Joh.Sebastian Bach, begleitet am Clavitimbel Rt.TASTMANI,

Nach den sehr guten Vorträgen spricht Hkt.BANATOM herzliche Worte und den Dank an die Vortragenden. Es war wieder eine tratitionelle, hervorragende Kerzenlichtsippung des Reiches AUF DER MAUER.


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939.Sippung,


am 29. des Eismond a.U.114
wurden die Herren
Dr.Bürger, durch Rt.ZORRO
Dir.Moissl, durch Rt.TUATS WEH,
Dr.Ludwig, durch Rt.CLAVIMED und
Dipl.Ing.Rippel ebenfalls durch Rt.CLAVIMED
eingeführt.


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Unser EHRENRITTER Ritter B I M B O der Elefant terrible
ist am 14.des Eismond a.U.114 gen AHALL geritten.

Ritter BIMBO war mit jeder Faser seines Lebens und Herzens Schlalaffe. Alle die ihm auch profan verbunden waren, suchen aus den vielen Stunden dieses Beisammenseins schier vergeblich, daß man es mit dem Arzt Dr.Hans Felder zu tun hatte. In jeder Minute seines Daseins war dieser Mann Schlaraffe. Und nichts anderes. Man wußte nicht, ob im Leben BIMBO's, bevor der Chronist im selbst persönlich kennenlernte, andere Lichter leuchteten.

Ritter BIMBO war sehr oft im Reyche AUF DER MAUER und erfreute uns mit seinen großartigen Fechsungen. Als, er sich später einen Alterssitz in Salzburg schaffte, kannte er nur Schlaraffia, und Schlaraffia erwiderte diese Hingabe. Den die Schlaraffia kannte den Ritter BIMBO.
EIN WANDERER IM NAMEN UHUs EIN. HEROLD DER FREUDE, ein Symbol unseres Bundes, wie es nicht viele gibt. In hohen Reyche JUVAVIA trug BIMBO die Schellenkappe des Hofnarren. Damit ehrten sie BIMBO, schufen ihm das Recht der Mitsprache, wann immer es ihm beliebte. Dazu bedurfte es, sollte die Berufung nicht zum Ärger werden, mehr als der Kunst, dem Augenblick das richtige Wort zu widmen.

Der große, an Jahren alte Mann, gemessen an seinem Gedächtnis, für seine Reime ein Jüngling, war unerschöpflich in der Darbietung gereimter Klugheit BIMBO hatte in seiner riesigen Truhe seiner stets gereimten Fechsungen man konnte sagen, für jedem etwas Scharf konnte die Kost sein, spottend und vor allem ebenso treffsicher, wie herzlich. BIMBO war für SCHLARAFFIA ein Gütezeichen, eine Wertmarke, mit der jedes Reych prahlen konnte. BIMBO ist für SCHLARAFFIA nicht zu ersetzen.


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Der Quell, aus dem der SCHLARAFFE seinen Frohsinn schöpft, ist die Kunst In arte voluptas.
Dieser alte Wahlspruch bezeichnet aber zugleich auch das weite schlaraffische Arbeitsfeld, welches UHU aus seiner ritterlichen Schar zugelassen hat. Ein echter Schlaraffe kann nicht immer der Genießende bleiben, er will recht oft auch der Gebende sein. Am leichtesten haben' es in dieser Hinsicht natürlich Künstler von Beruf, vor-allem Schauspieler, ' Sänger, Musiker und Schriftsteller. Sie werden stets ein belebendes Element der Sippungen bleiben und können für 'den Geist in, ihrem Reyche große Bedeutung erlangen. Trotzdem ist der Künstlerberuf an sich mit Recht niemals die Veranlassung geworden, ihnen in der SCHLARAFFIA eine bevorzugte Stellung einzuräumen. Das widerspräche nicht nur dem Grundsatze der Brüderlichkeit, sondern würde auch dem, profanen Leben ein Hinterpförtchen zum Burgsaale öffnen, zu dem mancher hereinschlüpfen könnte, der nicht nach dem Herzen, UHUS geschaffen ist.
Die Kunst pflegen heißt im schlaraffischen Geiste, den Sinn auf das Schöne einstellen und erkennen lernen, daß nur das Reych der Ideen ewige Lebenswerte einschließt, nicht der profane Realismus mit seinen vergänglichen Gütern, die nur greifbaren Nutzen tbringen. Zu dieser beglückenden Einsicht vermögen sich, UHU'sei Dank, auch Menschen aufzuschwingen, die ihren profanen Beruf nicht in einem Gebiete der Kunst gefunden haben.

Dafür kann die SCHLARAFFIA in jeder Sippung eine Reihe von Beweisen bringen. Aus der; Begeisterung für die Welt des Schönen erwachsen dem Schlaraffen alle seine Tugenden Die Kunst wird ihm zum erquickenden Jungborn, der ihm bis ins Alter fröhlichen Jugendsinn spendet. Es wäre falsch und auch ganz unmöglich, bei jedem Jünger UHUS ein abgeklärtes Kunstverständnis und vollständisches Beherrschen der Kunstformen vorauszusetzen. Darauf kommt es in der. SCHLARAFFIA nicht in erster Linie an, so erstrebenswert beides auch sein mag. Die Hauptsache bleibt ein für- das Schöne empfängliches Gemüt, welches in alle Kunstdarbietungen sich einfühlen kann, herzlichen Anteil nimmt, und der ehrliche Wille, von Zeit zu Zeit etwas Schönes zu schaffen um den Schlaraffenbrüdern damit eine Freude zu bereiten.

Die Hochhaltung der Freundschaft als Grundsatz ALLSCHLARAFFIAS erweitert ihr Wirken Über den Kreis-gesellschaftlicher Unterhaltung hinaus. Es wäre aber unrichtig und nicht menschlich gedacht, wenn ein, neu Aufgenommener annehmen wollte, es würden ihm, nun sofort intime Freunde erwachsen Freundschaft darf nur der erwartender zu geben weiß, und geruh' wie in der übrigen Welt gilt es auch hier besondere Freunde zu suchen und um sie zu werben. Leichter aber Ist das gemacht denn die SCHLARAFFIA ist eine Vereinigung gleichgesinnter Männerperle müssen in reiferen Lebensjahren stehen, sichere Lebensstellung, haben und von unbescholtenem Rufe sein. So soll die Grundlage gegeben sein, sich hier vertrauensvoller als irgendwo anders dem einzelnen nähern zu können.

Gewiß, die Welt würde auch heute nicht weniger fortgeschritten sein gäbe es keine SCHLARAFFIA, und diese ist natürlich nicht die einzige Pflegestätte der Freundschaft, aber schon die Tatsache allein, daß Tausende von Jungen und Alten durch ein Band und durch die Überlieferung miteinander verknüpft sind, der Wert allein, daß in jeder Stadt der Welt wo Schlaraffen sind der fremde Schlaraffe sofort hilfsbereite Freunde findet das Bestreben endlich auf künstlerischen und literarischen Gebieten, die beide ernsthaft in den Reychen, gepflegt werden, den Mitgliedern etwas zu geben das alles spricht für Berechtigung der Schlaraffia und es kommt nicht von ungefähr, daß die große Mehrzahl der Schlaraffen gereifte Leute sind. Männer, die den jugendlichen Übermut weit hinter sich haben, die längst in Amt und Würden stehen und wer zu den CONCIL die lange Reihe der Alten und Ergrauten überblickte, die Sechziger und Siebziger und die noch älteren, die seit drei und vier Jahrzehnten der ALLSCHLARAFFIA angehören, der konnte unmöglich mit einer, Ulkgesellschaft das Ganze etikettieren, sohdern er mußte sich sagen, daß die Wurzeln der Schlaraffia viel tiefer sitzen und daß der schlaraffische Gedanke nicht nur der Person, sondern auch dem Herzen mancherlei zu geben weiß.

Diese Alten haben im Schlaraffenreych die stille Insel gefunden, wo Freude und Heiterkeit herrscht und gerade sie finden hier das Mittel, trotz der Last der Jahre, sich Jugend im Herzen zu bewahren. Die große Kunst des Lebens besteht darin, daß einer den andern verstehen lernt und die beste Lehre heißt: sich in die Verschiedenheit der Menschen finden.In ausgelassenster Weise soll sich der Schalk HUMOR auf UHUS Burgen tummeln, je toller er wird und je weitere Kreise er zieht, desto besser.Nie aber darf er zum offenen Spott werden, denn er soll ja den Bruder nicht verletzen, sondern erfreuen. Besonders geistige Überlegenheit muß sich Zügel anlegen, damit sie sich nie als herabsetzende Parodie und giftige Satire oder gar als kränkende Mißlaune zeigt, sondern immer nur im Gewande gutmütiger und liebevoller humoristischer Ironie.

Eine feste Grenze setzen dem schlaraffischen Humor auch die Gesetze der Kunst. Der Scherz muß da haltmachen, wo das Unschöne beginnt. Diese Grenzwacht wird auch am sichersten dafür sorgen, daß niemals zweideutige Scherze und Zoten aufkommen können.
Echter schlaraffischer Humor st ein Kind des Optimismus. Daß dies die beste aller Erden, muß ja in allen Dingen des Schlaraffen felsenfester , Glaube werden und bleiben. Nur in ihm kann sich eine ungekünstelterkindliche Heiterkeit entwickeln. Und diese ist es in erster Linierwelche den Schlaraffen bis ins Greisenalter jung und frohgemut erhält.

Auf dem Boden des Pessimismus gewachsen wird die Fröhlichkeit in bösen Tagen fast immer zum, sogenannten Galgenhumor. Dieser ist eine von den vielen' Mißgeburten des profanen Lebensrauf UHUs Burgen hat er nie Heimatrecht gehabt. Ritter Heimgarten der. GRAZIA profan Peter Rosegger schreibt:
"Die Durchschnittsmenschen im Banne ihrer verrotteten, Sitten und Gewohnheiten sind auf die Länge nicht zu ertragen, sie sind und machen ledern über die Maßen, aller Schwung hat aufgehört der Witz hat keine Seele mehr das Gemüt ist blöde und träge der Humus naiver Freude versteinert sich zur kalten, harten Vernünftigkeit. Wie lechzt man in solcher Wüste nach einer Oase, wo von frischem Hauche des Olymps belebt, der `Geist 'einmal auf, dem Kopf stehen und 'die Beine in die Luft recken darf, wo das Herz einmal recht von Herzen pudelnärrisch sein darf wo der sonst unter Sorgen ernsthaft und gebückt einherschreitende Mann wieder einmal kindliche Spiele zu treiben weiß und sich. daran ergötzte als ob er wirklich wieder einer ihrer Liebling Gottesfein Kind geworden wäre. Dieses Bedürfnis im Menschen war Ursache, daß die Schlaraffla so beispielloses Wachstum erfahren hat, wie keine zweite der Geselligkeit lebenden Körperschaften auf der ganzen Welt."

Manche, die im Leben durch eine unglückliche Veranlagung nur schwer Anschluß finden, haben sich schon in diesem Kreise leicht zurecht gefunden. Sie haben sich zu ganz anderen Menschen entwickelt. Viele, wurden von innewohnender allzugroßer Schüchternheit, die oftmals hemmend wirkt, geheilt und Oben ihre geistigen Fähigkeiten in zuversichtlichen Selbstvertrauen. So ist schon manche schlummernde Begabung ans Tageslicht gezogen und konnte sich entfalten.

Zu den entschiedensten Charakterzügen der Schlaraffen gehört die Wahrhaftigkeit. Wahrhaftigkeit in Wort und Wesen. Sein ganzes Verhalten muß immer so, sein, daß jeder, der mit ihm verkehrt, mit untrüglicher Sicherheit weil die Wahrheit ist ihm heilig. Darauf allein gründet 'sich das Vertrauen, ohne das es keine Freundschaft gibt. Die Wahrhaftigkeit adelt alles und selbst der Lump ist, wenn er aufrichtig ist, noch immer sympathischer und weniger gefährlich als ein verlogener Tugendbold. Die Rede des Schlaraffen sei also immer wahr und ohne Falsch. Wie steht es, aber mit dem Schweigen? Wenn auch einerseits die Geschwätzigkeit dem Wesen der Wahrhaftigkeit fremd ist, so kann anderseits wieder das Schweigen zu unrechter Zeit auch ein Fehler sein. Allein die Frage ob in einem bestimmten Falle zu reden oder zu schweigen sei, kann oft eine recht delikate sein. Für solch zweifelhafte Fälle aber gibt es einen verläßlichen Führer und Leitstern das ist der Takt.

Nicht jener äußerliche Takt, der nur des Unschickliche vermeidet, sondern der Herzenstakt, der auch das Unzarte vermeidet. Freilich lernen läßt nur der äußerliche Takt, den man sich durch lange gesellige Übung aneignen kann, der Herzenstakt läßt sich nicht erlernen den hat man oder man hat ihn nicht
Das sind die wesentlichen Grundbedingungen der Freundschaft, wie sie die Schlaraffia verlangt, jener Freundschaft die uns durch den Umgang mit Gleichgesinnten kräftigt und zur Lebensarbeit tüchtiger macht, jener Freundschaft, die nicht nur fürs ganze Leben, sondern noch übers Grab hinaus dauert, denn ein edler Mensch zieht edle Menschen an und weiß sie festzuhalten.


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Der Ritter WICHTERL der überragende
profan Opern Inspizient in Linz.
Ritter WICHTERL schreibt an seinen Freund Ritter KAPETAN.

R.G.u.H.z.! Linz, 2 des Lenzmond 114

Verehrtester Freund und Gönner KAPETAN der Globetrotter!

Ja das hast Du eben davon, wenn nicht genau zuhört was der liebe WICHTERL erzählt! Ich bin wie bereits mehrmals erwähnt in Linz Operninspizient (das sind Theaterstücke in denen gesungen wird)und habe mit den Sprechstücken Gott sei Dank nichts mehr zu tun. Da ich selbst über 10 Jahre Schauspieler war, kann ich beurteilen wie schlecht oft Vorstellungen dieser Sparte sind und daher wundert es mich gar nicht, daß Du nicht sonderlich begeistert warst. Von der reizenden Figur das Stubenmädchens abgesehen, sind unsere Schauspieler wirklich nicht besonders und außerdem habe ich ja auch nicht mitgespielt. Aber es freut mich, daß Du beleidigt warst! Deine Versprechung von wegen ausgedehntem Plausch und anschließend sogar nach Linz bringen nehme ich nicht ernst, denn Papier ist geduldig und dann hättest Du die Gelegenheit ja sowieso nur dazu benützt um mich wieder zu kränken und beleidigen. Hab ich das notwendig?

Zu Deiner rovokativen Frage, seit wann ich mich nicht mehr gemeldet hätte, kann ich nur hohnlächend sagen zu EHE Neujahr, mit einem Grußwunschgedicht samt Zeichnung an das ganze Reych. Wie ich unseren Kantzelar kenne hat er es entweder gar nicht verlesen oder-nur eine seiner bekannt kurzen Bemerkungen darüber gemacht. Das wollte ich Dir nur mitgeteilt haben. Umgekehrt kann Ich nur sagen das Reych Dein Kurzbericht über .den Faschingsball unseres Reyches mit seinen liebreizenden Burgfrauen hat mich erschüttert. Na' ja wenn man ein so junger Springinsfeld ist wie Du, dem sind unsere Burgfrauen schön etwas zu überwutzelt. Aber auch Du eines Tages einmal älter werden Und wer weiß, ob dann die Nachfrage nach Dir nicht auch nachläßt.

Bezüglich Deiner plumpen Aufforderung Dir zu Deinem Geburtstag am 8. April zu schreiben, behalte ich mir die nötigen Schritte noch vor, um die richtige Beleidigungsform zu finden und Dir damit die entsprechende Freude zu bereiten. In diesen Sinne bleibe ich Dein
alter WICHTERL

Dies war der Brief den ich an die falsche Adresse geschickt habe, -und den mir die Post liebenswürdiger Weise wieder retourniert hat. Ich denke aber 'nicht im Traum daran Dir noch einmal einen neuen Brief zu schreiben und hoffe, damit meine Beleidigkeitsstufe ausgedrückt zu, haben. Der Irrtum mit der falschen Anschrift entstand nicht nur durch Senilität, wie Du in Deinem neuerlichen. Beleidigungsichreiben Dich auszudrücken beliebst, sondern weil ich meine Lesebrille nicht aufgesetzt habe und der Stempel ( den Du wahrscheinlich selbst gebastelt hast ) so unpersönlich und unleserlich war, daß ich statt Rienößl- Windmühlgasse gelesen habe. Natürlich habe ich nicht bedacht, daß Du kaum in einer so vornehmen Gegend wohnen kannst und habe den Brief ohne vorherige Kontrolle des Vademecums bzw. Stammrolle, bzw. Telefonbuchs, zwecks Richtigkeit der Anschrift abgesandt. Na die Post hat ja richtig geschaltet und mir mein hochgeistiges Schreiben zurückgeschickt.
Jetzt zu Deiner mich hochbeglückenden Mitteilung, daß Du im April nach Oberösterreich kommen willst. (Mir bleibt auch nichts erspart). Die Telefonnummer die im Vademecum angeführt ist mit der Linzer Adresse Sandgasse 6 ist durch einen unerklärbaren Beschluß unseres Kantzelars1 die Wiener Telefonnummer Du kannst mir also höchstens durch die Theaternummer Nachricht hinterlassen- ( falls-Du einen. Portier erwischt der nicht vergißt und Dir geistig folgen folgen kann ). Am sichersten wäre eine kurze Beleidigungskarte an meine Adresse, die erreicht mich auf jeden Fall und falls ich keine Vorstellung am Abend habe, bin ich mit überschäumender Freude bereit, mich von Dir beleidige lassen, daß Du mich etwa einladen würdest nehme ich ja sowieso nicht an!
Deine Schilderung von der lauten unaufmerksamen Ursippenfeyer in der OVILABIS zeigt wieder einmal was wir für ein Reych sind, wir auf der Mauer!
Na und Deine Bemerkung wie wir uns im Reych Ruhe verschaffen, mit der quasi Droung. "gleich kommt der WICHTERL !" –war ein Rohrkrepierer denn das ist nur ein Lob für mich, wenn das Reych ruhig und aufmerksam ist, wenn der WICHTERL die Rostra verschönt und wertvolle Fechsungen in einmaliger Art und Weise Vorträgt!.

So jetzt weißt Du es! In diesem Sinne nochmals die
beleidigsten Grüße von Deinem WICHTERL.


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R.G.u.H.z.! am 15.des Lenzmondes a.U.114
Mein lieber Freund WICHTERL !

Da ich Dir von hier aus keinen Roßapfel Deinen Briefkasten werfen kann, damit endlich Was drinnen ist, muß ich Wähl oder übelschreiben. Ich bevorzuge, das Zweite, de Du ja sonst nicht die Freude hättest, beleidigt zu sein. Ich hoffe, daß Du Dich genügend geschämt, hast und kann nur sagen, daß die Senilität eben bei einem früher und beim Anderen erst später, kommt. Bei Dir scheinbar früher (und ich hoffe sehr, daß Du diese Worte auch als Beleidigung auffasst)
In der Hoffnung, Dich möglichst ausgiebig beleidigt zu haben, verbleibe. ich KAPETAN.


R.G.u.H.z.
Mein lieber Allerwertester!

Ich beglückwünsche Dich zu Deiner Willenskraft, mit welcher Du meine Sendboten ertragen hast übrigens den Letzten dieser Reihe, welche aus, therapeutischen Gründen gestartet wurde. Mein letzter Sendbote war absichtlich überzogen um als letzten Test zu probieren, was Du Alles ertragen kannst, ohne ernstlich beleidigt zu sein.
Erinnere Dich nur, wir bekamen in der MAUER einen lieben langen Freund mit einen Haufen guter und einer besonders schlechten Eigenschaft u.zw. Du warst immer, und ewig beleidigt, angerührt und mimosenhaft empfindlich obwohl Du: wissen mußtes, daß das Anpflaumen bei uns direkt ein Freundschaftsbeweis ist. Es gibt auch welche, die nie angepflaumt werden-aber ich möchte nicht mit ihnen nicht tauschen. Und diese Empfindlichkeit mußte man Dir abgewöhnen, weil Du am meisten darunter gelitten hast. Statt zurückzuhauen wie in Deinem jetzigen Sendboten (bravo), hast Du Alles in Dich hineingeschluckt und warst traurig.-Darum habe ich mir die Mühe gemacht und Dir immer stärker werdende Dosen verpasst bis ich Dich nun endlich (oh Gloria und Viktoria) als geheilten und normalen Schlaraffen aus der Therapie entlassen kann,
da Du nun gelernt hast nicht Hiebe zu empfangen, sondern auch welche auszuteilen. Bleib weiter so mein Freund und glaube mir, daß es nicht immer so einfach war auf einen lieben Freund loszugehen.-Leider wird ja nunmehr unseren Sendboten die gewisse Würze fehlen, aber der Endzweck ist ja nun erreicht.
So mein lieber Freund, ich kann Dir verraten daß min der heutige-Sendbote recht schwer gefallen ist, denn es hätte so viele Ansatzpunkte für Bosheiten' gegeben und ich mußte Alle unterdrücken.-

Sei herzlichst gegrüßt von Deinem KAPETAN.


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R.G.u.H.z.! Lenzmond a.U.14

Viellieber einziger und wiklicher Briefbeantworter
Ritter KAPETAN der Globetrotter

Vorerst möchte ich zum, Ausdruck bringen, da6 Deine Erklärung ich sei ewig beleidigt und dünn angerührt' gewesen nur für die erste Jahrung gilt, denn da war ich vor Ehrfurcht und infolge meiner angeborenen Schüchternheit viel, zu aufgeregt um zurückzuschießen. Aber wie Du ja selbst zugibst hat sich das jetzt gegeben. Ich wage zu behaupten schon nach meinem Ritterschlag aber man soll älteren Menschen ja nie Widersprechen- und-daher hast Du recht! Allerdingi daß Du mich in Deinem 'letzten Sendwisch als Deinen „Allerwertesten“ titulierst, hat mich natürlich wieder gekränkt!! Des geht zu weit! Aber in meiner übermenschlichen Güte sehe ich darüber hinweg. Ich verzeihe Dir!
Dein alter WICHTERL.

Das war Freundschaft in der Schlaraffia. Ein alter Recke KAPETAN seid a.U. 93, Schatzmeister im Reyche AUF DER MAUER, Burgverbesserer, Burgvogt.


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Das Reych AUF DER MAUER

 

hatte einen Künstler des Gesanges der es mir wert erscheinen läßt, ein Lebensbild desselben zu bringen.
Ritter TAMINO der Mozärtliche
profan Opernsänger Willi Friedrich

Wir Schlaraffen sind in der glücklichen Lage in den Gefilden der Musen immer wieder glanzvolle Solitäre unser eigen nennen zu dürfen und so hatte das Reych AUF DER-MAUER einen Tenor der in gutem Sinne die Lyrische mit dem Heldischen zu verbinden vermochte und über, die innigsten 'Töne des Herzens bis euch über die strahlenden der entfeeeelten Lebensfreude verfügte. Dieser, " unser "1.enor, hieß:. profan Willi Friedri-ch und trug den Ritternamen TAMINO der Mozärtliche.
Willi Friedrich wollte eigentlich Cellist werden aber-ein richtiger Wiener trägt das Herz eben lieber auf der Zunge als im Handgelenk und der Tenor war nicht zu zügeln. Willi ließ seine Stimme bei Professor Wild ausbilden, der Tochter einer berühmten Sängerin, die mit Johannes Brahms befreundet war. Der erste Auftritt nach seiner Ausbildung erfolgte in Troppau der früheren Hauptstadt von österreichisch. Schlesientals Alfred in der "Fledermaus", dann folgte die Partie des Ernesto in Donizettis '1 Don Pasquale ". 'Dann führte die Straße des Erfolges an die Wiener Staatsoper. Später ging es weiter nach Bern, Wiesbaden, Mannheim, Zürich und Essen bis er endlich der Bühne Valet sagte, um sich in seiner Heimatstadt Wien niederließ.

Aber noch immer war er für Gastspiele zu haben wie früher in aller Herren Ländern für Konzerte und Oratorien, für Radio und Fernsehen Und wo man ihn auch hört liegt ein Blumengarten in der Luft. Das Repertoire von Friedrich war groß. Es gäb kaum eine anspruchsvolle Opernpartie, die er nicht gesungen hatte. Am liebsten aber hat er Mozart interpretiert und man hat ihn oft als besten Mozartsänger aller Zeiten gelobt.

Anno Uhui 94 wurde TAMINO Knappe des hohen Reyches MANINHEIMBIA. Sein Pate war die damalige Herrlichkeit FIGARO der Kulissenspuk, auch Opernsänget am Natlonaltheater MANNHEIM eingesetzt. Dann kam der Sprung nach Zürich und in die hohe TURICENSIS als Knappe 267. Am 12.des Lenzmond a.U.96 wurde er zum Ritter TAMINO der Mozärtliche geschlagen. Nach seiner Rückkehr nach Wien wurde TAMINO im hohen Reyche AUF DER MAUER Sesshaft.

Wann auch immer der Ritter TAMINO die Rostra Lx)stieg, war es als wäre Caruso in der Burg und so trägt er unter anderen auch den Titel „Meistersinger vom Helenental " und Fürst II von Sang und Klang ".Man mußte ihm nie lange bitten den Freunden etwas zu Gehör und zu Gemüt zu. führen. Er sang gerne und freute sich, wenn er Freude machen konnte. Er war eben nicht nur ein guter Künstler, sondern auch ein sehr guter Mensch und damit ein ebensolcher SCHLARAFFE.


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944.Sippung

 

am 5.des Lenzmond a.U.114
wurden die Herren Dr.Ludwig Horst, Wirtschaftsprüferi und
Moissl Josef, Bankdirektor, lt.§25 des Spgl. auf die Prüflingsliste gesetzt.


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947.Sippung


am 26.des Lenzmond a.U.114 Ritterschlag
Fungierender Hkt. BANATOM
Der Junker CARL wurde zum Ritter SCHLAGNACH wost wüst,
der Junker FRITZ wurde zum Ritter SCHNEID der Gitt-arier
feyerlichst geschlagen.


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Am 31.des Lenzmond a.U.114 fand die Freundschaftssippung des hohen Reyches JUVAVIA mit dem Reych AUF DER MAUER in Salzburg statt.

Es wurde vor diesem Reychsausritt in die hohe JUVAVIA von der Hkt.OL CLEAR eine Charakterisierung der Maurer Sassenschaft, welche an der Freundschaftssippung teilnehmen, an das Reych JUVAVIA gesandt. Man wollte ja die Sassen der h. MAUER kennen und es sollte Anlass zu einer gelungenen Freundschaftssippung werden.Es wurde also mit geteilt:

OK BANATOM, - Unfallchirurg von Beruf, trägt einen roten Schnurbartoboshafte Zungen behaupten, sein Großvater muß ein Seehund gewesen sein.Ist das erste Jahr am Thron, hat aber großartig eingeschlagen.Kommt nie mit dem eigenen Stinkroß zur Sippung um sich ausgiebig dem Genuß der Lethe hinzugeben.Setzt seinen Stolz darein am längsten nachzusippen, was ihm auch fast immer gelingt.Dem Vernehmen nach von Wiede Taxifahrern zum Ehrentaxler vorgeschlagen.Hat zwei Burgknäpplein und zwangsweise natürlich auch eine Burgfrau.Wichtigstes Familienmitglied ist ein Hund, dessen Rasse unbekannt ist und der alles darffwurde als Wollknäuel aus dem Tierasyl geholt.

K KARI-KATER. Karikaturist von Beruftwird bald 20 Jahrungen Kantzellar sein.Betreibt seine Würde als Kantzellar recht großzügig.Fertigt fast von jedem Vortragenden eine Karikatur an, hat meines Wissens in den letzten 15 Jahren keine einzige Sippung des eigenen Reyches versäumt.

M DON-ALA-NOVA. Betriebsleiter eines der größten Autohäuser Wiens. Ein ganz stiller Sasse.Seine Berichte als Marschall in den Schlaraffiaden sind berühmt berüchtigt. Führt Statistiken über Anwesenheiten der Schlaraffen nach Brillen-Glatzen-Scheitelträgern, Schuh und Handschuhgrößen etc.etc.

Sch KAPETAN. Nimmt das Amt als Schatzmeister äußerst ernst, hält den Schatz vorbildlich in Ordnung und nimmt jede mögliche und unmögliche Gelegenheit wahr, den Schatz zu vermehren überdies nimmt er die Bürde des Burgvogtes auf sich und hat die Burg in Tag und Nachtarbeitfauch einige Sommerurlaube wurden geopfertf zu einer der schönsten Burgen des Uhuversums gemacht.

BALDUR, stippt nicht regelmäßig da er, nach seinen eigenen Angaben als Staatsbeamter nicht zum Atemschöpfen kommt Absoluter Hausherr. In seiner Heimburg ist ein Dackelweibchen.

ULAVIMED, praktischer Arzt. spielt mit Inbrunst und wechselnden Erfolg am Clavizimbel. Begeisteter und ausrittsfreudiger Sasse. Fährt mit Vorliebe riesige amerikanische Autos.Hat riesige Händefein herzhafter Händedruck von ihm läßt einem vor Schmerz aufschreien.

7. BAMBI, Erbmarschall, vor zwei Monden feyerten wir seinen 90.Geburtstag.seine Vitalität ist unglaublich. Erklimmt noch oft die Rostra und trägt lange Gedichte auswendig vor. Spielt nach jeder Sippung (er versäumt keine) Karten und spielt seine Partner aus.

CLACIS, einer der ganz stillen Schlaraffen, wie sie es in jeden Reych gibt, sippt immer, und dient dem Reych in unauffälliger Weise Profan Kleiderfabrikant, Betrieb im Waldviertel.

IMMERHANS, ebenfalls ein stiller , aber sehr eifriger Schlaraffe, sippt immer und ist aufopfernd hilfsbereit, profan Betriebsleiter eines Wiener Großkaufhauses. Er ist Vortragsmeister mit oft vielen Sorgen.

LAOTSELACH, profan der Chef der Zollfahndung Wien. Kaufleute gehen ihm besser aus dem Wege. Auch ein Staatsbeamter, welcher unter der Arbeitslast fat zusammenbricht, ein guter Fechser.

MACABERICH, profan Apotheker Oppositionssprecher einst, jetzt Hofnarr ohne ihm wäre unser Reych kein ReYch. Selne Zwischenrufe sind zahllos und jede Bemerkung ist ein Erlebnis für sich. Wenn MACABERICH verhindert ist, fragt jeder warum ist er nicht da? Um Gotteswillen was ist mit ihm? Die Idee seines Ritternamens MACABERICH stammt von Ritter BIMBO. Er ist auch ein Meister des Schüttelreimes.

MUSS I KUSS, einer der letzten drei noch lebenden Erzschlaraffen unseres Reyches.Besitzt unzählige Ringe der schlaraffischen Uhrungen und hat Jahrelang keine einzige Sippung der MAUER versäumt.Ist begeisteter Heurigenbesucher und verschleppt mit Erfolg nach jeder Sippung das halbe Reych zum Heurigen und behauptet nachher nur aus Höflichkeit mitgegangen zu sein.

SCHNORBERT, profan Inhaber einiger Schreibmaschinengeschäfte, seit 14 3ahrungen Oppcsitioneller. Eine der Stützen der MAUER.Liebt den Tratsch und sieht sich gern als graue Eminenz unseres Reyches. Er liebt schnelle Autos und liebt seinen Landsitz im Raxgebiet über alles, noch mehr seinen 13 jährigen Hund Axl, welcher, wenn er ein Mensch wäre sicher als homosexuell zu bezeichnen wäre SCHNOBERT liebt aber seine Burgfrau auch und ist überdies der Schwiegersohn unserer Erbherrlichkeit WANDERER.

TRANSPARENT, profan Architekt, hat den Wiener Trabrennverein umgebaut. Ständiger Begleiter und Kutscher unseres 90-jährigen Ritter BAMBI. TRANSPARENT ist Bastaritter und hat nach seinen Worten den Beruf verfehlt, er hätte von Beruf Schlaraffe werden sollen.

TUATS-WEH, profan Dentist, immer zur Stelle wenn SCHLARAFFIA ihm braucht und das ist sehr oft der Fall. Auch profan hilft er gerne und jederzeit uns Schlaraffen, nur tut es sehr weh.
16. WICHTERL, Theaterinspizient in Linz, kommt auf die MAUER wann immer nur möglich. Hat auf Brund seines kleine Wuchses, an die 1.909 öfters Minderwärtigkeitskomplexe. Wenn die MAUER ihm braucht fachst er in Prosa, in Reimen singt,ist ernst,ist heiter und sogar der Nikol° bei der Kinderweihnachtsfeier, kurzum ein Allrounder.

ZORRO, eines unserer Glanzstücke. Mit seinem brutalen Charme erreicht er alles was er will und er will für die MAUER und SCHLARAFFIA nur das Beste. Profan Unternehmer und Brotgeber von oft wilden Typen scheut er nicht sich auch zu prügeln, wobei er noch nie den Kürzeren zog, obwohl er der meist verwundetste Offizier des zweiten Weltkrieges ist. Mit Holzbein schlägt man doch besser um sich. Als Ausrittsmeister hat er sich unvergessliche Verdienste erworben.

Zum Schluß bleibt der Verfasser dieser Charakteristiken. Wie Ihr diesen geschriebenen Kauderwelsch entnehmen könnt, ein stiller in sich gekehrter Mensch und schlichter Beobachter.I ch behaupte zu Recht die schönste Herrlichkeit des UHUVERSUMS zu sein,i st ja auch keine Kunst. Versuche mich auch als Geiger vor dem Reyche, welcher Umstand den Sippungsbesuch stark drückte.


Das wär's
OL CLEAR
Sicher unter einem guten Stern stand das Unternehmen, das am 31.des Lenzmonds in der Festspielstadt Salzburg im großen Saal des Kongreßhauses in Szene ging.


Die Freundschaftesippung

JUVAVIA AUF DER MAUER


Der erste Eindruck: 'Die .ganze-JUVAVIA war im Einsatz und mit Engagement bei der Sache um dieses gut vorbereitete Treffen ,zu einen schlaraffischen Festspiel zu machen. Was konnte da schief gehen? Der Erfolg war ja programmiert.
Hinter dem von grünen Pflanzen umrankten Thron zierten der Reihe nach die rotweiße Flagge des Landes Salzburg, die weiß-rot-goldene des hohen Reyches JUVAVIA, die blau-gelbe unserer ALLMUTTER PRAGA, die weiß-blau-weiße des hohen Reyches AUF DER MAUER und die weiß-rote der- profanen, Stadt Salzburg die stattliche Festburg, Herrlichkeit PARODIST für das hohe Reych JUVAVIA feierlich
für diesen Festabend in Besitz nahm. Sechs Fanfarenbläser kündeten musikalisch den Einzug der juvavischen Würdenträger an. Eine Minute stillen Gedenkens Warliitter-BIMBO, Ehrenritter des hohen Reyches AUF DER MAUER gewidmet, der vor kurzem gen AHALL geritten und am Zustandekommen dieser großen Freundschaftssippung wesentlich beteiligt, dieses Fest nicht mehr erleben konnte.

OÄ OL CLEAR dankte unter starker Beifall für den herzlichen Empfang der Maurer Sassen, seitens des SRA Erb O FASSL in Begleitung von Landeskantzler Ritter PILGRAM für den Willekumm der die ganze große Festburg füllenden Sassen aus dreißig befreundeten Reychen den-Reigen der‑ durchwegs anspruchsvollen Vorträge eröffnete das Burgknäpplein des Ritter GUHSI vom h.R.VINDOBONA-Wolfgeng Guhswald mit einem erfrischenden Frühlingsgruß.
Der junge Künstler gab am darauffolgenden Sonntag im Mozarteum eine Orgelmatinee mit 'Werken von Bach, Mozart, Beethoven ti.e.pdie er mit einer. freien Improvisation über ein gegebenes Thema erfolgreich abschloß.

Mit der humovollen Aufforderung „Burgfrauen, hört! Schlaraffen und männlicher Troßhört nicht!",begrüßte Erb O­PERUCKELES die vielen Burgfrauen und - maidlein.
OK BANATOM überreichte OÄ TILL sodann die Insignien des Botschafters des hohen Reyches AUF DER, MAUER und zahlreiche Auszeichnungen für verdiente Sassen des Reiches JUVAVIA.
Der zur Berichterstattung zur Verfügung ste= hende Raum,in Chronik zu setzen,läßt leider eine ausführ= liche Würdigung der vielen mit großem-Interesse und Beifall aufgenommenen Fechsungen nicht zu,ao daß bloß die Namen der mit lebhafter Zustimmung bedankten hier festgehalten seien:
Ritter BARY TONIO, CHARLEY-STRIESE, DICKERL, C HIPPEIS, OK HUMANIST, Ritter LEON CRAWALLO, C LIEDER'LICH, Ritter LIXL, Rt.MINNE-MAXL,. ErbO 'PARODIST, Rt.QUACK, Rt.UFF und Junker NIELS.
Als Ritter LACH A BISSL des hohen Reyches VINDOBONA im Saal anwesend entdeckt wurde, konnte es nicht ausbleiben, daß-er spontan zur Wiedergabe seiner selbsterlebten "Kerzenstory" auf die Rostra mußte. Vielgefragt waren wieder die lustigen Karikaturen zahlreicher Rostranten, die der Maurer Kantzier unermüdlich zeichnete.
Am darauffolgenden Morgen lud " MAUER " zum Frühschoppen auf der alten Veste Hohensalzburg.Gar bald hatte sich der Wappensaal im Festungerestaurant bis,auf den allerletzten Platz gefüllt.Auf einen ad hoc installierten Thron sorgten launige Wechselreden und pointengeladene Debatten,geflüstert von OÄ TYLL, verdolmetscht von OA OL CLEAR, erwidert von OK BANATOM und ErbO PARODIST,s owie eine weitere Reihe von Vorträgen, sofort für eine gar fröhliche Stimmung, die keiner Steigerung bedurfte. Ausklngend in dem von allen gesungenen EHE-Lied fand das in, jeder Hinsicht geglückte schlaraffische Fest einen harmonischen Abschluß.

So ergänzte diese Hohensalzburg-Krystalline das unvergessliche, gewordene schlaraffische Freundschaftsetreffen im glanzgewohnten Kongreßhaus der Festspielstadt Salzburg, das die herrlichen Bande der Freundschaft, die sich nach Ottenstein im Vorjahr und nunmehr in Salzburg gebildet haben - wertvoll unterstützt durch den motorischen Ausrittsmeister Ritter ZORRO , des hohen Reyches AUF DER MAUER - sicherlich weiterhin festigen werden.
Und es wurde auch in der weiteren: Zukunft so gepflegt.


Freundschafts Sippunq AUF DER MAUER JUVAVIA


Vortrag des Ritter UFF aus dem Silberwald.
In der hohen JUVAVIA geisterte die Mär-
Die von der MAUER die kämen hierher
ja weil die JUVAVIA einfach famos ist
und weil AUF DER MAUER doch nicht.viel los ist.
Drum seien die Recken hinter der Mauer:
nach dem Ritt in die Fremde stets auf der Lauer.
Es begehren die Völkerferne im Osten
die westliche Hochkultur zu verkosten- und diesbezüglich,
das wissen.die meisten,.
vermag die JUVAVIA manches zu leisten.
Da gibt's Festspielgrößen und Professoren
mit Schulweisheit faustdick hinter den Ohren.
Säuferhelden und Glatzensteiner‑
Nibelungenschänder ist freilich nur einer.-
Feuerwehrmänner, mit Löwengebrüll
und Weise und Narren soviel man nur will.
Heroen der Kunst und Giganten des Geistes,
das heutige Sippungsprogramm beweist es.
Ja, Stars und Starlets und andere Nieten
hat die JUVAVIA zu Fabrikspreisen anzubieten.
Drum,liebe Mauren,wird es euch behagen,
zu hören,was unlängst sich zugetragen.
Als kürzlich- wie es UHU so will-
unser Oberschlaraffe Hans NAVRATIL
wegen eines arroganten und bösen
Juvaviasassen sehr böse gewesen,
er hat das anscheinend nur schwer überwunden,
da war er ganz plötzlich total verschwunden.
UHU barg sein Haupt,der TYLL war nicht da,
was wird ohne TYLL aus JUVAVIA ?
Wir waren in Sorge,da ging etwas schief!
Man engagierte REAL als Privatdetektiev.
Der entdeckte den TYLL,und der TYLL hat gelacht:
11 Ihr glaubt,ihr habt mich auf die Palme gebracht,
keine Spur und ich sag's ohne Trauer,
ihr brachtet mich lediglich auf die MAUER.
Dort war es so schön,ich hab mich erholt,
und hab von dort garnicht mehr fortgewollt,-
was gibt's da zu erleben,was gibt's da zu sehen
hört Freunde,ihr werdet mich gleich verstehen!
Da gibt es zum Beispiel den KARI, den Kater,
seit zwanzig Jahren des Reyches Vater als Kantzellar.
Wenn er manchmal auch träumt:
Er hat fast noch nie eine Sippung versäumt.
Für die Burg und den Reychsschatz-seht einmal an –
hat die MAUER einen eigenen KAPETAN 1
Und wer immer die Burg und den Mammon betrachtet,
da ist keiner,der den KAPETAN nicht sehr hoch achtet.
MACABERICH als Hofnarr und Apotheker,
fällt manchen im Reych schon auf den Wecker,
als BIMBO's Freund ist er uns teuer,
sein Geist,sein Witz sind ungeheuer'
Und fachst er mit raffinierten Mitteln,
so müssen sogar seine Reime sich schütteln.
Ich hab,liebe Freunde,das nicht erdichtet,
ich erzähl nur,was der TYLL hat berichtet.
Daß ich den Faden nicht verlier:
Der Schönste im Reych,das ist der OL CLEAR.
Ihr ahnt es ja gar nicht,wie einem zumut ist,
wenn einen man trifft,der wie dieser so gut ist.
Er war es nähmlioh der mich ungeniert'
über die MAURER Mysterien hat imrcrmiert.
Versiegt ihm einmal' sein gewaltiges Wort,
setzt er seinen SchMus auf dem Seufzerholz fort,
womit. er,was von der Sippung noch bleibt,
mit Sicherheit aus der Burg vertreibt.
Der Erb-Marschall BAMBI ist der Nestor des Reyohes,.
nur selten im UHUVERSUM gibt's etwas Gleiches.
Vor kurzem begab sich das Große und Rare,
BAMBI der Grenzer war neunzig Jahre!
Doch glaubet nur ja nichtper sei schon verteppt ",
er spricht alle Fechsungen ohne Konzept!
Das alles wie gesagt, nicht erdichtet,- ich sag euch nur was der TYLL berichtet.
Ja, AUF DER MAUER., da sind noch viele,
die froh sich geiMilden zum heiteren Spiele.
Der Erzschlaraffe MUSIKUSS,
der wider Willen zum Heurigen muß,
der Ritter BALDUR mit seinem Dackel
und so mancher andre begabte Lackel,
und LAOTSE, der lacht wenn nach Schmugglern
er fahndet sowie Rauschgift
und Mädchenhandel er ahndet.
Und BAMBIs Begleiter, den jeder gut kennt,
der Berufsschlaraffe, der TRANSPARENT.
IMMERHANS der Vortragsmeister,
der Ausrittsmeister ZORRO heißt er.
Fürwahr die MAUER wäre arm
gäb es nicht seinen brutalen Charme,
rauft rostfrei mit Rowdys bis Alufit' Messer,
Ja, mit einem Holzbein schlägt man-sich besser!
Ich wiederhole, das ist nicht erdichtet,
ich gebe nur wieder, was der TYLL berichtet.
Jetzt aber kommt,-UHU schau oba !‑
Der Reychsmarschall DON ALA NOVA.-
Er führt Sassen Statistik nach Brillen und Glatzen,
nach Länge der Scheitel, der Schuhe und Pratzen.
Daß ich die Liste noch ergänzt,
da wäre der SCHNORBERT,' die graue Eminenz.
Da ihm verwehrt ist der Weg auf den Thron,'
macht er in Eifer die Opposition,
er liebt seinen Landsitz und liebt seinen Hund,
eine MAURER Stütze: vital und gesund !
Ritter CLAVIMED, der rauh und doch herzlich,
der Druck seiner riesigen Pranke ist schmerzlich.
Er quält das Klavier und heilet die Krenken,
die Zuhörer und die Verblichenen'danken.
Geduld,bald sind wir über den Berg,-
jetzt kommt noch der WICHTERL,der maurische Zwerg.
er fechset und singt und tanzet nicht minder und
spielt Nikolo für die maurischen Kinder.
Daß ich nun endlich zur Ruhe komm,
der mit dem Schnauzbart ist BANATOM.
Es behaupten die Lästerzungen die bösen, sein Ahn sei ein rötlicher Seehund gewesen. Er kann riesige Mengen von Lethe vertragen und kommt daher nie mit dem eigenen Wagen.
Wiens Taxichauffeure,die ihn schon gut kennen, die woll'n ihm zum Schutzpatron jetzo ernennen.
Ihr seht,sprach der Tyll,ich sagt es euch gleich,-
die hohe MAUER ist ein herrliches Reych !
Wenn ihr Juvaven mich ärgert, so geh ich von hinnen.
Ihr könnt mich dann auf den Mauerzinnen
fröhlich sippend mit LULU und EHE
leicht wiederfinden im Park-Cafe.
Noch viel Ergötzliches wär zu erwähnen,
doch ich hör ihr klappert schon mit den Zähnen.
D'rum hast du Zores in Profanien,
fahr zur Erholung nach MAURETANIEN
und macht dich das eigene Reych einmal sauer
so fahr vertrauensvoll gegen die MAUER!
Man wird dich umsorgen,man wird dich betreuen, verjüngt kehrst du heim und beginnst wieder von neuem
Ritter UFF aus dem Silberwald.


950. Sippung, am 16.des Ostermond a.U.114


Erbwürdenfeyer. •
In dieser Sippung wurden lt. § 33 des Sp. die Ritter
FLECKERL zum Erb
GIGS zum Erb
HOBBY zum Erb
ROTSCHOPF zum Erb SCHNORBERT zum Erb
TAMINO zum Erb
TASTMANI zum Erb
TRANSPARENT zum Erb
TUATSWEH zum Erb
ZORRO zum Erb
durch die fungierende Herrlichkeit MOBIL erkürt.

In dieser Erbwürdenfeyer wird auch das Ordensfest abgeführt.
Ritter CENTONI wird zum Hausfreund der hohen MAUER.
Ritter SKETSCH erhält den Hausorden II.Klasse.
Ritter LASERZ wird Reychsziegelbewahrer.
Ritter HAFERL des hohen Reyches PAIXHANSLIA wird feyerlichst zum Ehrenritter des Reyches AUF DER MAUER eingekleidet.
mememmOOmmememe


951. Sippung, am 30.des Ostermond a.U.114


Schluß-Schlaraffiade, Wahlsippung.
Fungierender Hkt.OL CLEAR
Bei der Wahl wurden die Reychswahlwürden erkürt:

Für die Jahrung 114/115
als OÄ Hkt. OL CLEAR
Hkt. BANATOM,
OK Hkt. FLECKERL.
K KARIKATER,
M DON ALANOVA,
J CLAVIMED,
Sch KAPETAN,
C SOFF O KESS,

Der Oberschlaraffe MOBIL, wurde nicht mehr gewählt und mußte den Thron verlassen.
Laut §25 des Sp. wurde Herr Dr.Burker,Dipl.Ing. (14.4.1933) auf die Prüflingsliste gesetzt


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Während der Sommerung a.U.114 profan 1973
Schlaraffen hört!
Umflort die Banner und senkt das Schwert.
Nach langjährig geduldig ertragener Bresthaftigkeit hat unser
Ritter MERKANTIL der BUS Erb- Reychsschatzmeister i.R. Ehrenritter VINDOBONA am 10.des Brachmond a.U.114, im 70.Lebensjahr, den Ritt in die lichten Gefilde AHALLS angetreten. Die für Rtt.MERKANTIL bereits vorgesehene Ursippenfeyer kann nun nicht mehr durchgeführt werden.
Unvergessen wird uns seine von Erfolg begleitete Mitarbeit als Reychsschatzmeister bleiben, unvergessen aber auch in den befreundeten Reychen seine immer klaglose Durchfürung unserer Frühlings-Freundshaftssippungen, die seither im hohem Maße dazu beitragen, die schlaraffischen Bindungen durch persönliche Kontakte zu unseren Reyche weiterhin zu festigen und zu vertiefen.
Diese seiner Initiative zu dankenden alljährlichen Frühlingsausritte werden für immer mit dem Gedanken an den nun in AHALL weilenden Freunde verbunden bleiben.
Was an Rtt. MERKANTIL sterblich war wurde am Montag, den 18.des Brachmond a.U.114 auf dem Wiener Zentralfriedhof in der Feuerhalle der Stadt Wien, mit geistlichem Beistande den Flammen übergeben.


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Diese Jahrung sollte dem Reych AUF DER MAUER viele seiner besten Sassen nehmen. Kaum wurde ein guter Freund abberufen in die lichten Gefilde AHALLS, mußte das Reych schon wieder einen seiner besten Sassen verlieren. In der Sommerung a.U.114 verlor das Reych allein fünf Sassen, die sich in ganz besonderer Weise als Schlaraffen qualifizierten.
Wir dürfen diese Freunde niemals vergessen und sie ewig in Erinnerung behalten.

Unser Reych wurde neuerlich von OHO auf das Schwerste getroffen!
Noch unter dem Eindruck des unfaßbaren Geschehens stehend gab man die Kunde, daß
ERB-HERRLICHKEIT i.R.
UNSER INNERLICHT DER STEGREIFE
Ehrenritter des h.Reyches VINDOBONA und
Ehrenritter des h.Reyches BURCKHARDIA‑
profan Hans NICOLITS, in den Morgenstunden des 6.Heumond a.U.114 im 74.Lebensjahr in die lichten Gefilde AHALLS abberufen wurde.
Es wird in Worten niemals möglich sein zu sagen, welchen unersetzlichen Verlust unser Reych AUFDER MAUER erlitten hat. Wer ErbO INNERLICHT kannte, weiß um sein Beispiel uneigennütziger schlaraffischer Pflichterfüllung und Treue.
Seine immer wieder vom neuen vorgelebte wahre Freundschaft und jederzeit bewiesene Einsatzbereitschaft stärkten das Ansehen unseres Reyches.
Es wurde Abschied genommen von diesem wahren Freund am Montag den 16. des Heumond e.U.114 in der Feuerhalle der Stadt Wien. Die Beisetzung der Urne erfolgte am Donnerstag,den 19.7. auf dem Wiener Zentralfriedhof.


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Ritter UNSER INNERLICHT DER STEGREIFE
Komtur AVO, Urs, Erb, ErbO, Km, ER 24,266


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Im Erntemond 114 / profan im August 1973
muß das Reych AUF DER MAUER erneut die Banner umflohren und die Schwerter senken. Zum dritten mal in dieser Sommerung hat OHO auf das Schwerste zugeschlagen.

Nach langer schwerer Bresthaftigkeit, die ihn seit mehreren Jahrungen von unseren Sippungen fernhielt,hat unser
RITTER BOHRFEST der Hundling
profan Dentist Martin Zimmer,
am 12.des Erntemond a.U.114 im 79.Lebensjahr den Ritt in die lichten Gefilde AHALLS angetreten.
Ritter BOHRFEST war Urs, Ez, Erb, Km.(72)
Mit Erzschlaraffe Rtt.BOHRFEST verlor das Reych einen liebenswürdigen treuen Freund,der besonders in den schwierigen Aufbaujahren als Würdenträger einsatzfreudig mitgearbeitet hat. Was an ihm sterblich War, wurde am 17.des Erntemond a.U.114 auf dem Friedhof` in Mauer zur letzten Ruhe geleitet.


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Im Herbstmond a.U.114


OHO's Tücke hat uns nun zum vierten Mal in dieser Sommerung daran gemahnt, daß der Ablauf unseres Lebens ein stän= diges Abschiednehmen ist.Die lichten Gefilde AHALLS hatten in der Nacht zum 13.des Herbstmond a.U.114 einen der treuesten aufgenommen.
Völlig unerwartet traf das Reych AUF DER MAUER die unfaßbare Nachricht vom plötzlichen Hinscheiden unseres lieben Freundes
RITTER SCHLARAFFKA- das Krampelsteinchen.'Urs, Erb, ErbHfn,Km, profan Kommerzialrat Walter Schlafka.
Rtt.SCHLARAFFKA den wir seit dem Neuaufbau unseres Reyches nach der Uhufinsternis zu den Unsrigen zählen durften. Seine immer aktive Teilnahme am schlaraffischen Spiel, machten die Sippungen, denen er mit seinem schlagfertigen geistvollen Witz als unnachahmlicher Hofnarr sein persönliches Gepräge gab, unvergesslich.
Das Irdische des lieben Freundes Rtt.SCHLARAFFKA wurde am Mittwoch dem 19.9.a.U.114 auf dem Wiener Zentralfriedhof, zur ewigen Ruhe in die Erde gelegt.
Und noch einmal im Herbstmond 114 schlug OHO unbarmherzig auf das Reych AUF DER MAUER verlor wieder einen Sassen. In einem Trauersendboten wird dem Reych kundgetan:
Traurigen Herzens geben wir Euch davon Kundefda0 unser
Ritter SEPPL DER VOLLSCHLARAFFE
profan Josef Kovar, Verwaltungsdirektor der Volksoper i.R.
Träger des Goldenen Verdienstzeichen, am 13.des Herbstmond a.U.114 vormittags nach: geduldig ertragener langjähriger. schwerer Bresthaftigkeit.im 73,Lebensjahre unerwartet den Ritt in die lichten Gefilde, AHALLAS angetreten hat. Langandauernde Bresthaftigkeit, die ihm zuletzt nur mehr das Fortbewegen auf Krücken erlaubte hinderte ihn daran, die Sippungen zu besuchen.
Was an ihm sterblich war,wurde am 20.9.a.U.114 auf dem Wiener Zentralfriedhof'zureWigen Ruhe bestattet.
Ritter SEPPL war Urs, und seit a.U.73 Schlaraffe.


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953.Sippung, am 1.des Lethemond a.U.114


wurde unter Vorsitz des Oberschlaraffen Hkt. BANATOM die Eröffnungsschlaraffiade abgeführt.
Ritter FASERFIL wird fahrend gemeldet,
Anmeldung von Pilgern,
Herr Karl Scheibmaer durch Rt.FLECKERL
Herr Walter Baer durch Rt.FECHS, und
Herr Mitterhauser durch Rt. DON-ALANOVA.


Der Marschall berichtet:
72 Sassen, 5 Sassen fahrend, 66 Ritter,1 Junker, 3 Prüflinge
Schatzmeister: 177.823.- RM
150.000.- RM Pfandbriefe,
16.000.- RM Sparbuch,
Verleihungen: Ritter FLECKERL bekommt Erbwürde,
Ritter KAPETAN wird " Unser ",
Anschließend wird eine Trauerfeyer für die in der Sommerung verstorbenen Sassen des Reyches abgehalten.
Am Beginn der neuen Winterung gedachte also OI.BANATOM unserer während der Sommerung in Ahall eingerittenen fünf getreuen Sassen ErbSch. MERKANTIL,
ErbO.Unser INNERLICHT,
BOHRFEST,
SCHLARAFFKA und
SEPPL.

Der Fungierende der stark besuchten Trauersippung würdigte in seiner überaus herzlichen Gedenkrede besonders jenen Mann, der uns in der ganzen Zeit seiner Zugehörigkeit zu unserem Bunde wahres Schlaraffentum vorgelebt hat: ErbO Unser INNERLICHT der Stegreife, dessen unerwarteter Ahallaritt niemals die hinterlassene Lücke in unseren Reihen geschlossen werden können. An uns wird es liegeh, das Andenken an seine unwandelbare Treue und bewiesene aufrichtige Freundschaft immer wieder zu beweisen. Die zahlreichen Einritte aus befreundeten Reychen und Colonien zur
ERBWÜRDENFEYER von OK UNSER LIABA FLECKERL
zeugten von der großen Beliebtheit des jungen und dynamischen Jubilars, der unserem Reyche durch seine stets selbstlose Einsatzbereitschaft viele neue begeisterte Freunde dem Reych AUF DER MAUER zugeführt hat.

Diese Erbwürdenfeyer für Ritter UNSER LIABA FLECKERLfand in der
954. Sippung a.U.114 statt. (8.des Lethemond)
Leider findet der Chronist keine Aufzeichnungen dieser Festsippung vor, da auch kein Protokoll vorhanden. Doch findet sich glücklicherweise eine Niederschrift und die eine vortreffliche Beschreibung dieses einmaligen Sassen unseres Reyches, mir die Möglichkeit gibt dieses in der Chronik festhalten zu können.

Curriculum vitae von Ritter MACABERICH verfasst und gesprochen.
Ritter Hkt.OL CLEAR " Mein lieber Amtsbruder FLECKERL". Sicher eine außergewöhnliche Einleitung für eine Feyer, gelten aber diese Augenblicke einen außergewöhnlichen Schlaraffen, Unseren FLECKERL und sonst nix.
ALLES AN EUCH, lieber FLECKERL ist außergewöhnlich, es fängt bei der schlaraffischen Tugend an und hört bei der profanen Körpergröße auf.
Weil wir genau wissen wer vor uns steht, weil wir glauben Euch durch und durch zu kennentheben wir diese Feyerstunde delegiert auf diese, wir glauben sogar für die hohe MAUER eigenartige Art einzuleiten.

Aber auch das ist ein Teil unserer schlaraffischen Einstellung, denn nirgendwo anders liegen Ernst und Heiterkeit oder Ausgelassenheit und Besinnung so dicht beieinander 1 Wir plaudern sicher aus der Schule und bewegen uns sicher auf dem Pfad der Indiskretion, wenn wir sagen daß Ihr lieber FLECKERL, wenn Ihr neben uns fungiert und irgendwelche Ehrung vorzunehmen hattet uns manchmal zuflüstert: ...Mensch Ekke wie strudel i den wieder an ? und dieses Los, FLECKERL möchten wir uns und Euch Heute ersparen. Es steht weder im Siegel noch im Ceremoniale wie ein Awez4zeienet" ehren ist, sondern nur, daß er zu ehren ist Aber dies setzen wir uns Kraft unseres-Amtes über das Ceremoniale hinweg und apostrophieren Euch mit dem vertraulichem DU. FLECKERL, wir wissen genau, daß eine Ehrung Dir eher eine Unannehmlichkeit-als eine Genugtuung bedeutet, denn alles was Du für Schlaraffia und Deine Freunde getan hast und tust ist für Dich eine. Selbstverständlichkeit. Wenn wir schon dabei waren aus der Schule zu plaudern möchten wir das auch aus dern unseren" tun.

Wenn wir profan nächtens auf einsamen Landstraßen unterwegs sind, kommen uns so mancherlei Gedanken in den Sinn. So zum Beispiel: Was mechst du jetzt wenn du eine Panne hast und keine Werkstatt und keine Pannenhilfe in der Nähe ist, oder wer könnte dir aus diesem oder jenem Grunde rasch aus der Patsche helfen? Profane Bekannte kommen uns da kaum in den Sinn, sondern es tauchen Schlaraffenbrüder vor uns auf . In der ersten Reihe , die wir dann vor uns sehen, steht je nach Art des Problems, an welches wir dachten, der eine oder der andere unserer Freunde. Einer aber Schlaraffen hört, da könnt ihr Gift drauf nehmen, da steht immer in der ersten Reihe, vielleicht oft ein Pech für ihn,-das ist FLECKERL- unser 'FLECKERL.-


Wir können uns es gar nicht vorstellen, in der derzeitigen profanen Welt ohne unsere innigst geliebte Schlaraffia und ihrer Idee auskommen oder existieren zu können. Eine profane Welt die von Tag zu Tag Unerträglicher- zu werden scheint. Noch nle gab'es mehr Kriege, Terror und Scheußlichkeiten als in diese Zeit. Wir haben das Los, einer profanen Welt leben zu Müssen, die jeden halbwegs nüchtern denkenden Menschen die Erkenntnis geben muß, daß das große Chaos kaum zu vermeiden -ist.


UHU sei Dank, haben wir Schlaraffen im UHUVERSUM :des Glück, sei es auch nur für einige Stunden in der Woche, uns aus dieser profanen Welt zu lösen und das. Leben zu führen, daß und lebenswart erscheint und es uns leisten können, uns über die Profaney zu stellen und diese zu persiflieren. Wobei wir aber die Profaney und die Zeitmoral akzeptieren müssen, weil wir wissen, daß wir als anderer 'der profanen Welt auf verlorenen-Postenstünden. So verlegen wir unsere Weltanschauung als Traumidee in Schlaraffia und verwirklichen sie dort in Form unseres schlaraffischen Spiels.


Nehmen wir die heutige Ehrung die Schlaraffen zum Anlass uns zu geloben, daß wir uns bemühen werden unser schlaraffisches Spiel so zu spielen wie es unsere großen Gründer vor 115 derer Jahrungen verstanden haben wollten, deren Hauptgrundsatz die Hochhaltung der Freundschaft ist.
Lieber FLECKERL, Ihr habt uns 10 Jahrungen dem Reyche als Würdenträger gedient, davon bald acht Jahre als Oberschlaraffe- wir danken Euch dafür und die Anzeichen sprechen dafür, daß Euch die Würde auch in den folgenden Jahren bleibe!


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957. Sippung,


am 29.des Lethemond a.U.114
Es werden Pilger eingeführt:
Herr Karl Scheibmeier durch Hkt.FLECKERL
Herr Hahndl Walter,Dentist, durch Rt.TUATS,WEH,
Pilger Hahndl bringt seinen Einführungsvortrag,


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958. Sippung,

 

AHALLAFEYER-am 5.des Windmond a.U.114
Am Throne die Oberschlaraffen
Hkt.BANATOM, Hkt.FLECKERL und Hkt.OL CLEAR
Kugelung des Prüfling Herr Dir. Moissl -weiß gekugelt.
Anwesend 34 Sassen,
Eingeritten acht Ritter befreundeter Reyche.


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959. Sippung,


am 12.des Windmond a.U.114
werden Pilger eingeführt:
Herr Dir.Reitzer und Herr Dir.Kill - durch Hkt.OL CLEAR
Herr Dentist Hahndl durch Rt.TUATS WZH,
Der Prüfling Dir.Moissl wird in den Knappenstand erhoben-
er ist nun der Knappe 130.


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Im Windmond 114

Unaufhörlich wird das Reych AUF DER MAUER in diesem Jahre von OHO betroffen
Nun hat auch älteste Sasse des Reyches,Großursippe
mit Brillanten und Erbschlaraffe,Ez (72)
RITTER DIDELDUM DER FLÜSTERER
prof Prof. Rudolf Presch am 21.des Windmondes a.U.114 nach mit großer 'Geduld ertragener Bresthaftigkeit im 94. Lebensjahre den Ritt in die lichten Gefilde AHALLAS angetreten
Schmerzerfüllt nahm man Abschied von einem von hohen Ide= alen erfüllten Schlaraffenbruder,der ein wahrer FreundWar vom ersten Tage an,seit dem er unser Reych mitbegründete und auch mehrere Jahrungen vorbildlich als Junkermeister wirkte.Keiner der ihn kannte wird ihn je vergessen können.

Gedenken zur Jahreswende - an unsere Freunde die in so großer Zahl in der abgelaufenen Jahrung den Ritt gen AHALLA angetreten haben. Wir wollen ihrer gedenken und ihnen versprechen,daß sie auch in allen künftigen Jahrungen in unserer Erinnerung weiterleben werden.